Essen. . Mit der Verschärfung der Umweltzone dürfen auch Autos mit gelber Plakette in weiten Teilen Essens nicht mehr fahren. Die zuständige Landesstraßenbehörde Straßen.NRW hat die entsprechende Beschilderung abgeschlossen. Jetzt dürfen entsprechende Verstöße geahndet werden.

Seit Anfang des Monats gelten zwar schon verschärfte Bedingungen in der Umweltzone, doch nun wird es ernst. Die Schonfrist für diejenigen, die noch mit gelber Plakette unterwegs sind, ist vorbei. Jetzt darf bei Verstößen geahndet werden. Die zuständige Landesstraßenbehörde Straßen.NRW hat die entsprechende Beschilderung abgeschlossen. Auf rund 120 Umweltzonen-Schildern prangt jetzt nur noch die grüne Plakette.

Verstöße können teuer werden. Wer dennoch mit einer roten oder gelben Plakette in weiten Teilen des Stadtgebietes unterwegs ist und erwischt wird, dem drohen seit dem 1. Mai dieses Jahres 80 Euro Bußgeld. Das sind doppelt so viel als vor der Reform des Punktesystems.

Den so genannten fließenden Verkehr kontrolliert die Polizei, für den „ruhenden“ – also Parker – ist das Ordnungsamt der Stadt zuständig. Und das schaut nun schon seit vergangenem Jahr genauer hin: 2013 verteilten die städtischen Beamten genau 6135 Knöllchen, dieses Jahr waren es bis Anfang Juni 2140. Die Zahl dürfte sich mit dem gelben Plaketten-Verbot dieses Jahr wohl noch deutlich erhöhen. Wie viele Bußgelder dadurch bislang in die Stadtkasse flossen, kann die Verwaltung noch nicht beziffern: „Viele haben dagegen Widerspruch eingelegt. Und die Verfahren laufen noch“, sagt ein Stadtsprecher.

2013 über 6000 Knöllchen verteilt

Schätzungsweise 11.000 Fahrzeuge dürften in Essen vom Gelb-Verbot betroffen sein. Genaue Zahlen gibt es nur von Anfang 2013. Damals waren in der Stadt noch rund 17.000 Autos mit gelber Plakette gemeldet – sechs Prozent des gesamten Fahrzeugbestandes.

Die meisten davon dürften Handwerksbetrieben und Gewerbetreibenden gehören. Probleme scheint es dabei kaum gegeben zu haben. „Das Ganze war ja schon vor Jahren angekündigt worden. Die Unternehmen konnten sich darauf einstellen“, sagt der Hauptgeschäftsführer der Kreishandwerkerschaft, Ulrich Meier. Die finanziellen Belastungen für die Handwerker will er aber keinesfalls herunterspielen. Viele mussten ihren Fuhrpark technisch umrüsten oder erneuern. Die Ausnahmegenehmigungen nutzen dagegen wenige: Mit einer solchen Genehmigung, die es nach wie vor für Firmen wie auch für Private gibt, sind in Essen derzeit nur insgesamt 255 Fahrzeuge unterwegs.

Die Handwerker treibt dagegen bereits eine andere Sorge herum. Meier schwant, dass es künftig nicht beim Thema Feinstaub bleiben wird sondern auch die Stickoxide-Belastung ins Blickfeld rücken könnte. Die EU hatte gegenüber Deutschland bereits ein solches Drohszenario aufgebaut. „Wenn es dazu kommt, dann gibt es einen Kampf bis aufs Messer“, kündigt Handwerksvertreter Meier bereits an.