Essen. Unruhe beim kriselnden Ruhrkonzern ThyssenKrupp. Der Konzern wird umgebaut, die IG Metall warnt vor Dumpinglöhnen und massiven Stellenstreichungen. Rund 1000 Beschäftigte werden am Dienstag zu einer Protestkundgebung vor der Essener Konzernzentrale erwartet.

Zu einer Demonstration vor der Essener ThyssenKrupp-Zentrale erwartet die Gewerkschaft IG Metall am Dienstag rund 1000 Teilnehmer. Hintergrund der Proteste sind Pläne des kriselnden Konzerns zum Abbau von Personal und zur Auslagerung von Dienstleistungsbereichen.

Die Gewerkschaft IG Metall wirft dem Unternehmen vor, Beschäftigte künftig zu "Dumping-Konditionen" bezahlen zu wollen. Zudem sei geplant, Tätigkeiten ins Ausland zu verlagern und in "erheblichem Umfang" Stellen abzubauen, so die Gewerkschaft. Weltweit seien von den Plänen und 6400 Menschen betroffen, in Deutschland seien es mehr als 3000 Menschen, sagte Konzern-Betriebsratschef Wilhelm Segerath. Rund 1500 Stellen sollten abgebaut und über 1000 zu schlechteren Konditionen ausgelagert werden - etwa nach Polen.

Personalwesen und Datenverarbeitung betroffen

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Betroffen seien unter anderem Stellen im Personalwesen und in der Datenverarbeitung. Ein Unternehmen, das mit seinem Know-how werbe, könne es sich nicht leisten, solche Stellen einfach abzugeben. Zu der Kundgebung werden IG-Metall-Vorstandsmitglied Christiane Benner und der NRW-IG Metall-Chef Knut Giesler erwartet.

Vor dem Hintergrund der geplanten Streichung von 1500 Verwaltungsjobs in Deutschland hatte ThyssenKrupp angekündigt, auch seine Dienstleistungscenter auf den Prüfstand zu stellen. Welcher Anteil der Stellenkürzungen auf diesen Bereich entfallen soll, ist derzeit noch unklar. Weltweit soll jeder fünfte der insgesamt rund 15.000 Verwaltungsjobs wegfallen. (dpa/rtr)