Essen. Das Küken auf dem Polizeifoto schaut drein wie ein Krimineller bei einer erkennungsdienstlichen Behandlung und sieht dabei aus wie ein “angry bird“. Dabei wollten die Polizisten der frisch geschlüpften Blaumeise doch nur helfen. Warum der Piepmatz mittlerweile aber ein Lächeln im Gesicht haben dürfte.

Der kleine Piepmatz auf dem Foto der Polizei Essen hat einen Gesichtsausdruck wie ein Krimineller bei einer erkennungsdienstlichen Behandlung – und erinnert dabei an die "angry birds" aus dem gleichnamigen Computerspiel. Dabei wollten ihm die Polizisten doch nur helfen!

Drei Schulkinder retteten der frisch geschlüpften Blaumeise am Mittwoch in Essen-Katernberg das Leben: Das Küken war im Regen aus dem Nest gefallen und mitten auf der Fahrbahn des Imbuschwegs gelandet. Dort wäre es schutzlos Straßenverkehr und Katzen, Wind und Wetter ausgesetzt gewesen - wenn die Kinder es nicht gesehen und mitgenommen hätten.

Von der Straße auf die Wache, ins Tierheim und zu einer Pflegefamilie

Das Polizeifoto vom
Das Polizeifoto vom "angry bird" aus Essen-Katernberg. © Polizei Essen

Die Schüler der Franz-Dinnendahl-Realschule brachten das pitschnasse Vögelchen zur Polizeiwache nach Katernberg. Der Rettungseinsatz und die Tierliebe der Kinder gingen den Beamten zu Herzen, laut Pressestelle der Polizei waren sie gerührt. Sie brachten den lädierten Piepmatz jedenfalls ins Tierheim, nicht ohne den Patienten vorher noch zu fotografieren.

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Abgestürzt, pitschnass geworden, Familie verloren: Die Meise hatte wahrlich allen Grund, beleidigt dreinzuschauen. Wahrscheinlich aber hat die Mimik des Kükens auf dem kuriosen Schnappschuss damit nichts zu tun: So sehen erschöpfte Meisenkinder wohl einfach aus.

"Kot war in Ordnung"

Inzwischen hat sich das Vöglein übrigens von seinem Neststurz und der unfreiwilligen Dusche erholt. Der "angry bird" von Katernberg hat gute Überlebenschancen, berichtet eine Pflegerin aus der Kleintierabteilung des Albert-Schweitzer-Tierheims: "Kot war in Ordnung, Allgemeinzustand auch." Und gefressen hat die junge Meise auch, Mehlwürmer und Eierfutter. Noch am Nachmittag konnte eine Pflegefamilie das Findelkind in Obhut nehmen. Als junger Flieger soll die Meise wieder ausgewildert werden. Sicher hat sie mittlerweile ein Lächeln im Gesicht. (pw)