Essen. Messe-Chef Oliver P. Kuhrt fürchtet die Abwanderung großer Veranstaltungen, falls die Bürger die Modernisierung der Hallen ablehnen. Wilfried Breyvogel, Mitinitiator des Begehrens, vermisst hingegen einen klaren Plan, der das finanzielle Risiko rechtfertigt. Ein Streitgespräch.

Messe-Chef Oliver P. Kuhrt fürchtet die Abwanderung großer Veranstaltungen, falls die Bürger die Modernisierung der Hallen ablehnen. Wilfried Breyvogel, Mitinitiator des Begehrens, vermisst hingegen einen klaren Plan, der das finanzielle Risiko rechtfertigt. Ein Streitgespräch.

Herr Kuhrt, warum müssen es unbedingt 123 Millionen Euro sein, geht’s nicht auch billiger?

Kuhrt: Wenn sie unser Vorhaben mit anderen Messe-Bauten in Deutschland vergleichen, dann sehen Sie sofort, wir bauen keinen Luxus, sondern zeitgemäßen Standard. Wir hatten einen lang andauernden Planungsprozess, sehr vieles wurde geprüft, die letzte Variante fand eine breite Mehrheit im Rat der Stadt. Jeder, der durch diese Hallen geht, sieht sofort, warum wir die Modernisierung brauchen.

Nämlich?

Kuhrt: Die Qualität ist einfach nicht ausreichend. Egal ob Sie die Stromversorgung sehen, die veralteten Aufzüge, die fehlenden Abhängepunkte an der Decke und die fehlenden Logistikflächen: All das muss angepackt werden, sonst verlieren wir unsere internationalen Veranstaltungen. Es geht außerdem darum, auch mal zwei Veranstaltungen gleichzeitig möglich zu machen, wir brauchen die Chance für mehr Effizienz auf dem Gelände.

Herr Breyvogel, Sie sehen das anders. Warum?

Die Kontrahenten im WAZ-Streitgespräch

Oliver P. Kuhrt ist seit 1. Januar 2014 Geschäftsführer der Messe Essen. Der 50-Jährige ist ursprünglich in der Hotel-Branche zu Hause, leitete mehrere Hotels, bevor er im Jahr 2000 zur Messe Köln kam und dort ab 2003 leitende Funktionen erhielt, zuletzt als Geschäftsführer für Marketing. Ab 2011 folgte ein Intermezzo in der Hotel- und Tourist-Branche.

Wilfried Breyvogel ist emeritierter Professor und arbeitete bis 2007 am Institut für Erziehungswissenschaft der Universität Duisburg-Essen. Sein besonderer Schwerpunkt galt der Sozialgeschichte der Erziehung. Der 71-Jährige hat sich in Essen vielfach engagiert, und fungierte im Rahmen des Bürgerbegehrens „Messe-Umbau nicht um jeden Preis“ als Zeichnungsberechtigter.

Breyvogel: Technische Mängel machen es aus unserer Sicht nicht notwendig, 40.000 Quadratmeter Messe abzureißen. Ich gehe davon aus, dass die Planungsprozesse zu einseitig auf den Neubau fokussiert waren. Eine optische Erneuerung, mit gewissen baulichen Veränderungen halten auch wir für möglich. Ich darf hinzufügen: Auch ich habe ein wenig Bau-Erfahrung – ich bin immerhin mitverantwortlich gewesen für den Neuaufbau des Filmstudios.

Kurth: Bei allem Respekt, aber Sie haben, was die Komplexität einer Messeorganisation angeht, sicherlich nur einen eingeschränkten Einblick. Von Halle 12 bis Halle 4 laufen Sie durch mehrere Jahrzehnte Hallen-Baugeschichte. So etwas wollen die Kunden einfach nicht mehr, das ist nicht mehr vermarktbar und mit modernen Messe-Konzepten nicht vereinbar. Da muss eine Lösung aus einem Guss her und die 123 Millionen Euro sind da das Limit.

Seltsamerweise sind die altmodischen Doppelstockhallen aber bei den Full House-Messen vermietet.

Breyvogel: Genau. Weil sie preiswert sind. Und es gibt genug Aussteller, die damit zufrieden sind.

Kuhrt: Da reden Sie von den Publikumsmessen, aber bei den wichtigen Fachmessen, die uns 70 Prozent unserer Einnahmen bringen, ist es ganz anders. Wir stehen unter massiver Kritik der Branchenverbände wegen dieser Hallensituation.

MesseBreyvogel: Das sind jetzt einfach Behauptungen…

Kuhrt: Nein, das sind konkrete Erfahrungswerte, Herr Prof. Breyvogel.

Breyvogel: Eine solche Investition setzt eine funktionierende Messe voraus, sonst ist das Risiko viel zu groß, dass sie verpufft. Die Weggänge von Leitmessen, denen Essen zu klein wurde, sind doch bereits erfolgt. Hinzu kommt, dass bei einigen Messen ein Drittel der Aussteller weggebrochen sind, Beispiel ist die gerade laufende Deubaukom.

Kuhrt: Natürlich sind in so einer langen Veranstaltungsgeschichte konjunkturelle Dellen drin, Branchen geht es mal besser und mal schlechter. Aber die Deubaukom ist trotzdem eine hervorragende Messe, mit der wir ein positives Ergebnis erwirtschaften.

Wenn die Messe modernisiert wird, sollte zumindest klar sein, dass die jetzigen Full-House-Messen bleiben und sich nicht der Fibo und der Aluminium anschließen, die aus Platzmangel gingen.

Breyvogel: Das sehe ich ähnlich. Die Messe-Fläche wird durch noch so viele Umbauten nicht größer. Und auch die Schweißen und Schneiden wird sich nicht auf Dauer in Essen halten lassen, wenn sie weiter wächst.

Kuhrt: Dass Messen dank ihres Erfolgs in Essen aus unserem Messe-Gelände herauswachsen, bleibt latent ein Problem. Aber ein Messe-Management muss in der Lage sein, auf solche Entwicklungen intelligent zu reagieren, indem zum Beispiel aus einer Messe ein Fachbereich ausgegliedert wird und sich daraus eine neue Messe entwickelt. Es geht im Messe-Geschäft immer öfter darum, Nischen zu erkennen und zu besetzen. Da hat die Messe Essen die richtige Größe, wir brauchen hierfür aber auch die richtigen baulichen Rahmenbedingungen. Dann holen wir auch neue Veranstaltungen. Leider ist durch die Diskussion der letzten Monate und Jahre schon jetzt ein enormer Imageschaden entstanden – für die Messe und für die Stadt.

Breyvogel: Für diese Entwicklungsdynamik, aus kleineren Messen größere zu machen, dafür haben Sie doch jetzt schon moderne Hallen im Süd- und im West-Bereich.

Bürgerentscheid zur Messe Essen

110.000 Quadratmeter Hallenfläche hat die Messe Essen. In geraden Kalenderjahren - dann findet unter anderem die Pferdemesse Equitana und die Baumesse Deubau statt - besuchen sie rund 1,3 Millionen Besucher.
110.000 Quadratmeter Hallenfläche hat die Messe Essen. In geraden Kalenderjahren - dann findet unter anderem die Pferdemesse Equitana und die Baumesse Deubau statt - besuchen sie rund 1,3 Millionen Besucher. © Hans Blossey
Zum Vergleich: Die Düsseldorfer Messe (hier im Bild die Wassersportmesse Boot) hat 262.784 qm Ausstellungsfläche und zählt jährlich 1,5 Millionen Besucher.
Zum Vergleich: Die Düsseldorfer Messe (hier im Bild die Wassersportmesse Boot) hat 262.784 qm Ausstellungsfläche und zählt jährlich 1,5 Millionen Besucher. © dpa
In NRW ganz oben: Die Messe in Köln lockt u. a. mit der Gamescom (Foto), der Ernährungsmesse Anuga, der Süßwarenmesse oder der Photokina jährlich rund 2,7 Millionen Menschen in die 284.000 Quadratmeter großen Hallen.
In NRW ganz oben: Die Messe in Köln lockt u. a. mit der Gamescom (Foto), der Ernährungsmesse Anuga, der Süßwarenmesse oder der Photokina jährlich rund 2,7 Millionen Menschen in die 284.000 Quadratmeter großen Hallen. © dpa
Die kleinste Messe in NRW liegt in Dortmund. Jährlich kommen rund 700.000 Besucher, zum Beispiel zur publikumsstarken
Die kleinste Messe in NRW liegt in Dortmund. Jährlich kommen rund 700.000 Besucher, zum Beispiel zur publikumsstarken "Hund und Pferd" (Bild). In Dortmund setzen die Verantwortlichen vor allem auf Regionalmessen. 60.000 Quadratmeter sind die Westfalenhallen groß. © dpa
Im Jahr 2013 feierte die Messe Essen ihr 100-jähriges Bestehen. Seit 100 Jahren befindet sich die Messe in Essen am selben Standort in Rüttenscheid an der Gruga. Das Problem: Dort stehen keine Flächen zur Expansion bereit.
Im Jahr 2013 feierte die Messe Essen ihr 100-jähriges Bestehen. Seit 100 Jahren befindet sich die Messe in Essen am selben Standort in Rüttenscheid an der Gruga. Das Problem: Dort stehen keine Flächen zur Expansion bereit. © Stadt Essen
Die publikumsstärksten Messen in Essen: die weltgrößte Pferdemesse, die Equitana (hier 2013)...
Die publikumsstärksten Messen in Essen: die weltgrößte Pferdemesse, die Equitana (hier 2013)... © Anne Wohland/WAZ FotoPool
Die publikumsstärksten Messen in Essen: die weltgrößte Pferdemesse, die Equitana (hier 2013).
Die publikumsstärksten Messen in Essen: die weltgrößte Pferdemesse, die Equitana (hier 2013). © Foto: Alexandra Roth/ WAZ FotoPool
... und die Essen Motorshow (hier 2013).
... und die Essen Motorshow (hier 2013). © Sebastian Konopka / WAZ FotoPool
Fabei blickt gerade die Essen Motorshow auf eine lange Tradition zurück. 1974 hieß sie Jochen-Rindt-Show und mit dabei waren Formel-1-Fahrer  Ronnie Peterson mit Berti Vogts.
Fabei blickt gerade die Essen Motorshow auf eine lange Tradition zurück. 1974 hieß sie Jochen-Rindt-Show und mit dabei waren Formel-1-Fahrer Ronnie Peterson mit Berti Vogts. © Messe Essen/ Stadt Essen
Erweiterungspotenzial gibt es für die Messe in Essen aufgrund der Lage nicht. Daher soll eine Modernisierung her.
Erweiterungspotenzial gibt es für die Messe in Essen aufgrund der Lage nicht. Daher soll eine Modernisierung her. © Sebastian Konopka / WAZ FotoPool
Frank Thorwirth, Vorsitzender der Geschäftsführung der Messe Essen, Roland Weiss, Generalbevollmächtigter Bau, und  Egon Galinnis, Messe-Geschäftsführer, nahmen im Januar 2013  zum Finanzrahmen der Messe-Pläne Stellung.
Frank Thorwirth, Vorsitzender der Geschäftsführung der Messe Essen, Roland Weiss, Generalbevollmächtigter Bau, und Egon Galinnis, Messe-Geschäftsführer, nahmen im Januar 2013 zum Finanzrahmen der Messe-Pläne Stellung. © Ulrich von Born/ WAZ FotoPool
Die Pläne zum Messe-Neubau wurden im Mai 2013 vorgestellt.
Die Pläne zum Messe-Neubau wurden im Mai 2013 vorgestellt. © Messe Essen
Die Pläne zum Messe-Neubau wurden im Mai 2013 vorgestellt.
Die Pläne zum Messe-Neubau wurden im Mai 2013 vorgestellt. © Messe Essen
Beim Bürgerforum in der Messe Essen am im Juli 2013 erläuterten die Verantwortlichen die Pläne für den Umbau der Messe.
Beim Bürgerforum in der Messe Essen am im Juli 2013 erläuterten die Verantwortlichen die Pläne für den Umbau der Messe. © Sebastian Konopka / WAZ FotoPool
Beim Bürgerforum in der Messe Essen am im Juli 2013 erläuterten die Verantwortlichen die Pläne für den Umbau der Messe.
Beim Bürgerforum in der Messe Essen am im Juli 2013 erläuterten die Verantwortlichen die Pläne für den Umbau der Messe. © Sebastian Konopka / WAZ FotoPool
Beim Bürgerforum in der Messe Essen am im Juli 2013 erläuterten die Verantwortlichen die Pläne für den Umbau der Messe.
Beim Bürgerforum in der Messe Essen am im Juli 2013 erläuterten die Verantwortlichen die Pläne für den Umbau der Messe. © Sebastian Konopka / WAZ FotoPool
Beim Bürgerforum in der Messe Essen am im Juli 2013 erläuterten die Verantwortlichen die Pläne für den Umbau der Messe.
Beim Bürgerforum in der Messe Essen am im Juli 2013 erläuterten die Verantwortlichen die Pläne für den Umbau der Messe. © Sebastian Konopka / WAZ FotoPool
Auch bei
Auch bei "Essen Kontrovers" im Juli 2013 ging es um die Messe Essen. © Knut Vahlensieck / WAZ Fotopool
Mit dabei waren (v.l.): Elmar Braun, ehemaliger Direktor der Messe Essen, Bürgermeister Rolf Fliß, Moderator Ulrich Führmann, Thomas Kufen, Fraktionsvorsitzender der CDU und Egon Galinnis, Geschäftsführer der Messe Essen.
Mit dabei waren (v.l.): Elmar Braun, ehemaliger Direktor der Messe Essen, Bürgermeister Rolf Fliß, Moderator Ulrich Führmann, Thomas Kufen, Fraktionsvorsitzender der CDU und Egon Galinnis, Geschäftsführer der Messe Essen. © Knut Vahlensieck / WAZ Fotopool
Unterdessen kamen im Juli 2013 rund 30.000 Fans aus aller Welt kamen zur Star Wars Celebration Europe in die Messe Essen.
Unterdessen kamen im Juli 2013 rund 30.000 Fans aus aller Welt kamen zur Star Wars Celebration Europe in die Messe Essen. © Sebastian Konopka / WAZ FotoPool
Unterdessen kamen im Juli 2013 rund 30.000 Fans aus aller Welt kamen zur Star Wars Celebration Europe in die Messe Essen.
Unterdessen kamen im Juli 2013 rund 30.000 Fans aus aller Welt kamen zur Star Wars Celebration Europe in die Messe Essen. © Sebastian Konopka / WAZ FotoPool
Kurze Zeit später, am 2. August, kündigten Herbert Bußfeld, 1. Vorsitzender der DJK Sportgemeinschaft Altenessen, Wilfried Breyvogel, stellvertretender Vorsitzender des Kulturbeirates der Stadt Essen, und Marie-Rose Joss, Vorsitzende des Essener Bundes für Umwelt und Naturschutz, ein  Bürgerbegehren gegen den geplanten Ausbau der Messe Essen an.
Kurze Zeit später, am 2. August, kündigten Herbert Bußfeld, 1. Vorsitzender der DJK Sportgemeinschaft Altenessen, Wilfried Breyvogel, stellvertretender Vorsitzender des Kulturbeirates der Stadt Essen, und Marie-Rose Joss, Vorsitzende des Essener Bundes für Umwelt und Naturschutz, ein Bürgerbegehren gegen den geplanten Ausbau der Messe Essen an. © Sebastian Konopka / WAZ FotoPool
Die Initiatoren des Bürgerbegehrens  sammelten am 15. August 2013 auf dem Markt in Essen-Holsterhausen Unterschriften für das angestrebte Bürgerbegehren gegen den Umbau der Messe Essen.
Die Initiatoren des Bürgerbegehrens sammelten am 15. August 2013 auf dem Markt in Essen-Holsterhausen Unterschriften für das angestrebte Bürgerbegehren gegen den Umbau der Messe Essen. © Sebastian Konopka / WAZ FotoPool
Die Initiatoren des Bürgerbegehrens  sammelten am 15. August 2013 auf dem Markt in Essen-Holsterhausen Unterschriften für das angestrebte Bürgerbegehren gegen den Umbau der Messe Essen.
Die Initiatoren des Bürgerbegehrens sammelten am 15. August 2013 auf dem Markt in Essen-Holsterhausen Unterschriften für das angestrebte Bürgerbegehren gegen den Umbau der Messe Essen. © WAZ FotoPool
Die Initiatoren des Bürgerbegehrens  sammelten am 15. August 2013 auf dem Markt in Essen-Holsterhausen Unterschriften für das angestrebte Bürgerbegehren gegen den Umbau der Messe Essen.
Die Initiatoren des Bürgerbegehrens sammelten am 15. August 2013 auf dem Markt in Essen-Holsterhausen Unterschriften für das angestrebte Bürgerbegehren gegen den Umbau der Messe Essen. © WAZ FotoPool
Die Initiatoren des Bürgerbegehrens  sammelten am 15. August 2013 auf dem Markt in Essen-Holsterhausen Unterschriften für das angestrebte Bürgerbegehren gegen den Umbau der Messe Essen.
Die Initiatoren des Bürgerbegehrens sammelten am 15. August 2013 auf dem Markt in Essen-Holsterhausen Unterschriften für das angestrebte Bürgerbegehren gegen den Umbau der Messe Essen. © Sebastian Konopka / WAZ FotoPool
In der Messe Essen trafen sich am 20. August 2013 die Befürworter des geplanten Messeausbaus zum Fakten- wie Gedankenaustausch und zur Planung des weiteren vorgehens gegen das geplante Bürgerbegehren.
In der Messe Essen trafen sich am 20. August 2013 die Befürworter des geplanten Messeausbaus zum Fakten- wie Gedankenaustausch und zur Planung des weiteren vorgehens gegen das geplante Bürgerbegehren. © Sebastian Konopka / WAZ FotoPool
In der Messe Essen trafen sich am 20. August 2013 die Befürworter des geplanten Messeausbaus zum Fakten- wie Gedankenaustausch und zur Planung des weiteren Vorgehens gegen das geplante Bürgerbegehren.
In der Messe Essen trafen sich am 20. August 2013 die Befürworter des geplanten Messeausbaus zum Fakten- wie Gedankenaustausch und zur Planung des weiteren Vorgehens gegen das geplante Bürgerbegehren. © Sebastian Konopka / WAZ FotoPool
In der Messe Essen trafen sich am 20. August 2013 die Befürworter des geplanten Messeausbaus zum Fakten- wie Gedankenaustausch und zur Planung des weiteren Vorgehens gegen das geplante Bürgerbegehren.
In der Messe Essen trafen sich am 20. August 2013 die Befürworter des geplanten Messeausbaus zum Fakten- wie Gedankenaustausch und zur Planung des weiteren Vorgehens gegen das geplante Bürgerbegehren. © Sebastian Konopka / WAZ FotoPool
Auf der anderen Seite: Marie-Rose Joos, Wilfried Breyvogel und Jens Wientapper berichten am 13. September 2013 über den aktuellen Stand des angestrebten Bürgerbegehrens gegen den geplanten Umbau der Messe Essen.
Auf der anderen Seite: Marie-Rose Joos, Wilfried Breyvogel und Jens Wientapper berichten am 13. September 2013 über den aktuellen Stand des angestrebten Bürgerbegehrens gegen den geplanten Umbau der Messe Essen. © Sebastian Konopka / WAZ FotoPool
Auf der anderen Seite: Marie-Rose Joos, Wilfried Breyvogel und Jens Wientapper berichten am 13. September 2013 über den aktuellen Stand des angestrebten Bürgerbegehrens gegen den geplanten Umbau der Messe Essen.
Auf der anderen Seite: Marie-Rose Joos, Wilfried Breyvogel und Jens Wientapper berichten am 13. September 2013 über den aktuellen Stand des angestrebten Bürgerbegehrens gegen den geplanten Umbau der Messe Essen. © Sebastian Konopka / WAZ FotoPool
Währenddessen fand im September die Messe
Währenddessen fand im September die Messe "Schweissen und Schneiden" in Essen statt. © Kerstin Kokoska/WAZ FotoPool
Freiwillige des Bürgerbegehrens „Messe-Umbau nicht um jeden Preis“ hingen am 28. SeptemberPlakate zum Bürgerbegehren auf.
Freiwillige des Bürgerbegehrens „Messe-Umbau nicht um jeden Preis“ hingen am 28. SeptemberPlakate zum Bürgerbegehren auf. © Alexandra Roth/WAZ FotoPool
Unterschriftenaktion für das Bürgerbegehren am 11. Oktober 2013: In der Passarelle am Essener Hauptbahnhof sammelten die Grünen Unterschriften.
Unterschriftenaktion für das Bürgerbegehren am 11. Oktober 2013: In der Passarelle am Essener Hauptbahnhof sammelten die Grünen Unterschriften. © Kerstin Kokoska/WAZ FotoPool
Auch am 18. Oktober wurden hier Unterschriften gesammelt.
Auch am 18. Oktober wurden hier Unterschriften gesammelt. © Sebastian Konopka / WAZ FotoPool
Nicht ohne Folgen: Es kam zum Streit mit der Evag.
Nicht ohne Folgen: Es kam zum Streit mit der Evag. © Sebastian Konopka / WAZ FotoPool
Unterschriftensammler für das Bürgerbegehren gegen den Messe-Teilneubau beschweren sich darüber, dass sie vom Sicherheitspersonal hinausgeworfen worden seien. Auch die Polizei sei vor Ort gewesen.
Unterschriftensammler für das Bürgerbegehren gegen den Messe-Teilneubau beschweren sich darüber, dass sie vom Sicherheitspersonal hinausgeworfen worden seien. Auch die Polizei sei vor Ort gewesen. © Sebastian Konopka / WAZ FotoPool
Ganz friedlich war es hingegen am 19. Oktober auf der Messe Euro Teddy in Essen.
Ganz friedlich war es hingegen am 19. Oktober auf der Messe Euro Teddy in Essen. © Sebastian Konopka / WAZ FotoPool
Die Würfel sind gefallen - zumindest auf der Messe
Die Würfel sind gefallen - zumindest auf der Messe "Internationale Spieltage Spiel '12" in Essen im Oktober. © dpa
Inzwischen hatten die Initiatoren des Bürgerbegehrens 19.000 Unterschriften gesammelt.
Inzwischen hatten die Initiatoren des Bürgerbegehrens 19.000 Unterschriften gesammelt. © Sebastian Konopka / WAZ FotoPool
Am 29. Oktober 2013 übergaben sie die Unterschriften an das Wahlamt der Stadt Essen.
Am 29. Oktober 2013 übergaben sie die Unterschriften an das Wahlamt der Stadt Essen. © Sebastian Konopka / WAZ FotoPool
Wie das Wahlamt schließlich am 7. November 2013 mitteilte, lagen 18.801 Unterschriften zur Prüfung vor.
Wie das Wahlamt schließlich am 7. November 2013 mitteilte, lagen 18.801 Unterschriften zur Prüfung vor. © Sebastian Konopka / WAZ FotoPool
16.067 Unterschriten waren gültig, 2734 ungültig
16.067 Unterschriten waren gültig, 2734 ungültig © Sebastian Konopka / WAZ FotoPool
Das erforderliche Quorum von drei Prozent der Essener Bürger lag bei 13.664 Unterschriften.
Das erforderliche Quorum von drei Prozent der Essener Bürger lag bei 13.664 Unterschriften. © Sebastian Konopka / WAZ FotoPool
Über die Zulässigkeit des Bürgerbegehrens sollte dann der Rat in einer Sondersitzung entscheiden.
Über die Zulässigkeit des Bürgerbegehrens sollte dann der Rat in einer Sondersitzung entscheiden. © Sebastian Konopka / WAZ FotoPool
Außerdem sollte der Rat darüber entscheiden, ob er dem Begehren mehrheitlich beitreten will, das heißt, seine Ziele teilt.
Außerdem sollte der Rat darüber entscheiden, ob er dem Begehren mehrheitlich beitreten will, das heißt, seine Ziele teilt. © Sebastian Konopka / WAZ FotoPool
Angespannte Stimmung im Rathaus bei der Ratssitzung zum Bürgerbegehren am 8. November 2014.
Angespannte Stimmung im Rathaus bei der Ratssitzung zum Bürgerbegehren am 8. November 2014. © Kerstin Kokoska/WAZ FotoPool
Der Rat der Stadt bekräftigte mit großer Mehrheit den vorgesehenen Teilneubau der Messe und trat dem Bürgerbegehren, wie erwartet, nicht bei.
Der Rat der Stadt bekräftigte mit großer Mehrheit den vorgesehenen Teilneubau der Messe und trat dem Bürgerbegehren, wie erwartet, nicht bei. © Kerstin Kokoska/WAZ FotoPool
Die Grüne kamen in Grün und mit Messe-Logo auf der Brust zu der Ratssitzung.
Die Grüne kamen in Grün und mit Messe-Logo auf der Brust zu der Ratssitzung. © Kerstin Kokoska/WAZ FotoPool
Grünen-Fraktionschefin Hiltrud Schmutzler-Jäger klagte, OB Reinhard Paß habe es versäumt, noch in letzter Minute einen Kompromiss mit den Umbau-Gegnern anzustreben.
Grünen-Fraktionschefin Hiltrud Schmutzler-Jäger klagte, OB Reinhard Paß habe es versäumt, noch in letzter Minute einen Kompromiss mit den Umbau-Gegnern anzustreben. © Kerstin Kokoska/WAZ FotoPool
Nach der Abstimmung gab es zufriedene Gesichter bei der CDU. Die Fraktionen von SPD, CDU, FDP und Essener Bürgerbündnis (EBB) stimmten geschlossen für ein Beibehalten der Pläne, die 123 Millionen Euro kosten sollen und eine durchgreifende Modernisierung der Messe zum Ziel haben.
Nach der Abstimmung gab es zufriedene Gesichter bei der CDU. Die Fraktionen von SPD, CDU, FDP und Essener Bürgerbündnis (EBB) stimmten geschlossen für ein Beibehalten der Pläne, die 123 Millionen Euro kosten sollen und eine durchgreifende Modernisierung der Messe zum Ziel haben. © Kerstin Kokoska/WAZ FotoPool
Überschattet wurde die Messe-Debatte von einem formalen Streit. Der inoffizielle Sprecher der Initiatoren, Prof. Wilfried Breyvogel, war zu spät zur Ratssitzung gekommen, so dass das ihm eingeräumte Rederecht verfiel und von einem unvorbereiten Kollegen übernommen werden musste.
Überschattet wurde die Messe-Debatte von einem formalen Streit. Der inoffizielle Sprecher der Initiatoren, Prof. Wilfried Breyvogel, war zu spät zur Ratssitzung gekommen, so dass das ihm eingeräumte Rederecht verfiel und von einem unvorbereiten Kollegen übernommen werden musste. © Kerstin Kokoska/WAZ FotoPool
Herbert Bußfeld musste den Redebeitrag übernehmen.
Herbert Bußfeld musste den Redebeitrag übernehmen. © Kerstin Kokoska/WAZ FotoPool
Veranstaltung zur Unterzeichnung der Carta Pro Messe Essen am 14. November im Messezentrum Ost.
Veranstaltung zur Unterzeichnung der Carta Pro Messe Essen am 14. November im Messezentrum Ost. © Knut Vahlensieck / WAZ Fotopool
Veranstaltung zur Unterzeichnung der Carta Pro Messe Essen am 14. November im Messezentrum Ost.
Veranstaltung zur Unterzeichnung der Carta Pro Messe Essen am 14. November im Messezentrum Ost. © Knut Vahlensieck / WAZ Fotopool
Veranstaltung zur Unterzeichnung der Carta Pro Messe Essen am 14. November im Messezentrum Ost.
Veranstaltung zur Unterzeichnung der Carta Pro Messe Essen am 14. November im Messezentrum Ost. © Knut Vahlensieck / WAZ Fotopool
In der Messe Essen fand am 12. Dezember 2013 das vierte öffentliche Bürgerforum zur Messeertüchtigung statt.
In der Messe Essen fand am 12. Dezember 2013 das vierte öffentliche Bürgerforum zur Messeertüchtigung statt. © Sebastian Konopka / WAZ FotoPool
Befürworter des Bürgerbegehrens gegen die geplante Messeerweiterung hielten beim Bürgerforum Plakate hoch, um für ihre Sache zu werben.
Befürworter des Bürgerbegehrens gegen die geplante Messeerweiterung hielten beim Bürgerforum Plakate hoch, um für ihre Sache zu werben. © Sebastian Konopka / WAZ FotoPool
Befürworter des Bürgerbegehrens gegen die geplante Messeerweiterung hielten beim Bürgerforum Plakate hoch, um für ihre Sache zu werben.
Befürworter des Bürgerbegehrens gegen die geplante Messeerweiterung hielten beim Bürgerforum Plakate hoch, um für ihre Sache zu werben. © Sebastian Konopka / WAZ FotoPool
Zwischen den Fronten: Befürworter des Bürgerbegehrens gegen die geplante Messeerweiterung hielten beim Bürgerforum Plakate hoch, um für ihre Sache zu werben. Rechts im Bild: Oliver P. Kuhrt, ab 1. Januar 2014 neuer Chef.
Zwischen den Fronten: Befürworter des Bürgerbegehrens gegen die geplante Messeerweiterung hielten beim Bürgerforum Plakate hoch, um für ihre Sache zu werben. Rechts im Bild: Oliver P. Kuhrt, ab 1. Januar 2014 neuer Chef. © Sebastian Konopka / WAZ FotoPool
Mitarbeiter der Messe Essen und von RWE demonstrierten am 23. Dezember 2013 für die Ertüchtigung der Messe Essen und warben für ein entsprechendes Votum beim Bürgerentscheid.
Mitarbeiter der Messe Essen und von RWE demonstrierten am 23. Dezember 2013 für die Ertüchtigung der Messe Essen und warben für ein entsprechendes Votum beim Bürgerentscheid. © Sebastian Konopka / WAZ FotoPool
Mitarbeiter der Messe Essen und von RWE demonstrierten am 23. Dezember 2013 für die Ertüchtigung der Messe Essen und warben für ein entsprechendes Votum beim Bürgerentscheid.
Mitarbeiter der Messe Essen und von RWE demonstrierten am 23. Dezember 2013 für die Ertüchtigung der Messe Essen und warben für ein entsprechendes Votum beim Bürgerentscheid. © Sebastian Konopka / WAZ FotoPool
Mitarbeiter der Messe Essen und von RWE demonstrierten am 23. Dezember 2013 für die Ertüchtigung der Messe Essen und warben für ein entsprechendes Votum beim Bürgerentscheid.
Mitarbeiter der Messe Essen und von RWE demonstrierten am 23. Dezember 2013 für die Ertüchtigung der Messe Essen und warben für ein entsprechendes Votum beim Bürgerentscheid. © Sebastian Konopka / WAZ FotoPool
Oliver P. Kuhrt ist ab 1. Januar 2014 neuer Chef der Messe Essen. Im Dezember kam er zum Interview in die WAZ-Lokalredaktion.
Oliver P. Kuhrt ist ab 1. Januar 2014 neuer Chef der Messe Essen. Im Dezember kam er zum Interview in die WAZ-Lokalredaktion. © Knut Vahlensieck / WAZ Fotopool
Oliver P. Kuhrt ist ab 1. Januar 2014 neuer Chef der Messe Essen. Im Dezember kam er zum Interview in die WAZ-Lokalredaktion.
Oliver P. Kuhrt ist ab 1. Januar 2014 neuer Chef der Messe Essen. Im Dezember kam er zum Interview in die WAZ-Lokalredaktion. © Knut Vahlensieck / WAZ Fotopool
Auf Einladung von Reinhard Wiesemann (links) kamen am Samstag, 04. Januar 2014, etwa fünfzig Bürger in den Wintergarten im Unperfekthaus, um Ideen zur Entwicklung der Messe Essen auszutauschen.
Auf Einladung von Reinhard Wiesemann (links) kamen am Samstag, 04. Januar 2014, etwa fünfzig Bürger in den Wintergarten im Unperfekthaus, um Ideen zur Entwicklung der Messe Essen auszutauschen. © Ulrich von Born/ WAZ FotoPool
Zur selben Zeit lief in den Messe-Hallen an dem Wochenende die  Hochzeitsmesse 2014.
Zur selben Zeit lief in den Messe-Hallen an dem Wochenende die Hochzeitsmesse 2014. © Dirk Bauer, WAZ FotoPool
Zur selben Zeit lief in den Messe-Hallen an dem Wochenende die  Hochzeitsmesse 2014.
Zur selben Zeit lief in den Messe-Hallen an dem Wochenende die Hochzeitsmesse 2014. © Dirk Bauer, WAZ FotoPool
Plakate der Gegner des Messe-Umbaus in Essen.
Plakate der Gegner des Messe-Umbaus in Essen. © WAZ
Die Gegner des Messe Umbau in Essen haben am Montag, 6. Januar 2014, an der Rüttenscheider Straße und am Rüttenscheider Stern Plakate gegen den Umbau aufgehängt. Vorne: ein Plakat der Messe Umbau Befürworter.
Die Gegner des Messe Umbau in Essen haben am Montag, 6. Januar 2014, an der Rüttenscheider Straße und am Rüttenscheider Stern Plakate gegen den Umbau aufgehängt. Vorne: ein Plakat der Messe Umbau Befürworter. © Dirk Bauer, WAZ FotoPool
Die Gegner des Messe Umbau in Essen haben am Montag, 6. Januar 2014, an der Rüttenscheider Straße und am Rüttenscheider Stern Plakate gegen den Umbau aufgehängt.
Die Gegner des Messe Umbau in Essen haben am Montag, 6. Januar 2014, an der Rüttenscheider Straße und am Rüttenscheider Stern Plakate gegen den Umbau aufgehängt. © Dirk Bauer, WAZ FotoPool
Die Gegner des Messe Umbau in Essen haben am Montag, 6. Januar 2014, an der Rüttenscheider Straße und am Rüttenscheider Stern Plakate gegen den Umbau aufgehängt. Darunter ein Plakat der Messe Umbau Befürworter.
Die Gegner des Messe Umbau in Essen haben am Montag, 6. Januar 2014, an der Rüttenscheider Straße und am Rüttenscheider Stern Plakate gegen den Umbau aufgehängt. Darunter ein Plakat der Messe Umbau Befürworter. © Dirk Bauer, WAZ FotoPool
Ein Plakat der Messe Umbau Befürworter in Essen.
Ein Plakat der Messe Umbau Befürworter in Essen. © Dirk Bauer, WAZ FotoPool
Bei Rundgängen durch ihre Hallen führte die Messe vor dem Entscheid Interessierten vor, warum sie ihre Hallen modernisiert sehen möchte.
Bei Rundgängen durch ihre Hallen führte die Messe vor dem Entscheid Interessierten vor, warum sie ihre Hallen modernisiert sehen möchte. © Tim Schulz / WAZ FotoPool
Bei Rundgängen durch ihre Hallen führte die Messe vor dem Entscheid Interessierten vor, warum sie ihre Hallen modernisiert sehen möchte.
Bei Rundgängen durch ihre Hallen führte die Messe vor dem Entscheid Interessierten vor, warum sie ihre Hallen modernisiert sehen möchte. © Tim Schulz / WAZ FotoPool
Bei Rundgängen durch ihre Hallen führte die Messe vor dem Entscheid Interessierten vor, warum sie ihre Hallen modernisiert sehen möchte.
Bei Rundgängen durch ihre Hallen führte die Messe vor dem Entscheid Interessierten vor, warum sie ihre Hallen modernisiert sehen möchte. © Tim Schulz / WAZ FotoPool
Bei Rundgängen durch ihre Hallen führte die Messe vor dem Entscheid Interessierten vor, warum sie ihre Hallen modernisiert sehen möchte.
Bei Rundgängen durch ihre Hallen führte die Messe vor dem Entscheid Interessierten vor, warum sie ihre Hallen modernisiert sehen möchte. © Tim Schulz / WAZ FotoPool
Bei Rundgängen durch ihre Hallen führte die Messe vor dem Entscheid Interessierten vor, warum sie ihre Hallen modernisiert sehen möchte.
Bei Rundgängen durch ihre Hallen führte die Messe vor dem Entscheid Interessierten vor, warum sie ihre Hallen modernisiert sehen möchte. © Tim Schulz / WAZ FotoPool
Bei Rundgängen durch ihre Hallen führte die Messe vor dem Entscheid Interessierten vor, warum sie ihre Hallen modernisiert sehen möchte.
Bei Rundgängen durch ihre Hallen führte die Messe vor dem Entscheid Interessierten vor, warum sie ihre Hallen modernisiert sehen möchte. © Tim Schulz / WAZ FotoPool
Für den Umbau der Messe: Udo Bayer (EBB), Thomas Kufen (CDU), Rainer Marschan (SPD) und Hans-Peter Schöneweiß (FDP).
Für den Umbau der Messe: Udo Bayer (EBB), Thomas Kufen (CDU), Rainer Marschan (SPD) und Hans-Peter Schöneweiß (FDP). © Knut Vahlensieck / WAZ Fotopool
Für den Umbau der Messe: Udo Bayer (EBB), Thomas Kufen (CDU), Rainer Marschan (SPD) und Hans-Peter Schöneweiß (FDP).
Für den Umbau der Messe: Udo Bayer (EBB), Thomas Kufen (CDU), Rainer Marschan (SPD) und Hans-Peter Schöneweiß (FDP). © Knut Vahlensieck / WAZ Fotopool
Das Bündis Pro Messe informierte am 10. Januar 2014 mit Infoständen auf der Kettwiger Straße in Essen über den bevorstehende Bürgerentscheid.
Das Bündis Pro Messe informierte am 10. Januar 2014 mit Infoständen auf der Kettwiger Straße in Essen über den bevorstehende Bürgerentscheid. © Sebastian Konopka / WAZ FotoPool
Das Bündis Pro Messe informierte am 10. Januar 2014 mit Infoständen auf der Kettwiger Straße in Essen über den bevorstehende Bürgerentscheid.
Das Bündis Pro Messe informierte am 10. Januar 2014 mit Infoständen auf der Kettwiger Straße in Essen über den bevorstehende Bürgerentscheid. © Sebastian Konopka / WAZ FotoPool
Auf Werbetour durch Rüttenscheider Kneipen: Essen Obrbürgermeister Reinhardd Paß besuchte am 10. Januar 2014 verschiedene Kneipen, um über den geplanten Messeumbau zu informieren und für ein entsprechendes Votum beim bevorstehenden Bürgerentscheid zu werben.
Auf Werbetour durch Rüttenscheider Kneipen: Essen Obrbürgermeister Reinhardd Paß besuchte am 10. Januar 2014 verschiedene Kneipen, um über den geplanten Messeumbau zu informieren und für ein entsprechendes Votum beim bevorstehenden Bürgerentscheid zu werben. © WAZ FotoPool
Auf Werbetour durch Rüttenscheider Kneipen: Essen Obrbürgermeister Reinhardd Paß besuchte am 10. Januar 2014 verschiedene Kneipen, um über den geplanten Messeumbau zu informieren und für ein entsprechendes Votum beim bevorstehenden Bürgerentscheid zu werben.
Auf Werbetour durch Rüttenscheider Kneipen: Essen Obrbürgermeister Reinhardd Paß besuchte am 10. Januar 2014 verschiedene Kneipen, um über den geplanten Messeumbau zu informieren und für ein entsprechendes Votum beim bevorstehenden Bürgerentscheid zu werben. © WAZ FotoPool
So sieht der Abstimmzettel zum Bürgerentscheid am 19. Januar aus.
So sieht der Abstimmzettel zum Bürgerentscheid am 19. Januar aus. © Stadt Essen
1/86

Kuhrt: Gerade für neue Themen und Messen brauchen wir aber ein zeitgemäßes Umfeld. Da will niemand plötzlich wieder in den 50er Jahren landen, wenn er um die nächste Ecke biegt.

Breyvogel: Ich kann Ihnen für dieses Geschäftsmodell nur alles Gute wünschen. Wir werden sehen, wie überzeugend das die Bürger finden. Mir ist im Prozess zu wenig offen gelegt worden, welche finanziellen Risiken damit verbunden sind. Der Kämmerer hat ja nicht von ungefähr Sparanstrengungen auch bei den städtischen Töchtern angemahnt.

Der Kämmerer sagt aber auch, dass die Messe-Investition sinnvoll ist und von der Stadt Essen auch zu schultern ist. Und dass - anders als Ihre Plakate suggerieren - keine anderen Aufgaben darunter leiden.

Breyvogel: Das ist richtig, aber nur wenn man kurzfristig denkt. Nehmen wir aber an, eine Zinssteigerung kommt, dann ist innerhalb von kürzester Zeit die Zahlung von Verlustausgleichen an die städtischen Töchter sehr stark eingeschränkt. Was dann?

Noch mal nachgehakt, Herr Kuhrt: Was spricht dagegen erneut nachzudenken?

Kuhrt: Wenn wir am 19. Januar kein klares Signal senden, dass es weitergeht in Essen, dann glaubt uns in den Branchen keiner mehr. Dazu ist bereits zu viel Zeit mit Diskussionen vergangen. Wenn ein negatives Votum kommt, werden die Reaktionen der Aussteller sehr rasch kommen. Für die Stadt Essen wird dann alles viel teurer.

Breyvogel: Das ist auch so eine Behauptung, dass Messen abwandern, wenn die Bürger mit Ja votieren.

Kuhrt: Dafür gibt es klare Signale. Ich rate, es nicht darauf ankommen zu lassen.

Vorwurf - Messe fehle Wirtschaftsplan 

Herr Kuhrt, der Messe wird vorgeworfen, dass sie zu wenig detaillierte Pläne habe, es fehle ein Wirtschaftsplan.

Kuhrt: Das ist falsch. Bis 2019 steht das neue Messe-Gelände, und das ist auch in unserem Wirtschaftsplan so niedergelegt. Alles darüber hinaus ist jetzt noch nicht konkret absehbar. Wir haben ab 2015 vier Jahre Bauzeit vor uns, und natürlich richtet sich die Akquise von Veranstaltungen auch danach aus.

Breyvogel: Und das ist uns eben zu wenig, weil ein Wirtschaftsplan fehlt, der den Erfolg der Investition begründet.

Kuhrt: Keine Messegesellschaft kann über fünf Jahre hinaus exakte Voraussagen machen, schließlich agieren wir alle am freien Markt. Was nicht heißt, dass unsere Teams nicht bereits die Märkte sondieren und Ideen entwickeln.

Das heißt, Sie erwarten Risikobewusstsein und Vertrauen von der Stadtgesellschaft?

Kuhrt: Ab dem Zeitpunkt, wo wir ein positives Votum für die Modernisierung haben, können wir das Thema Neuveranstaltungen selbstbewusst angehen. Das ist selbstverständlich, und dafür lassen wir uns in die Pflicht nehmen.

Breyvogel: Für mich bleibt das grundsätzliche Problem: Eine Messe, die ihr Eigenkapital verbraucht hat, die auf Verlustausgleiche angewiesen ist, ist eher ein hemmender Wirtschaftsfaktor.

Kuhrt: Das ist grundfalsch. Fast alle Messe-Gesellschaften in Deutschland stehen unter Subventionsbedarf. 2011 brauchten wir zum ersten Mal eine direkte Unterstützung durch die Stadt. Vorher haben wir jahrzehntelang alle Investitionen aus eigenen Mitteln getragen, während andere Messen sich das von Stadt oder Land bezahlen ließen. Heute leidet unser Ergebnis maßgeblich unter den hohen Abschreibungen und Zinsen, während unsere Veranstaltungen ein positives Ergebnis erwirtschaften.

Breyvogel: Man muss eben auch wissen in welcher Art Kommune man agiert und was man ihr zumuten kann. Diese Messe hat in den nächsten zehn Jahren ein Kostenproblem, was übrigens auch an steigenden Personalkosten liegt.

Kuhrt: Nein. Auch die Unternehmensberatung PWC bescheinigt uns, dass die Produktivität der Mitarbeiter eher überdurchschnittlich ist. Bei uns gibt es Abteilungen, die mehrere Fachbereiche betreuen, die woanders längst getrennt sind. Wir leben nun wirklich nicht über unsere Verhältnisse.

Wenn es für Sie schiefgehen sollte am Sonntag, Herr Kuhrt - haben Sie einen Plan B?

Kuhrt: Den würde ich gern von Herrn Professor Breyvogel hören.

Breyvogel: Dafür bin ich nicht zuständig.

Kuhrt: Sie wollen den Ratsbeschluss nicht, sagen aber nicht, was sie stattdessen wollen. Zu Ihrer Frage: Wenn wir nicht das machen dürfen, was unsere Kunden wünschen, ist das für jedes Unternehmen ein existenzielles Risiko, also auch für die Messe.

Schreckt Sie das, Herr Breyvogel?

Breyvogel: Die Messe macht einen Umsatz von 50 bis 55 Millionen Euro. Allein der Campus Essen der Uni Essen-Duisburg macht das Zehnfache an Umsatz und hat ganz andere Perspektiven. Die Messe war immer ein Prestigeobjekt, aber ob sie noch so wichtig ist für diese Stadt und ihre Entwicklung, darüber kann man streiten.

Kuhrt: Ach wissen Sie, Messen wurden schon so oft totgesagt, sind aber als Treffpunkt und als Marktplatz unverzichtbar und spülen ja deshalb auch viel Geld in die Stadt. Ich nenne gerne noch mal die Zahlen: 3500 Arbeitsplätze allein in Essen, 1,4 Millionen Besucher jährlich.

Breyvogel: Sie wissen, dass wir die erste Zahl bestreiten. Wir gehen von vielleicht 600 Arbeitsplätzen aus. Und die Besucher - finden Sie das viel? Der Essener Weihnachtsmarkt hatte 5 Millionen Besucher.

Kuhrt: Die Umwegrendite aus dem Konsum eines Glühweins lässt sich wohl kaum mit den Ausgaben eines Managers aus dem Ausland vergleichen, der hier mehrere Tage bei einer Fachmesse verbringt.

Macht es nach den Erfahrungen dieses Wahlkampfs in Ihren Augen Sinn, komplexe Sachverhalte wie das Für und Wider einer Messe-Modernisierung im Rahmen eines Bürgerentscheids zur Abstimmung zu stellen.

Kuhrt: Meine persönliche Meinung: Das Plebiszitäre ist da schon ein schwieriges Feld. Im repräsentativen politischen Prozess werden die fachlichen Aspekte ganz anders eingearbeitet als dass jetzt in dieser Verkürzung beim Bürgerentscheid möglich ist. Es sind mir zu viele Emotionen im Spiel.

Breyvogel: Komplex ist das Thema, das ist richtig. Das Bürgerbegehren ist aber gerade Folge des Versagens der klassischen Politik. Wir leben in einer Informationsgesellschaft, die ganz andere Anforderungen an die Begründung politischer Entscheidungen stellt. Das Bürgerbegehren war die letzte Möglichkeit, den Prozess noch mal neu zu beginnen.

Hat die Messe in den letzen Jahren auch kommunikativ Fehler gemacht?

Kuhrt: Es gibt viel Unwissen über die Messe Essen, das sehen wir auch bei unseren Bürgerveranstaltungen. Wir werden intensiver als bisher kommunizieren. Das nehmen wir auf jeden Fall aus diesem Prozess mit.