Essen. . Das Theater Freudenhaus feiert mit dem zweiten Teil „Gutes Essen, schlechtes Essen“ im Februar Premiere. Zugleich kehrt aber auch ein alter Bekannter zurück. Sigi Domke bringt gleich zwei Produktionen auf die Bühne in Steele, darunter auch das Werk “Schlaflos in Sankt Walker“.
Während mit „Gutes Essen, schlechtes Essen“ das jüngste Kind des Theaters Freudenhaus am 14. Februar mit dem zweiten Teil Premiere feiert, kehrt ein alter Bekannter zurück zur Steeler Heimat für Ruhrgebietskomödien: Mit gleich zwei Produktionen soll Sigi Domke zu seiner alten Stammbühne zurückkehren.
Noch vor einigen Jahren gab es Ärger zwischen Domke und dem Theater Freudenhaus: Der Autor des Komödienklassikers „Freunde der italienischen Oper“ wollte eben dieses Stück auch an den „Mondpalast“ in Wanne-Eickel verkaufen. Doch die Steeler Bühne pochte auf den Exklusivvertrag, den Domke bezüglich dieses Stückes mit den „Freudenhäuslern“ geschlossen hatte.
Krankenhaus-Komödie feierte Premiere auf der Rü-Bühne
Domke beendete damals die Zusammenarbeit. „Es gab nie böses Blut auf persönlicher Ebene“, versichert der künstlerische Leiter Markus Beutner-Schirp, der Domke jetzt zunächst mit einem Gastspiel zurückgewinnen konnte. Und so wird dessen Werk „Schlaflos im Sankt Walker“ im Theater Freudenhaus zu sehen sein.
Bereits Anfang 2013 feierte diese pointenreiche Krankenhaus-Komödie Premiere auf der Rü-Bühne. „Ich war begeistert von dem fast schon britischen Ton des Stücks“, so Beutner-Schirp. Es sei bemerkenswert, mit welcher Leichtigkeit hier die Krankenhaus-Thematik angegangen werde. „Ich freue mich, dass Sigi Domke die Einladung zum Gastspiel angenommen hat und damit einer der Gründer unseres Hauses zurückkehrt.“
Es soll ein Sommertheater für die Daheimgebliebenen geben
Auch ein neues Stück aus Domkes spitzer Feder soll den Plänen nach in diesem Jahr Premiere feiern. „Wir wollen wieder einen Versuch starten, Sommertheater für die Daheimgebliebenen zu etablieren“, so der Theaterleiter. „Es ist eine Vater-Tochter-Geschichte“, verrät Beutner-Schirp, der das Stück zusammen mit Domke inszenieren will.
„Die beiden Protagonisten machen sich auf zu einem gemeinsamen Urlaub in mediterranen Gefilden, jedoch streikt unterwegs das Auto und die beiden landen in einem kleinen Kaff.“ Passender Titel – auch in Hinblick auf das Stück, das einst den Disput zwischen Domke und dem „Freudenhaus“ auslöste: „Wir sind nicht in Italien“. Zudem stellt Domke am 21. März sein neues Buch „Helden sind immer die anderen“ bei einer Lesung im Theater vor.
Zehn Jahre „Gutes Wedding, Schlechtes Wedding“
Positiv gestimmt blickt Beutner-Schirp auch auf den zweiten Teil der Reihe „Gutes Essen, schlechtes Essen“: Das Konzept der „Theater-City-Com“ hat Beutner-Schrip aus Berlin importiert.
Constanze Behrends feiert dort seit zehn Jahren beträchtliche Erfolge mit ihrer allmonatlichen Bühnen-Serie „Gutes Wedding, Schlechtes Wedding“. Im Februar läuft bereits die 89. Folge dieses Originals an. Der Clou: Vier Darsteller schlüpfen in verschiedenste Rollen und verleihen so jeder Folge Tempo und Witz. Und: Ist eine Episode abgespielt, kommt sie nicht wieder. Beutner-Schirp: „Die Folgen bauen zwar aufeinander auf, aber auch Neueinsteiger kommen prima rein.“
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Gutes Essen, schlechtes Essen“ war ausverkauft
Das Berliner Kult-Format „Gutes, Wedding, Schlechtes Wedding“, das Typen und Charaktere aus dem Stadtteil-Leben auf die Schippe nimmt, brachte es bereits Anfang des Jahres unten anderem ins „ZDF Heute-Journal“.
„Ganz so weit sind wir noch nicht“, sagt Markus Beutner-Schirp mit Verweis auf die hiesige Bühnen-Serie „Gutes Essen, schlechtes Essen“. So sei die Publikumsresonanz durchaus ausbaufähig, wenngleich die letzten Vorstellungen des ersten Teils ausverkauft gewesen seien.
Im Stück geht es auch um den Problemstollen
„Aber ich glaube fest an das Format“, betont er, „man muss aber auch den Atem haben, so etwas zu entwickeln.“ Immerhin habe die Premiere gezeigt, dass nicht nur das Stammpublikum das junge Format annehme: „Das sieht man auch an unserer steigenden Facebook-Gemeinschaft“, so Beutner-Schirp.
Die Schöpferin der Originalserie hat auch zur zweiten Essener Episode das Skript geliefert, Regie führt diesmal der künstlerische Leiter selbst. „Es wird noch mehr aktuellen Ruhrgebiets-Bezug geben“, verspricht er. So werde der „Problemstollen“, der im Winter den Bahnverkehr im Essener Westen lahm legte, ebenso eine Rolle spielen wie der Bürgerentscheid zur Messe. Auch treten neue Figuren auf wie alte Bekannte aus dem ersten Teil, die sich zum Teil in unerwartete wie skurrile Richtungen entwickeln werden.
Wer die Premiere des zweiten Teils verpasst, hat übrigens etwas mehr Zeit, die Folge nachzuholen: Anders als in Berlin wechselt die Essener Variante nur alle drei Monate.