Messe „Schweißen und Schneiden“ 2017 nicht in Essen
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Essen. Die Messe Essen droht wegen der teils maroden Hallen eine weitere wichtige Veranstaltung zu verlieren. Der „Deutsche Verband für Schweißen“ (DVS) will mit der Leitmesse „Schweißen und Schneiden“ 2017 an einen modernen Standort ausweichen, der Messe Essen aber organisatorisch verbunden. Der DVS gewährt der Messe Essen noch eine letzte Chance, den Standort zu verbessern.
Der „Deutsche Verband für Schweißen“ (DVS) lobt darin zwar die Organisationsleistung der Messe Essen und würdigt das „hervorragende Ergebnis“ der letzten Veranstaltung 2013, sagt allerdings auch, dass der „bauliche und technische Zustand vieler Messehallen keine zeitgemäße Möglichkeit bietet, die Marke ,Schweißen und Schneiden’ in Essen weiterzuentwickeln und für die Zukunft dauerhaft positiv zu positionieren“. Daher verlangten die dem DVS angehörenden großen Unternehmen der Branchen „eine belastbarte Planungssicherheit für das Jahr 2017“, wenn die Messe erneut stattfinden soll. Diese Sicherheit geb es in Essen derzeit nicht.
Messe als Essener Gastveranstaltung organisieren
Ganz den Rücken kehren will man dem Standort aber (noch) nicht, vielmehr soll das „bewährte Messe-Team“ nunmehr deutschlandweit geeignete moderne Messe-Hallen suchen, die im Herbst 2017 die knapp 100.000 Quadratmeter große „Schweißen und Schneiden“ aufnehmen können und diese dann - quasi als Essener Gastveranstaltung - dort organisieren. Als Ausweichort ist unter anderem die Messe Düsseldorf im Gespräch. Im Jahr 2017, merkt der Fachverband an, sei dann hoffentlich klar, „ob und wenn ja welche Ertüchtigungsmaßnahmen bei der Messe Essen umgesetzt wurden“. Wenn das Ergebnis dann befriedige, würde man gerne langfristig in Essen bleiben, heißt es.
Messe-Chef Oliver P. Kuhrt bestätigte die Vereinbarung, mit dem der Verband der Messe eine letzte Chance gewähre. „Sie wird uns Geld kosten, denn das Anmieten der modernen auswärtigen Hallen müssen wir bezahlen.“ Das bedeutet: Das durch die „Schweißen und Schneiden“ erzielbare Ergebnis, bislang mehrere Millionen Euro pro Veranstaltung, wird mit Sicherheit sinken. Allerdings gibt es auch einen Vorteil,der mit den Bauplänen zusammenhängt: „Da wir auf diese Messe 2017 keine Rücksicht nehmen müssen, verkürzt sich die Bauzeit um ein Jahr“, sagt Kuhrt.
Bürger kippen Messe-Umbau
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Dem stehen allerdings wiederum Unwägbarkeiten gegenüber: „Die aufnehmende Messe wird 2017 natürlich alles versuchen, um die ,Schweißen und Schneiden’ auf Dauer von Essen wegzulocken“, weiß ein Messe-Insider. Kuhrt will deshalb erst dann den für die Messe erheblichen Organisationsaufwand für 2017 starten, wenn sich der DVS umgekehrt vertraglich verpflichtet, der Messe Essen langfristrig treu zu bleiben. Unabdingbare Voraussetzung dafür wäre allerdings ein Zeichen, dass zumindest die abgespeckte Messe-Modernisierung tatsächlich unumkehrbar umgesetzt wird. Wann dieses Zeichen kommen kann, hängt nicht nur vom politischen Willen ab, sondern auch vom Vorliegen einer neuen detaillierten Bauplanung.
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