Huttrop. . Parkender Verkehr bremst im Umfeld der Saarbrücker Straße in Huttrop die Straßenreinigung aus. Vermieter Jörg Haude ist sauer und fürchtet ums Geschäft. Den Essener Entsorgungsbetrieben sind jedoch oft die Hände gebunden.

Irgendwann ist es genug, dachte sich Jörg Haude und verfasste einen Brief an keinen Geringeren als den Essener Oberbürgermeister Reinhard Paß. Der Anlass: Mangelhafte Straßenreinigung im Bereich zwischen Schwanenbusch und Herwarthstraße in Huttrop.

Nun fällt die Beseitigung von Unrat auf Essener Straßen eindeutig in das Ressort der Entsorgungsbetriebe Essen. Von daher muss die Ebe als erste Adressatin der Beschwerde angesehen werden, „doch irgendwie musste der Ärger raus“, sagt Haude. „Immerhin geht das hier schon seit Jahren so.“

Zunehmende Verwahrlosung

Den Unmut hatten sich die Reinigungskräfte, die einmal pro Woche, immer mittwochs, auch an der Saarbrücker Straße vorbeischauen, schon vor längerer Zeit eingehandelt. Dort steht nämlich ein Mietshaus Haudes, der angesichts der „zunehmenden Verwahrlosung“ des Wohnumfelds auch um potenzielle Nachmieter fürchtet. „Ständig liegt Müll in der Gosse“, sagt er. Zuletzt habe er sogar eine Rattenfalle samt Köder entdeckt. Die Straßenreiniger jedoch sparen den Bereich vor dem Haus regelmäßig aus – mit dem Hinweis auf den parkenden Verkehr, der deutlich zugenommen habe, seit die Stadt ein Parkverbot aufheben ließ.

Das Resultat: „Unlängst sagte mir eine junge Mutter mit Kind als mögliche Nachmieterin ab“, wettert Haude. Die Wohnung hätte ihr zwar sehr gefallen, aber das zugemüllte Umfeld habe sie verschreckt. Haude: „Ich habe einiges in die Immobilie investiert. Den Hausflur renoviert; augenblicklich sind die Dachdecker da. Doch was nutzt das, wenn es auf der Straße aussieht wie auf einer Müllhalde.“

Bereits vor einigen Jahren reagierte der Vermieter daher ähnlich resolut, stellte sogar die Zahlung der Reinigungsgebühr ein, „um überhaupt eine Reaktion der Ebe zu provozieren“, wie er sagt. „Denn Nachfragen beim Personal führten ja zu keiner Verbesserung.“ Gleiches plant Haude nun wieder, sollte die Ebe nicht tätig werden.

Ebe-Sprecherin Bettina Hellenkamp: „Wir haben den Brief an den OB bereits erhalten und uns ein Bild vor gemacht. Die Straße und der Bürgersteig sind sauber, die Straßenrinne nicht. Doch daran ist der parkende Verkehr schuld.“ Fakt sei, dass grundsätzlich nicht zwischen parkenden Fahrzeugen gereinigt werde. Schon aus versicherungstechnischen Gründen, falls Pkw beschädigt würden. Dies sei auch nicht mit einem Laubbläser möglich. Eine Patentlösung gebe es, laut Hellenkamp, nicht. In anderen Städten, beispielsweise in Oberhausen, werde das Parken temporär nur auf einer Straßenseite zugelassen. „Doch dies setzt eine Begleitung vom Ordnungsamt voraus, die, wenn nötig abschleppen lassen“, sagt Hellenkamp. „Aber dies ist bislang im Essen kein Thema. Dazu ist der Parkraum einfach zu knapp.“ Einziger Trost für Haude: Post der Ebe ist unterwegs.