Essen. Die Nordcity in Essen soll zum Kreativstandort werden: Beim zweiten Art Walk zeigten am Samstag über 100 Kunstschaffende, wie das aussehen kann. Eine Momentaufnahme zwischen Orgelkonzert in der Kreuzeskirche und Designermarkt in der City-Messehalle.

Mächtige Orgelmusik dringt aus dem Innern der Kreuzeskirche und zieht die Menschen an diesem trüben Novembernachmittag magisch an. Der Organist an der großen Schuke-Orgel gibt alles, um den Raum zum Beben zu bringen. Staunend schaut sich Holger Schäfer um. „Ich bin durch den Art Walk zum ersten Mal in die Kreuzeskirche gekommen“, gesteht er, „obwohl ich Essener bin.“ Das Gotteshaus ist nicht nur eine der 21 Stationen des zweiten „Art Walk“, bei dem mehr als 100 Kunstschaffende zwischen Pferdemarkt und Schützenbahn ihr Können zeigen. Seit dem Abriss des benachbarten Parkhauses hat die Kirche sich den Platz zurückerobert, der ihr eigentlich zusteht: Sie ist das Zentrum der Nordcity, die sich derzeit als Kreativ-Quartier neu erfindet.

Die Essener kommen noch zögerlich in den Norden der Stadt

Dabei schöpft das Viertel aus dem bereits vorhandenen Potential: In den vergangenen Jahren ist hier ein Netzwerk aus Künstlern und Designern entstanden, wurden kostengünstige Freiräume für künstlerische und kulturelle Aktivitäten geschaffen, die die nördliche Innenstadt in ein neues Licht rücken sollen. Doch gut Ding will Weile haben. Trotz massiver Imageoffensive kommen die Essener nur zögerlich.

Art Walk in der City

Art Walk in der nördlichen Innenstadt.
Art Walk in der nördlichen Innenstadt. © WAZ FotoPool
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Das ist auch an diesem Tag nicht anders. Und so sind manche Ateliers, wie am Kopstadtplatz oder an der Schützenbahn, verwaist, andere nur spärlich besucht. „Wir sind mit viel Erwartung gekommen und jetzt enttäuscht, dass einige Künstler gar nicht anwesend waren“, beschwert sich ein Ehepaar, das gerade aus dem Atelierhaus an der Schützenbahn kommt.

Die Ruhrdesigner in der City-Messehalle ziehen das Publikum an

Ein paar Meter weiter scheint das Konzept „Art Walk“ dagegen aufzugehen: In der City-Messehalle an der Rottstraße versiegen die Besucherströme nie. Hier haben sich die „Ruhrdesigner“ eingefunden – ein Zusammenschluss junger Kreativer, die ihre Ideen und Produkte präsentieren.

Zu den ungewöhnlichsten zählen sicherlich die „Headpieces“ von Eva Soßnitza: handgearbeiteter Haarschmuck, von überdimensionalen pinken Schleifen bis zu Mini-Zylindern. Aber auch die Möbel und Lichtobjekte aus Beton von Designer Jörg Schulze-Roloff sind ein Hingucker.

Nord-City im Aufwind

Fremdbild in Essen baliha
Fremdbild in Essen baliha © WAZ
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Mitten im Trubel sitzt Claudia Dedering mit Tochter Maike. „Ich mag die Location und bin beeindruckt vom Angebot“, sagt sie. Die Essenerin kann sich noch an Zeiten erinnern, als die Rottstraße als Rotlichtviertel verschrien war. Der Imagewechsel, sagt sie, tue dem Viertel gut.

Ihre Tochter war schon beim ersten „Art Walk“ dabei und vermisst ein wenig die alternative Szene. „Es ist dieses Jahr seriöser“, ist ihr Eindruck. Der ist nicht falsch und durchaus so gewollt von den Machern. „Wir wollten weg von der Subkultur und das Augenmerk auf die im Nordviertel angesiedelten Künstler und Designer lenken“, sagt Kulturdezernent Andreas Bomheuer, für den der zweite „Art Walk“ schon jetzt eine gelungene Veranstaltung ist, die die neue Philosophie des Quartiers illustriert.