Essen. .
2011 wollen die freien Theater in Essen vor allem mit Komödienstoffen die Ränge füllen. Das Stramanns ließ sich von „Ganz oder gar nicht“ inspirieren, auf der Rü-Bühne gastiert das „Theater Dialog“ und im T heater Courage wird’s frivol.
Viele Premieren stehen in den Startlöchern, mit denen die privat betriebenen Theater um das Publikum kämpfen. Dabei sollen vor allem Komödien für volle Häuser in der freien Szene sorgen. Das Stratmanns zum Beispiel hat sich vom englischen Komödienklassiker „Ganz oder gar nicht“ inspirieren lassen: So werden auch in der Eigenproduktion „Mädels-abend“ ein paar Arbeitslose zu Strippern. Die Idee der Bühnenadaption des Stoffs ist nicht neu, in vielen Städten ist Ähnliches unter dem Titel „Ladies’ Night“ zu sehen.
Scheiternde Männer
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„Wir versuchen anspruchsvoller zu sein, indem wir das Scheitern der Männer in den Fokus rücken“, so Theaterleiter Philipp Stratmann. Premiere ist am 25. Februar, am 2. und 3. Februar gibt es zwei Vorpremieren. Darüber hinaus probiert sich das Stratmanns in einer neuen Preispolitik: Für alle Vorstellungen soll es nun Einheitspreise geben. Die Folge: Die Preise am Wochenende sind gesunken, in der Woche kosten sie nun etwas mehr. So ist die billigste Kategorie nun für 19,50 € zu haben, die besten Plätze für 27 €.
Auch die Rü-Bühne im Girardet-Haus setzt im neuen Jahr voll auf Comedy. So gastiert das „Theater Dialog“ am 22. und 23. Januar, sowie am 27. und 29. Mai unter dem Titel „Fräulein bitte zahlen“ mit einer Sketch-Revue mit Texten von Autoren und Komikern wie Peter Frankenfeld, Loriot oder Otto Reuter. Am 28. Januar lädt Michael Steinkes komödiantische Gäste zu der Stand-Up-Show „Rü-Mix“ ein. „Frauenversteher“ Carsten Höfer tritt am 12. Februar auf. Unter dem Titel „Zwerchfellspitzen“ will die Rü-Bühne zudem eine eigene Stand-Up-Comedy-Reihe etablieren: Der Gedächtnisartist Hobi und der Travestiekünstler Gloria del Castro begrüßen darin wechselnde Gäste: am 13. Februar die „Ruhrpott-Putze“ Matta von Schibulski, am 6. Mai den „total durchgeknallten“ Ackermann. Darüber hinaus soll auch der Schauspiel-Bereich weiter gepflegt werden. Im März stehen mit „Romulus der Große“ (11. März) und „Mr. Pilks Irrenhaus“ (18. März) gleich zwei Premieren der hauseigenen Ensembles an.
Sigi Domke schreibt nach zweijähriger Pause wieder an Stück
Komik der frivolen Art soll weiterhin im T heater Courage ihre Heimat finden. Dafür sorgt wie gewohnt die Chefin Gabi Dauenhauer selbst: Ihr Stück „Dirty Weekend — ein unmoralisches Blind Date“ feiert am 31. März Premiere. Darüber hinaus geht Dauenhauer ihrem Theater gerade übrigens fremd: Unter der Leitung von Dietrich W. Hilsdorf gibt sie ab dem 11. Februar an der Oper Leipzig in Brechts „Deutsches Miserere/Versuch über die Möglichkeit zu trauern“ Deutschlands bleiche Mutter.
Auch das Theater Freudenhaus will mit einer neuen Komödie punkten: Nach gut zweijähriger Pause schreibt Sigi Domke an einem Stück, das sich dem Thema Auswanderung widmen soll. Start ist voraussichtlich in der zweiten Monatshälfte. Die Studio-Bühne zeigt ab dem 12. März mit „Patrick Anderthalb“ eine etwas andere Familienkomödie des schwedischen Autoren Michael Druker: Darin muss sich das schwule Paar Gunnar und Sven durch einen Fehler des Sozialamts um einen vorbestraften 15-Jährigen kümmern. Außerdem feiert am 6. Februar mit „Noah und der große Regen“ ein neues Kinderstück Premiere.