Essen. Mit ihren farbenfrohen Leuchttürmen des Wissens hat die Essener Uni ein neues Gesicht bekommen. Doch für die weitere Farbgestaltung fehlt das Geld: Bald muss ein Turm in kostengünstigem Grau lackiert werden. Nun hofft der Vater des Farbkonzepts auf Sponsoren.

Die Universität Duisburg-Essen benötigt für die weitere Umgestaltung des hiesigen Campus’ dringend Sponsoren. Vor fast vier Jahren war der erste der Uni-Türme mit farbigen Streifen versehen worden, was das Erscheinungsbild des Ensembles klar verbesserte. Die Umgestaltung sei im Rahmen einer Sanierung erfolgt und kostenneutral, hieß es. Weitere Türme sollten folgen.

Tatsächlich entstand ein zweiter „Leuchtturm des Wissens“, beide baulichen Farbtupfer werden nachts angestrahlt. Die Arbeiten zur Umgestaltung des dritten Turmes, der an der Gladbecker Straße/Ecke Universitätsstraße liegt, beginnen gerade und sollen bis Mai 2014 beendet sein. Was aber dann kommt, ist ungewiss. Denn der zuständige Bau- und Liegenschaftsbetrieb (BLB) stellt klar, dass das Farbkonzept des Düsseldorfer Künstlers Horst Gläsker durchaus Mehrkosten verursache, die man nicht mehr tragen könne.

Farbkonzept für 21 Uni-Türme

„Doch die Chancen sind gut, dass wir für den vierten Turm die nötigen Spenden zusammenbringen“, sagt Uni-Sprecherin Beate Kostka. Das hofft auch Horst Gläsker, der 2008 ein Konzept für 21 Uni-Türme vorgelegt hatte – mit anfallenden Sanierungen sollte es peu à peu umgesetzt werden. Gut eine Million Euro koste es die Alu-Platten, die einen Turm ummanteln mit Pulverlack zu versehen; bei farbiger Gestaltung entstünden Mehrkosten von gut 10 Prozent. Angesichts der Grundkosten hält Gläsker das für vertretbar: „Der hochwertige Lack hält Jahrzehnte.“

Doch der BLB hat sich für Turm Nummer 5 schon auf Grau festgelegt. „Es ist just der Mittlere, wenn man vom Limbecker Platz aus guckt – das schmerzt mich schon“, bedauert der Künstler. Nun setze er auf Sponsoren, damit weitere Türme wieder bunt gestaltet werden: „Mit Farbe kann man aus der No-Name-Architektur noch etwas machen.“ Das bestätigt auch Beate Kostka: „Der mutige Schritt, die Türme zu bemalen, und hat sich sehr gelohnt.“