Essen-Huttrop/Südviertel. Eigentümer an der Moltkestraße ärgern sich massiv über endlos viele weggeworfene Kippen, Kaugummis und Cola-Dosen an den beiden Steigen der Straßenbahnhaltestelle und über die Stadt, die einfach nicht angemessen reagieren würde.

Der Mensch hinterlässt Spuren. Wo viele Menschen leben, arbeiten oder unterwegs sind, ist der Geräuschpegel ein anderer als in einer Eiswüste in Alaska. Man kann Menschen hören, manchmal auch riechen. Und oft sieht man, wo sie sich getroffen haben, selbst wenn sie schon wieder weg sind. Etwa an der Straßenbahnhaltestelle an der Moltkestraße.

Die Ende 2006 ausgebaute Haltestelle zwischen Huttrop und dem Südviertel ist mit ihren zwei Steigen ein beliebtes Drehkreuz. Täglich kommen zahlreiche Menschen an oder fahren ab. Anwohner, Schüler des Robert-Schmidt-Berufskollegs, andere, die beruflich in der Gegend zu tun haben. Soweit kein Problem, was Gerhard Reinhold und den anderen Mitgliedern der Eigentümergemeinschaft Moltkestraße 8 aber mächtig gegen den Strich geht, sind, womit wir wieder bei den menschlichen Spuren wären, die Hinterlassenschaften und die in ihren Augen unzureichende Straßenreinigung.

Unklare Zuständigkeit

„Wir ärgern uns, dass die öffentliche Hand ihrer Verpflichtung zur Straßenreinigung nur ungenügend nachkommt. Viele der Leute rauchen, trinken, essen oder kauen Kaugummi, insbesondere dann, wenn sie auf die Straßenbahn warten. Entsprechend verdreckt sind die Haltestelle und insbesondere die Gosse an den Schienen.“

Wiederholt bat Reinhold eigenen Angaben zufolge um regelmäßige Reinigung. „Die EVAG erklärte, dass die Stadt zuständig ist. Die Stadtverwaltung beziehungsweise die EBE antworteten zunächst, dass sie zwar zuständig sind, ihre Mitarbeiter die Gleise aber nicht betreten dürften.“

Überlegung: Gebühren einbehalten

Für Reinhold ein vorgeschobenes Argument, da es vor Ort kein geschottertes Gleisbett für die S-Bahn gibt, sondern die Gleise im normalen Straßenpflaster liegen. „Hunderte von Fahrgästen passieren den Bereich, und wenn der Müllwagen die Straße versperrt, weichen alle Autofahrer problemlos auf den Bereich der Gleise aus.“

Städtische Mitarbeiter aber, habe man ihm dann später erklärt, dürften die Gleise nur betreten, wenn ein Kollege oberhalb der Haltestelle als Sicherungsposten aufgestellt würde, wofür aber weder Geld noch Personal vorhanden sei. Auch der Einsatz einer Kehrmaschine entgegen der Fahrtrichtung sei laut Stadt kein Thema.

Aktuell überlegt Gerhard Reinold, der die Gosse wiederholt selbst fegte, die Straßenreinigungsgebühr einzubehalten. „Oder ich stelle meine Arbeit der Stadt in Rechnung, um sie mit der Gebühr verrechnen zu lassen.“ Briefe an den Oberbürgermeister, die Bezirksvertretung, EBE und EVAG hätten bislang nichts gebracht.