Essen. . Am Dienstagabend kam auch NRW-Ministerpräsidentin Hannelore Kraft zur Deutschland-Premiere des Dokumentarfilms „Mein Weg nach Olympia“ in die Lichtburg. Der Film von Regisseur Niko von Glasow zeigt Spitzensportler ohne Arme und Beine, aber mit enormem Willen und Humor.

Er kam mit einer gehörigen Portion Skepsis, sah Menschen mit enormem Willen und Humor und erlebte Siege ganz besonderer Art: sportliche, aber auch persönliche. „Wir wollten den Film schon Triumph des Willens Teil 2 nennen“, frotzelt Regisseur Niko von Glasow im Abspann seines neuen Films „Mein Weg nach Olympia“, der am Dienstagabend in der Lichtburg seine bejubelte Deutschlandpremiere feierte.

Auch NRW-Ministerpräsidentin Hannelore Kraft (SPD) war zu diesem besonderen Ereignis nach Essen gekommen und zeigte sich tief beeindruckt von der Dokumentation über Teilnehmer der Paralympics: „Man lernt in diesem Film so viel über Menschen, welche Stärke sie entwickeln können.“ Kraft, vermutlich eine der wenigen Politikerinnen mit Sportabzeichen, hat der Film auch an den eigenen Besuch bei den Paralympics 2012 in London erinnert: „Ich dachte, ich erlebe Menschen mit Handicap, aber man sieht nur die unglaubliche Leistung.“

„Einziger kurzarmiger Filmregisseur Deutschlands“

Von Glasows „Weg nach Olympia“ dokumentiert zwar den Sieg des unbedingten Willens, aber der Film ist keine Verherrlichung des perfekten Körpers. Seine Helden haben keine Arme, keine Beine oder sind am Rollstuhl gefesselt. Sie haben ihren größten Sieg längst davon getragen – den über ihre Behinderung. Aber sie wollen mehr als „nur dabei sein, sondern gewinnen“, sagt der vom Hals ab gelähmte Boccia-Champion Greg Polychronidis aus Griechenland, dem von Glasow nicht nur den Traum von einem Besuch im antiken Stadion von Olympia erfüllt.

Durch einen Film-Trailer auf Youtube (siehe unten) ist auch eine Sportjournalistin auf den charmanten jungen Mann im Rollstuhl aufmerksam geworden: „Die beiden werden in zwei Monaten heiraten“, erzählt von Glasow auf der Lichtburg-Bühne, wo auch auf die einbeinige deutsche Schwimmerin Christiane Reppe eine besondere Überraschung wartete.

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Die Athletin, die in einem langen violetten Abendkleid und Krücken auf die Bühne kommt, erhält ein Handbike, mit dem sie seit einiger Zeit trainiert. Reppe ist berührt, aber vor allem ist sie an diesem Abend sehr erleichtert. „Was wird das für ein Film, guckt sich den überhaupt jemand an?“, hat sich die junge Sportlerin im Vorfeld oft gefragt. Aber nun sieht sie ihre eigene Geschichte und die von Aida, der einarmigen Tischtennisspielerin und Matt, dem kurzarmigen Bogenschützen, mit wachsender Begeisterung. Selbst Sportmuffel von Glasow, „einziger kurzarmiger Filmregisseur Deutschlands“, hat seine Einstellung gewandelt: „Ich mag Sportler jetzt.“

Der Film startet offiziell am 17. Oktober.