Essen. . Schauspieler Michael Dreesen fühlt sich immer als Geschichtenerzähler. Jetzt legt der gebürtige Essener einen Fantasyroman und ein Comedyprogramm vor. Premiere ist Ende Februar in der Rü-Bühne.

Bekanntlich lernt ja niemand für die Schule, sondern fürs Leben. Schauspieler Michael Dreesen hat das wortwörtlich genommen und nie aufgehört zu lernen.

Im Herbst veröffentlichte er seinen ersten Fantasyroman „Das Drachenhorn“, und in Kürze soll das erste eigene Comedyprogramm „FKK“ folgen. Irgendetwas müssen einige Lehrer an der Realschule Holsterhausen und an der Luisenschule richtig gemacht haben, dass der Junge von der Margarethenhöhe nie den Wissensdurst verloren hat.

Von „Harry Potter“ inspiriert

23 Jahre lebte Michael Dreesen in Essen, bis er zur Schauspielschule in Mainz ging. Dort in der Nähe wohnt er nach seinen Wanderjahren wieder, jetzt mit Ehefrau Anne und Tochter Kim. Ohne Engagement war er bis 2010 nie. In Lübeck debütierte er, in Zeitz gab er den jugendlichen Liebhaber, am Schleswig-Holsteinischen Landestheater spielte er alles quer Beet.

Doch das, was er kann, war ihm nie genug. „Als ich 2001 meinen ersten Harry-Potter-Roman las, wusste ich: So etwas will ich auch schreiben“, erzählt er. Damals war er fasziniert vom Eintauchen in eine andere Welt. Es dauerte noch elf weitere Jahre, dann hatte er sein Abenteuer für Erwachsene fertig im Kopf. Geschrieben war es dann schnell und nach diversen Absagen bei Verlagen selbst herausgebracht.

Biographische Züge des Autors

Mit der Inspiration von J.K. Rowlings „Harry Potter“ und Tolkiens „Herr der Ringe“ kreierte er seine Welt, die ebenfalls von Zauberern und Drachen, von Zwergen und Elfen bevölkert ist. „Wie man das Ganze zusammenfügt, das ist das Eigene“, sagt Dreesen. So wirkt seine Geschichte neu, die Zutaten vertraut: „Der junge Zauberer Malden wird ausgeschickt, seinen Drachen zu finden, ihn zu töten und damit sich selbst.“

Das wird nicht passieren, denn Malden trägt biografische Züge seines Autors, bewegt sich auf dessen geografischem Terrain, wie im Buch an einer Deutschlandkarte abzulesen ist. „Auch meine Nöte, Ängste und Freuden habe ich da reingelegt“, berichtet Dreesen, dem beim Schreiben gleich Einfälle für zwei neue Romane gekommen sind.

Nackte Tatsachen

Bis zur Realisierung kann es noch dauern. Denn seine Selbstständigkeit, die aus einem Intendantenwechsel ohne Anschlussvertrag entstanden ist, nutzt er gerade, um sein erstes eigenes Comedyprogramm in der hiesigen Rü-Bühne auf die Beine zu stellen. „FKK“ heißt es und dreht sich um die nackten Tatsachen eines FKK-Urlaubs. Seine Kollegin Stefanie Otten, neben der er dort auch in der Komödie „Schlaflos im Sankt Walter“ zu sehen ist, führt Regie.

Der Schauspieler, der sich auf allen kreativen Wegen als „Geschichtenerzähler“ versteht, traut sich was. Sogar mit 41, Geige spielen zu lernen. „Ich brauche das nicht. Aber es ist doch schön, sich weiterzuentwickeln“, meint er. „Ich will ja nicht der Beste werden, nur der Beste, der ich werden kann.“