Essen-Frohnhausen. An der Paul-Goerens-Straße in Essen-Frohnhausen laden Fremde nachts ihren Unrat ab. Der Müll fliegt in die Gärten der Anwohner - und vor allem: Er stinkt gewaltig. Hausverwalter und Stadtverwaltung wollen jetzt helfen. Aber eine Lösung zu finden, ist nicht so einfach.
Wo Mülltonnen überfüllt sind, stellen Menschen gern ihre vollen Tüten daneben. Und wo Müll auf einer Freifläche neben der Straße steht, da laden auch Autofahrer nachts gern ihren Kofferraum aus. Andere werfen gleich ihr Sofa aus dem Fenster, weil es sowieso an der „richtigen Stelle“ landet. Diese Beobachtungen haben mehrere Familien an der Paul-Goerens-Straße in Frohnhausen gemacht. Weil es dort verschiedene Hausbesitzer gibt, wird die Lage für die Nachbarn nicht einfacher, die der herumfliegende Unrat in ihrem Garten stört: „Es stinkt uns zum Himmel. Wir sind verzweifelt“, sagt beispielsweise Familie Völker.
Die Familie lebt seit einem halben Jahr in ihrer Wohnung mit Garten. „Neben unseren Garten stehen in drei bis vier Metern Entfernung die Mülltonnen des Nachbarhauses – offen und frei zugänglich “, steht in einem Brief an unserer Zeitung. „Die Mülltonnen werden dort täglich umgetreten. Es hat sich eine wilde Müllkippe entwickelt – vom Sperrmüll bis zu altem Spielzeug, Anziehsachen und noch mehr sind dort zu finden.“
Ordnungsamt kennt die Müllkippe bereits
Der Wind weht die Müllstücke jetzt „ständig in unseren Garten hinein. Unser kleiner Hund Lucky hat sich schon ein paar Mal den Magen verdorben, weil er diesen Müll gefressen hat.“ Die Nachbarn der Völkers habe es noch schlimmer erwischt. Deren Garten befinde sich noch näher an dem Mülltonnenstandort. Weil alles voller Dreck und Scherben liege, könne die zweijährige Tochter dort nicht spielen.
Diese wilde Müllkippe an der Paul-Goerens-Straße – direkt hinter der Lärmschutzwand hinter der A 40 – „ist beim Ordnungsamt bekannt“, sagt dazu Stadtsprecher Stefan Schulze. „Die zuständigen Stellen werden der Beschwerde nachgehen“, fügt er hinzu.
Einzäunen als Lösung
Bei der „Davidsohn Hausverwaltung“ in Oberhausen, die das Haus Nummer 52 an der Paul-Goerens-Straße betreut, hieß es: „Wir haben schon einmal eine Ordnungsverfügung bekommen. Wir haben schon mehrmals dort Müll wegräumen lassen – aber es kommt immer neuer dazu. Das ist eine komplizierte Lage. Wir kümmern uns darum.“ Von abschließbaren Tonnen hält der „Davidsohn“-Sprecher nichts. „Die Schlüssel gehen zu oft verloren.“
Eine dauerhaft saubere Lösung für den Bereich ist noch nicht in Sicht. Die Mülltonnen einzäunen, so dass sie nicht umfallen und von jedem geöffnet werden können, darauf setzen die Völkers. „Das ist eine Lösung“, fügt Bettina Hellenkamp, Sprecherin der Entsorgungsbetriebe Essen, hinzu. Generell sei es aber schwer, wilde Kippen zu stoppen. „Das geht nur mit Hilfe der Hauseigentümer und der Bewohner.“