Essen. . „Massenunterbringung in Schulen mit Suppenküchencharakter ist schlicht menschenunwürdig“, findet Gabriele Giesecke, die für die Linke im Essener Stadtrat sitzt. Auch von sozialer Balance bei der Verteilung von Flüchtlingen im Stadtgebiet könne keine Rede sein.
Die Linken-Ratsfraktion prangert die Lebensbedingungen in den Essener Flüchtlingsheimen an. „Massenunterbringung in Schulen mit Suppenküchencharakter ist schlicht menschenunwürdig“, findet Gabriele Giesecke, Mitglied im Sozialausschuss und Integrationsrat.
Auch Flüchtlinge hätten das Recht auf „ein Minimum an Selbstbestimmung und Privatsphäre“. Die Linke dringt darauf, Flüchtlinge stattdessen in Wohnungen oder wohnungsähnlichen Einrichtungen unterzubringen. Dies sei auch für den städtischen Haushalt günstiger.
Von sozialer Balance bei der Verteilung von Flüchtlingen im Stadtgebiet, wie es Sozialdezernent Peter Renzel noch vor einigen Tagen versprochen habe, könne spätestens durch die gewählten neuen Standorte keine Rede mehr sein. Die massive Unterbringung von Flüchtlingen in Behelfsunterkünften – derzeit sind schon weit über 400 Plätze geplant – verschärfe die Situation weiter. Die Ratsfraktion tadelt auch die Informationspolitik der Verwaltung. „Wieder mussten die Anwohner über die Unterbringung von Flüchtlingen in ihrer Nachbarschaft aus der Zeitung erfahren“, so Giesecke. Das verstärke die Ängste der Anwohner. Um die Diskussion zu versachlichen, regt die Linke an, kurzfristig Runde Tische in den betroffenen Stadtteilen einzuberufen.