Essen. Am Samstag findet in Katernberg die Hausmesse der Taubenklinik statt. Der in Essen ansässige Züchter-Verband will in Zukunft mit Schulen zusammen arbeiten.
Der Samstag steht in Katernberg im Zeichen der Taube. Dann veranstaltet der Verband Deutscher Brieftaubenzüchter die vierte Ausgabe seiner Hausmesse. Industrieaussteller werden vor Ort sein und ihre Produkte rund um die Versorgung der Vögel präsentieren, Züchter bieten Jungtauben zum Kauf an und die Taubenklinik öffnet ihre Türen. Ziervogel-, Papageien und Taubenhalter aus ganz Deutschland treffen sich an der Katernberger Straße – der Verband erwartet bis zu 1000 Besucher. Doch das kann nicht darüber hinwegtäuschen, dass die Brieftaubenzüchter derzeit mit Problemen zu kämpfen haben: Die Mitgliederzahlen sinken und die Jugend lässt sich nur schwer für die Zucht begeistern.
„Da reihen wir uns nahtlos bei vielen anderen Vereinen ein“, sagt Lutz Ruth, der Geschäftsführer des in Essen ansässigen Deutschen Brieftaubenzüchter-Verbandes. „Selbst Fußballvereine müssen ja heute schon teilweise ihre Mannschaften zusammenlegen.“ Die Fußballer haben aber weniger Sorgen mit dem Nachwuchs, als viele Zuchtvereine. Ein Blick auf die Kaninchenzüchter macht das deutlich: Hier gibt es in Essen mittlerweile nur mehr drei Vereine, in der Blütezeit waren es zwanzig. Für die Taubenfreunde sieht es etwas besser aus – sie sind laut Ruth in Essen und Umgebung in sechs Clubs organisiert. Grenzlinien zwischen den einzelnen Städten ließen sich nicht genau ziehen, da die Mitglieder der Vereine zum Teil städteübergreifend zusammen kommen.
Schulen sollen verstärkt angesprochen werden
Taubenzüchten ist ein unheimlich aufwendiges Hobby. Zunächst benötigt man den geeigneten Platz, um den Vögel einen Schlag bereit zu stellen. Außerdem nimmt die Zucht sehr viel Zeit in Anspruch. „Sie müssen 365 Tage im Jahr für die Tiere da sein“, sagt Ruth.
Der Verband bemüht sich, frische jugendliche Kräfte zu generieren. „Wir müssen die Nachwuchsproblematik in unsere Regionalverbände bringen. Denn daran kann nur vor Ort gearbeitet werden“, so Ruth. In Zukunft sollen verstärkt Schulen angesprochen werden. Der Verbands-Chef kann sich vorstellen, Schulen bei einem Thementag zur Brieftaube zu unterstützen. „Ich denke da vor allem an Schüler von der vierten bis zur sechsten Klasse.“ So wäre eine interaktive Führung durch die weltweit einzigartige Katernberger Taubenklinik eine gute Möglichkeit das Brieftaubenzüchten anschaulich und spannend darzustellen. Ruth: „Durch die Zusammenarbeit mit Schulen wollen wir den Bekanntheitsgrad des Brieftaubensports bei jungen Menschen fördern.“
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