Essen. Mit überdimensionaler Kulisse, Artistik und Mitmach-Aktionen will Intendant Christian Tombeil „Anton, das Mäusemusical“ zm Familienereignis machen. Das 2004 uraufgeführte Stück war hier in der Gegend noch nicht zu sehen, wurde aber landauf, landab erfolgreich aufgeführt.
Sie kommen in fast allen Ländern vor, sind Allesfresser und siedeln sich allein deshalb oft in der Nähe von Menschen an. Meist haben die von ihren Untermietern keine Ahnung.
Wie die Familie Hoffmann. Unter ihrem Sofa wachsen drei ganz unterschiedliche Mäusebrüder heran: der verfressene Willi, der sportliche Franz und der kleinste Spross, der gerne Geige spielt und alle nervt. Er ist der Titelheld in „Anton, das Mäusemusical“, das Intendant Christian Tombeil am Grillo-Theater inszeniert.
Swing mit Jazzelementen
Mit Mäusen hat er eigentlich nichts zu tun. Dafür sorgen schon seine wachsamen Hunde zu Hause. Und er hat auch noch nie ein Musical auf die Bühne gebracht, doch im Theater Krefeld/Mönchengladbach sehr wohl Kinderstücke mit Musik wie „Papageno spielt auf der Zauberflöte“ oder „Aschenputtel“. Nichts anderes sei „Anton“, meint Christian Tombeil. „Es ist kein Musical mit einer durchkomponierten Form und Tanzmäuse sind nicht vorgesehen.“ Statt Klassik gibt es „im weitesten Sinne Swing mit Jazzelementen“ zu hören, der dank eines Sponsors von einer dreiköpfigen Combo live gespielt wird.
Das 2004 uraufgeführte Stück war hier in der Gegend noch nicht zu sehen, wurde aber landauf, landab erfolgreich aufgeführt. Das liegt an der familientauglichen, humorvoll gestrickten Geschichte von Gertrud Pigor und der raffinierten Musik von Thomas Pigor und Jan-Willem Fritsch. „Zwischen ziemlich kompliziert und sehr eingängig ist alles drin“, befindet Tombeil. Da seien die Schauspieler bis ans Ende ihrer Ressourcen gegangen - was die musikalischen und körperlichen Möglichkeiten betrifft. „Ein Liter Schweiß pro Probe ist die Untergrenze dessen, was da geflossen ist. Das ist eine Herausforderung für sie, macht ihnen aber auch viel Spaß.“
Monströse Mausefalle
Damit der sich auch auf die Kinder überträgt, verlässt sich Christian Tombeil nicht nur auf den gut gebauten Verlauf dieser Fabel, in der Tiere etwas über das Miteinander von Menschen erzählen. „Es geht eben zu, wie in einer Familie mit drei Kindern“, weiß Tombeil, der selbst zwei Geschwister hat. Die Mäusebrüder kabbeln sich, beschützen sich, bestehen Abenteuer und halten den Besuch von Tante Lizzy aus. Und das alles vor dem leckeren Weihnachtsfest, zu dem sich das Hoffmann-Kind eine Katze wünscht. Eine Katastrophe, wenn da nicht Anton wäre.
Rund um das Mäusemusical
Für die Premiere von „Anton, das Mäusemusical“ am Samstag, 16. November, 17 Uhr, gibt es noch Karten.
Für Menschen ab sechs Jahren ist das Familienstück geeignet. Aber auch Vierjährige könnten ruhig mitkommen, meint Intendant Christian Tombeil.
Karten für 24 weitere verfügbare Termine bis Ende Januar unter: 8122 200
In einer überdimensional gestalteten Kulisse, mit monströser Mausefalle und dickem Katzenschwanz, die zum Teil aus anderen Theatern kommt und allein schon zum Staunen bringt, will der Regisseur seine kleinen und großen Zuschauer zudem mit Artistik und Mitmach-Aktionen faszinieren. Das Singen spielt dabei eine erhebliche Rolle. „Ich finde das nicht unwichtig, dass die Kinder teilhaben. Das zieht sie in den Bann. Das ist meine Erfahrung aus anderen Arbeiten“, sagt der 48-Jährige.
Christian Tombeil kann sich noch gut an sein erstes Theatererlebnis mit „Jim Knopf und Lukas, der Lokomotivführer“ in Stuttgart erinnern: „Ich habe nie vergessen, dass ich mitsingen durfte.“ Und genau so soll es den Kindern im Grillo mit dem Schlusslied „Katzenmusik“ ergehen.