Essen. An diesem Wochenende führen Drittklässler der Essener Maria-Kunigunda-Grundschule im Kino Lichtburg das Stück „Im Land der Trolle“ auf. Die Schule beteiligt sich an der Familien-Konzertreihe der Konzertpädagogin Dr. Ulrike Schwanse. Zu hören ist Musik des Komponisten Edvard Grieg (1843-1907).

„Bei uns hat das gefruchtet!“ Nicole Bittsching freut sich, dass ihr neunjähriger Sohn Tim, Schüler der Karnaper Maria-Kunigunda-Schule, seit einem Jahr das Gitarrespielen lernt. Den Anstoß dafür gab ein Projekt, an dem sich die städtische Grundschule seit dem vergangenen Jahr beteiligt: die Familien-Konzertreihe der Konzertpädagogin Ulrike Schwanse. Diese will vor allem junge Familien für die klassische Musik begeistern.

„Die Zahl der Familien-Konzerte ist zwar in den letzten Jahren gestiegen. Aber immer noch nehmen zu wenig Familien, besonders aus sozial schwächeren Schichten, daran teil“, meint Schwanse, die gerade die neunte Auflage der Konzertreihe vorbereitet. Mit dabei sind die Schülerinnen und Schüler der Klasse 3b der Maria-Kunigunda-Schule. Sie haben – wie viele andere Grundschulklassen in Essen – eine Woche lang das Stück „Im Land der Trolle“ einstudiert, zu der Musik des norwegischen Komponisten Edvard Grieg (1843-1907).

„Mama und Papa haben schon Karten gekauft“

Rhythmisch und mit großer Konzentration führen die Kinder ihre Tanzeinlage vor, dunkel gekleidet und mit selbst bemalten Masken. „Ich freue mich sehr auf den Samstag“, sagt der Drittklässler Effe aufgeregt. „Mama und Papa haben schon Karten gekauft.“ Effe und seine Mitschüler sind in Sachen klassischer Musik schon „alte Hasen“. Bereits im vergangenen Jahr haben sie beim Familienkonzert mitgewirkt. „Inzwischen“, so berichtet deren Klassenlehrerin Annika Hädicke, „lasse ich klassische Musik im Hintergrund laufen, wenn die Kinder selbstständig arbeiten. Das hat eine sehr beruhigende Wirkung und fördert die Konzentration.“

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Überhaupt haben die intensiven Proben und die Beschäftigung mit der Musik das Miteinander gestärkt. „Besonders in unserer Klasse, wo auch vier lernschwache Kinder sind, ist die Teilnahme am Familienkonzert ein Glücksfall“, findet die Sonderpädagogin Magdalena Bieniek. Schulleiter Udo Moter würde sich wünschen, dass gerade im Essener Norden mehr kulturelle Angebote an die Schulen herangetragen werden.

Doch nun steht erst einmal das Konzert seiner Klasse in der Lichtburg an: Am kommenden Samstag um 14 Uhr ist es soweit. „Die Vorstellung wird wunderbar und spektakulär“, betont Konzertpädagogin Ulrike Schwanse. „Nicht nur für die Schüler, die zeigen können, was in ihnen steckt, sondern auch für die Eltern, die ihre Kinder zum ersten Mal auf einer großen Bühne vor über 1000 Zuschauern erleben.“