Essen. . Reinhard Paß hat nun eine Kolumne auf der Essener Website www.essen.de. Zum Auftakt der Reihe kritisiert der Essener Oberbürgermeister den Wahlkampf der Parteien in Essen. Es gebe zu viele Wahlplakate. Paß selbst steht bei der Kommunalwahl am 25. Mai nicht zur Wahl.

Oberbürgermeister Reinhard Paß hat sich kritisch über Qualität und Anzahl der Wahlplakate in Essen geäußert, ist vom „aktuellen Stadtbild“ nicht angetan und regt für die Zukunft Änderungen an: „Vielleicht sollten wir über eine Beschränkung der Plakatanzahl und eine Qualifizierung der Standorte für kommende Wahlen nachdenken“, so Paß in seiner ersten Kolumne auf der städtischen Webseite www.essen.de, die künftig regelmäßig erscheinen soll und mit der er sich direkt an die Bürger wenden will.

„Die Verpackung entscheidet dann über den Kauf und nicht der Inhalt“

Auch interessant

Die Vielfalt der Plakate, „die inhaltlichen Angebote und den vielen Kandidaten erinnern mich spontan an ein Joghurtregal im Supermarkt, bei dem es dem Käufer aufgrund der vielen verschiedenen Farben und Verpackungsformen schwer fällt zu entscheiden: Welches ist das für mich geeignetste Produkt?“, so Paß wörtlich. Und: „Die Verpackung entscheidet dann über den Kauf und nicht der Inhalt. Ob das Produkt schlechter oder besser ist als vermutet, entdeckt man dann eventuell erst, wenn es zu spät ist.“

Der Vergleich aus dem Handelsleben gefällt dem OB, denn er schreibt weiter: „Was in unserer konsumorientierten Welt im Supermarkt noch akzeptiert wird, ist meiner Ansicht nach unpassend, wenn es um die Zukunft unserer Stadt geht, vom aktuellen Stadtbild einmal ganz abgesehen“. So möge sich jeder Bürger „genauer ansehen“, wem er seine Stimme gibt. Paß will allerdings auch nicht missverstanden werden: „So sehr man über die Plakate streiten kann, sie abzureißen, wie es gelegentlich geschieht, das ist nicht der angemessene Umgang mit diesem Angebot, sondern – streng genommen - ein krimineller Akt!“

Spott von CDU-Fraktionschef Kufen

DemokratieCDU-Fraktionschef Thomas Kufen reagierte mit Spott auf die Einlassungen des OB, der in seiner Kolumne seine eigene SPD keineswegs schont. „In der SPD wird daran gearbeitet, dass es von ihm 2015 keine Plakate mehr gibt“, so Kufen, der auf den Umstand anspielt, dass viele Essener Sozialdemokraten keine zweite Amtszeit von Paß wollen, sondern bei der OB-Wahl einen neuen Kandidaten bevorzugen würden.