Essen. Innovation City Ruhr will gemeinsam mit der Stadt und der Wohnungsgesellschaft Deutsche Annington das Quartier nördlich der City beleben. Finanzierung muss noch geklärt werden
Es klingt wie ein Versprechen: Das Leuchtturmprojekt Innovation City Ruhr führt derzeit Gespräche mit der Stadt Essen und der Wohnungsgesellschaft Deutsche Annington. Thema: die ganzheitliche Sanierung des Eltingviertels.
Nördlich des Viehofer Platzes in unmittelbarer Nachbarschaft zur Uni und zum neuen Universitätsviertel gelegen, weist das Quartier einige Besonderheiten auf, die eine „Energiewende von unten, unter Einbeziehung aller gesellschaftlichen Kräfte“, so das Ziel des in Bottrop beheimateten Stadtentwicklungsprojektes, durchaus möglich machen: Es ist ein gewachsenes Viertel mit Alt- und Neubauten, ist von der Größe her überschaubar - und knapp 40 Prozent der Wohnungen gehören einem Besitzer: der Deutschen Annigton.
Großes Potential
„Das Eltingviertel hat tatsächlich großes Potenzial“, bestätigt Rüdiger Schumann von Innovation City Ruhr. Derzeit sei man dabei, gemeinsam die Details zu klären. Wichtigster Punkt: die Finanzierung einer solch umfassenden Sanierung. „Da suchen wir fieberhaft nach Möglichkeiten und schauen uns nach Förderprogrammen um“.
Es gehe dabei nicht nur um eine rein energetische Sanierung der Häuser, wie die Umstellung der Heizanlagen oder die Dämmung der Fassaden. „Wir schauen uns das Viertel unter allen erdenklichen Aspekten an.“ Gibt es hier Gewerbe? Wie sehen die Einkaufsmöglichkeiten aus? Wie kinderfreundlich ist das Viertel? Leben hier Künstler, die sich einbringen wollen? Wie sieht die Verkehrs- und Parksituation aus? - all diese Fragen würden geklärt und in die Planung mit einbezogen werden, so Schumann.
Problematik ist auch bekannt
„Auch wir sehen natürlich das gute Entwicklungspotenzial des Eltingviertels“, sagt Jana Kaminski, Pressesprecherin der Deutsche Annington, „darüber diskutieren wir ja derzeit mit Innovation City, einem erfahrenen Partner im Bereich nachhaltiger Stadtteilentwicklung.“ Mit den Akteuren im Viertel - darunter der offene Jugendtreff Zwinglihaus und eine ansässige Künstlerin - sei man bereits länger im Gespräch. „Wir wissen auch um die Problematik der Kinderarmut im Nordviertel und haben uns dafür eingesetzt, dass das Gesundheitsmobil regelmäßig im Eltingviertel Halt macht“, so Kaminski.
Wann die ganzheitliche Sanierung beginnt und ob alle Visionen verwirklicht werden können, ist noch unklar. „Wir haben viele Ideen, brauchen aber einen langen Atem.“ Doch das Ziel ist für den Immobilienriesen, der allein im Nordviertel 1400 Wohnungen besitzt, wie für Innovation City Ruhr klar: „Wir wollen eine totale Belebung des Eltingviertels“, sagt Rüdiger Schumann.