Düsseldorf. . Für die milliardenschwere RAG-Stiftung ist die Frage einer Finanzspritze für den Thyssen-Krupp-Anteilseigner Krupp-Stiftung vom Tisch. „Das Thema ist beerdigt“, sagte der Chef der RAG-Stiftung, Werner Müller, in Düsseldorf. Um eine Beteiligung an dem Stahl- und Technologie-Konzern sei es ohnehin nicht gegangen.

Ein Engagement der Essener RAG-Stiftung in Sachen Thyssen-Krupp ist vom Tisch. „Das Thema ist beerdigt“, sagte Stiftungschef Werner Müller vor der Wirtschaftspublizistischen Vereinigung in Düsseldorf.

Er habe ohnehin nie den Erwerb von Aktien des Stahl- und Industriekonzerns, sondern lediglich Hilfe für die traditionsreiche Essener Krupp-Stiftung ins Gespräch gebracht. Diese habe sich aber bekanntlich dagegen entschieden, bei der erfolgten Kapitalerhöhung von Thyssen-Krupp mitzuziehen. Dadurch hat sich der Anteil der Krupp-Stiftung am Konzern mittlerweile von rund 25 auf 20 Prozent verringert.

Investitionen in mittelständische Unternehmen

Größte Einnahmequelle der RAG-Stiftung ist derzeit die Dividende des Chemiekonzerns Evonik. Die Stiftung wolle dieses „Klumpenrisiko auf lange Sicht vermindern“, erläuterte Müller.

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Er registriere mit Blick auf die noch junge Evonik-Aktie eine „gewisse Skepsis“ der Anleger, die sich seiner Meinung nach aber legen werde, da der Chemiekonzern eine „gute Dividenden-Sicherheit auf vernünftigem Niveau“ verspreche.

Neben weiteren Verkäufen von Evonik-Aktien plane die RAG-Stiftung in Zukunft Investitionen in verschiedene mittelständische Unternehmen, kündigte Müller an. Ziel sei es, jedes Jahr etwa 350 Millionen Euro zusätzlich anzulegen. „Wir sind das genaue Gegenteil einer Heuschrecke“, betonte Müller. Mit wachsenden Einnahmen wolle die Stiftung auch zunehmend Geld in Bildung, Wissenschaft und Kultur in den ehemaligen Bergbauregionen stecken.