Essen. Ende des Jahres sollen die Container aufgestellt werden, in denen Asylbewerber und Kriegsflüchtlinge vorübergehend wohnen sollen. Die Stadt startet jetzt ihre Informationsveranstaltungen, drei davon im Norden.

„Wenn die Anwohner wissen, was auf sie zukommt, dann gehen sie damit ganz selbstbewusst um.“ Klaus-Dieter Pfahl (CDU), stellvertretender Bezirksbürgermeister aus Dellwig, erwartet ein positives Ergebnis von den sechs Bürgerversammlungen, auf denen die Stadt über die Unterbringung von Asylbewerbern informiert.

Im Norden der Stadt sind drei Standorte vorgesehen: Schulgebäude Tiegelstraße im Nordviertel, Schulgebäude Kapitelwiese 35 und 68 in Stoppenberg und das unbebaute Eckgrundstück Prosper-/Rauchstraße in Dellwig.

Vereine und Kirchen setzen sich ein

Am Mittwoch, 20. August, unterrichtet die Stadtverwaltung die Bürger über das Vorhaben. Die Informationsveranstaltung zur Dellwiger Behelfseinrichtung findet dann ab 19.30 Uhr im Gemeindesaal St. Michael, Langhölter Weg 9, in Dellwig statt.

Neben Peter Renzel, Leiter des Bereichs Jugend, Bildung und Soziales, werden nach Angaben der Stadt weitere Ansprechpartner der Sozialverwaltung, der Immobilienwirtschaft und der Ausländerbehörde über die Planungen informieren und Fragen der Bürger beantworten.

Die Nachbarn, die in einem Umkreis von jeweils 500 Metern zu den Standorten wohnen, haben inzwischen Post von der Stadtverwaltung erhalten. In dem Brief bittet die Verwaltung um Unterstützung bei der Unterbringung der Asylbewerber. Allerdings scheint der Briefversand nicht rund gelaufen zu sein. „Ich habe von mehreren Bekannten gehört, dass sie fünf bis sechs dieser Anschreiben im Briefkasten hatten“, berichtet Thomas Osterholt, Vorsitzender der SPD in Dellwig. Aber das scheint, so meint er, ein Problem der Verteiler gewesen zu sein.

Kein roter Teppich für die Neuankömmlinge

Klaus-Dieter Pfahl erwartet keine Proteste. Falls es Bedenken geben sollte, würden diese am 20. August ausgeräumt, ist er sich sicher. Den Neuankömmlingen werde kein Roter Teppich ausgerollt, „aber es muss ein vernünftiges Miteinander sein“, sagt der CDU-Politiker. Er verspricht den Einsatz des Bürger- und Verkehrsvereins Dellwig, der beiden Kirchengemeinden und auch des DJK Dellwig 1910: „Wir werden uns um die Menschen kümmern. Sie sind Kriegsflüchtlinge und müssen irgendwo hin. Ich habe keine Bedenken gegen sie. Die Nachbarn möchten nur, dass Ruhe ist.“

Drei Informationsabende im Norden der Stadt

Standort Tiegelstraße: Montag, 18. August, 19.30 Uhr, im Saal der Sportfakultät, Gladbecker Straße 182 (Altenessen).

Standort Prosper-/Rauchstraße: Mittwoch, 20. August, 19.30 Uhr, Gemeindesaal St. Michael, Langhölterweg 9 (Dellwig).

Standort Kapitelwiese: Montag, 25. August, 19.30 Uhr, Aula Bischöfliches Gymnasiums, Im Mühlenbruch 51 (Stoppenberg).

Ausgesprochen positive Stimmen hat sogar Thomas Osterholt vernommen. „Als Straßenbahnfahrer fahre ich häufig durch Frintrop. Von den Anwohnern dort habe ich ein gutes Feedback bekommen. Man feiert inzwischen sogar gemeinsame Feste.“ Auch er akzeptiere den Containerstandort in Dellwig: „Weil es nur eine Übergangslösung ist.“