Essen. Clarisse Akouala ist keine Rapperin, doch beim „Fair… Rappt!“-Projekt macht sie das Rennen.
Einen Rap-Text hat Clarisse Akouala bisher noch nie verfasst, dieser ist ihr erster – ein persönlicher: „Wie lange bleibt man Migrant oder Migrantin? Ausländer? Außenseiter? Rassist? Bleibt man ewig Flüchtling? Sind alle Migranten gleich formatiert? Sind wir alle Migranten, Ja oder Nein? Sind Migranten eine Bereicherung für Deutschland?...“ 21 Jahre ist Clarisse alt; sie ist Hotelfachfrau. Und in der Weststadthalle umjubelt, denn dort hat sie das Rennen gemacht – den ersten Platz bei „Fair… Rappt!“, ein Projekt der Jugendhilfe Essen in Kooperation mit der Aids-Hilfe.
Dabei konnten Jugendliche eigene Rap-Texte zum Thema Menschenrechte einreichen. „Demokratie erleben“ lautet das Motto der Reihe, die insgesamt 49 Talente hervorgebracht hat, die sich alleine oder in einer Gruppe mit dem Thema Menschenrechte befasst und einen Beitrag eingereicht haben. Als Preise gab’s einen Tag im Studio, 100 Euro oder einen Hip-Hop-Workshop mit Hip-Hop-Künstler Amewu aus Berlin zu gewinnen – gefördert von RWE Deutschland.
Rap-Konzert mit Amewu
„Fair… Rappt!“ will Jugendliche übers Medium Hip-Hop in ihrer Lebenswelt erreichen, ansprechen und fordern: „Rap ist Jugendkultur. Es ist wichtig, sich mit den Inhalten der Texte auseinanderzusetzen“, betont JHE-Teamleiter Marcus Juchem. Die Jury (darunter die Rapperin Sookee und Vertreter von Amnesty International) wählte den Song von Clarisse zu ihrem Favoriten, „weil die Gewinnerin klug, intensiv und sensibel politische Fragen aufwerfen konnte“. An die 200 Besucher kamen zur Preisverleihung in die Weststadthalle und lauschten dem Rahmenprogramm mit lokalen Hip-Hop-Talenten wie „Darner“ und „Crazy B.“.
Weiter geht „Fair… Rappt!“ mit einer pädagogischen Fachveranstaltung am 20. Februar und einem Konzert in der Halle an der Thea-Leymann-Straße 23 am 22. Februar mit dem Rapper Amewu. Eintritt: 8,90 Euro Infos: www.weststadt-halle.de