Essen. Beim zweiten „Art Walk“ am 30. November will die Essener Nordstadt wieder mit viel Kunst und Aktion für Aufmerksamkeit sorgen. Der Wandel zum Kreativquartier geht gut voran. Auch in Düsseldorf ist man voll des Lobes über die Entwicklung des Quartiers
Raus aus der stillen Künstler-Stube, rein ins quirlige Kreativviertel. In der Nordstadt scheint man seit einiger Zeit ein probates Mittel gegen Verödung, Leerstände und städtebauliche Missstände aller Art gefunden zu haben. Das Zauberwort heißt hier Kreativität.
Der Wandel dieses Viertels zeige längst nachhaltige Erfolge, gibt sich Kulturdezernent Andreas Bomheuer überzeugt. Einziger Malus: „Wir sind noch nicht in den Schaufenstern.“ Das soll sich bald ändern. Nicht nur beim „Art Walk“, der das Quartier zwischen Pferdemarkt und Schützenbahn am Samstag, 30. November, von 14 bis 19 Uhr wieder in eine kulturelle Flanier-Meile verwandelt mit zahlreichen Ausstellungen, dem Designmarkttag in der City-Messehalle (Rottstraße), einem E-Rikscha-Sightseeing durchs Quartier und festlichem Ausleuchten der Kreuzeskirche-Baustelle.
Gemeinsame Sachen machen
Zum zweiten Mal machen rund 100 Künstler, Handel, Gastronomie und die örtlichen Institutionen von EWG bis EMG gemeinsame Sache, um die geballte Aufmerksamkeit in die Nordstadt zu lenken. Mit Programm an 21 Orten.
Gut erkennbar sind alle Teilnehmer am Art-Walk-Logo. Das Corporate Design ist ebenso „made in Nordstadt“ wie viele Fotos im Art Walk-Führer, der nicht nur für das Kulturbüro und die Dortmunder Kreativquartier-Förder von ecce auch ein Beleg für beste Künstler- und Existenzförderung ist.
Aus dem Programm
25 Aussteller kommen zum Designmarkt in die City-Messehalle, Rottstr. Wer mag, lässt sich im „Pink Parka“ ablichten.
A-cappella gesungen wird um 14 Uhr im Atelierhaus, Schützenbahn 19/21. Es gibt Glühwein.
Das Literaturcafé der Awo, Pferdemarkt 5, lädt zu Lesungen und Gitarrenmusik.
Mit Walking Acts und den „Talents“ beteiligt sich das GOP-Variete. Mit großer Umarm-Aktionen erfreut das Unperfekthaus.
Ralph Zinnikus, aus Köln stammender Kultur-Dezernent der Düsseldorfer Bezirksregierung und somit der Ruhrtümelei unverdächtig, hält für das Nordviertel und seine Akteure ebenfalls Lob bereit. Er sei mit Vorbehalten gekommen und begeistert wieder gefahren, schilderte Zinnikus gestern seine Eindrücke nach einer Quartiers-Begehung. Inwieweit sich der positive Eindruck weiter finanziell niederschlagen könnte, bleibt die Frage, da sich das Land nur als Impulsgeber versteht.
Art Walk
"Hier wächst etwas für alle Menschen"
Gleichwohl macht Zinnikus Hoffnung, „wenn man sieht, dass jede Zahlung auch wieder ein Anschub ist“. Die Gefahr der Gentrifizierung wie in Berlin mit seinen schick gemachten In-Vierteln sieht er nicht. „Hier wächst etwas für alle Menschen.“
Günstiger Atelierraum beispielsweise. Nach dem Atelierhaus an der Schützenbahn wurde bereits die zweite Adresse an der Viehofer Straße bezogen, freut sich Projektmanager Uwe Schramm vom Kunsthaus. Von den weiteren positiven Folgen und Nebenwirkungen der Quartiersbelebung wird man am 30. November mehr sehen. Dann gibt es statt vieler Schaufenster den großen Showcase. Mehr Infos: www.artwalk.essen.de