Essen. Das neue Stück von Gabi Dauenhauer im Theater “Courage“ in Essen spielt im Swingerclub-Milieu. “Dirty Weekend“ heißt es und verspricht, schlüpfrig zu werden. Premiere ist am Donnerstag, den 31. März.

Zwei Paare treffen sich zum Swingen — und damit ist nicht die Schaukel auf dem Kinderspielplatz gemeint. Gabi Dauenhauers neues Stück „Dirty Weekend“, das morgen Premiere im Theater Courage feiert, verspricht, wieder einmal schlüpfrig zu werden.

Mit Erotik hat sich die Theaterchefin Gabi Dauenhauer stets gerne beschäftigt. Doch zumeist hat sie, wenn sie diese Thematik auf die Bühne gebracht hat, die Frivolitäten mit einer gehörigen Portion Humor gewürzt. Aber dieses Mal sieht es ganz anders aus: Die Allgegenwart der Lust steht in diesem Erotikdrama einmal auf dem Prüfstand.

Unter gelebten Offenherzigkeit könne Beziehung leiden

„Swingerclubs sprießen wie Pilze aus dem Boden“, erläutert die Theaterchefin. Und Dank des Internets scheine es so leicht zu sein, seine sexuellen Bedürfnisse zu befriedigen: Jeder zeige sich und wer nicht mitmacht, gelte als zurückgeblieben. Unter dieser gelebten Offenherzigkeit könne eine Beziehung auch leiden. „So mancher Mann denkt, Swingen sei eine Methode, seine Beziehung zu retten“, sagt Dauenhauer. „Doch gerade viele Frauen wollen das oft gar nicht. Es ist einfach ein Spiel mit dem Feuer, bei dem man sich auch verbrennen kann.“

Genau da setzt das Stück an: Lars (Tom Klockhaus) will mit seiner Frau Jessy (Dagmar Janssen) den Partnertausch ausprobieren und arrangiert ein Treffen mit dem älteren Paar Nora (Gabi Dauenhauer) und Martin (Harald Pfeifer). Dumm nur, dass die zurückhaltende Jessy nichts von dem Hintergrund des Treffens weiß und eigentlich eine harmlose Geburtstagsfeier erwartet. Doch dies ist nicht das einzige Geheimnis, das die Protagonisten mit sich herumtragen: Während äußerlich die Hüllen fallen, offenbart sich auch so mancher Seelenstriptease.

"Swingers - Ein unmoralisches Wochenende“ als Vorbild

Inspirieren ließ sich Dauenhauer zu dem Stück von dem niederländischen Film „Swingers - Ein unmoralisches Wochenende“ des Regisseurs Stephan Brenninkmeijer aus dem Jahre 2002. Und wie in dem Vorbild will sie auch mit ihrer Variation die geistigen Untiefen der Handelnden offenbaren. „Jeder hat einen ganz eigenen Konflikt, den er mit sich herumträgt“, so Dauenhauer. Im Laufe des Stücks offenbare sich, dass jeder in Wahrheit ein menschliches Wrack sei.