Essen. . Die Stadt Essen richtet noch im August kurzfristig mehrere Notunterkünfte für 300 Asylbewerber ein: im Opti-Gewerbepark an der Altendorfer Straße, in Bergerhausen und in einem Hotel in der Hachestraße. Die Zeit drängt, denn es werden kommenden Monat weitere Flüchtlinge erwartet.

Die genauen Adressen wurden tagelang als Geheimsache behandelt. Nachdem Recherchen der WAZ am Mittwoch im Essener Rathaus bekannt wurden, ließ man die Katze aus dem Sack: Noch im August werden neue Noteinrichtungen für Asylbewerber eingerichtet. 200 Menschen sollen im Opti-Gewerbepark an der Altendorfer Straße und somit am Rand der Innenstadt untergebracht werden. Noch einmal 50 Betten werden an der Bergerhauser Pregelstraße, einer Seitenstraße der Ruhrallee, bereitgestellt. Die beiden Häuser waren einst Unterkünfte der Kraftwerksschule Kupferdreh. Weitere 40 Betten hat die Stadt im Center Hotel an der Hachestraße angemietet.

Für die Stadt drängte die Zeit, denn im August werden weitere Flüchtlinge erwartet. Zwischenzeitlich war eine Unterbringung in Turnhallen und der Messe im Gespräch, die sich durch die nun präsentierten Quartiere erst einmal erledigt hat. Im Opti-Gewerbepark nutzt die Stadt die Übergangsräume der LVR-Klinik, die dort im Juni wieder ausgezogen war. Da der Mietvertrag des LVR aber noch bis 2015 läuft, springt die Stadt offenbar kurzfristig als Untermieter ein. Nach Informationen dieser Zeitung wäre im Opti-Park auch Platz für deutlich mehr Asylbewerber.

Die Verwaltung unterstreicht derweil, dass es sich bei beiden Objekten nur um Noteinrichtungen handele. Rund um die Uhr würden die Asylbewerber dort betreut. Die neuen Einrichtungen sollen „voraussichtlich nur bis zum Jahresende“ benötigt werden. Dann sollen die sechs Behelfseinrichtungen in ehemaligen Schulen und in Wohncontainern (u.a. Papestraße) fertig sein. Diese wiederum sollen so lange genutzt werden, bis dauerhafte Unterkünfte errichtet sind.

Erste Betten sind schon geliefert

Wann die ersten Flüchtlinge in das Gebäude im Opti-Gewerbepark einziehen, ist noch nicht genau klar. Die Räume dort werden derzeit von den Hinterlassenschaften des vorigen Nutzers befreit. Die ersten Betten für die Asylbewerber sind anscheinend bereits geliefert worden, das Entrümpeln soll noch rund eine Woche dauern. Im Laufe des Augusts könnten dann die ersten Flüchtlinge kommen.

Bei den Nachbarn dürfte das für Irritationen sorgen. Der gewaltige Gebäudeblock des ehemalige Zwischen-Klinikums steht in einem Gewerbegebiet mit zahlreichen Firmen. Baulich direkt angeschlossen ist eines der großen Essener Fitnessstudios – die Frontseite ist von der B224 aus an der Ecke Altendorfer Straße zu sehen.

Weder hier, noch im Umfeld des Opti-Gewerbeparks, war man bis Mittwoch über die Pläne der Verwaltung informiert worden. Das kommentiert Jeanette von Lanken von der Pressestelle der Stadt mit folgenden Worten: „Die Mietverträge sind erst ganz frisch unterschrieben, da kann bis zuletzt noch etwas dazwischen kommen.“ Alle Anlieger würden aber nun kurzfristig informiert.