Essen. Kinogäste in der Lichtburg amüsieren sich über „00 Schneider – Im Wendekreis der Eidechse“, das neue Werk des Mülheimer Gaga-Großmeisters Helge Schneider. Herbert Knebel alias Uwe Lyko ist sogar überzeugt: „Das ist Helges bester Film!“

Wenn Stars in die Jahre kommen, dann machen sie üblicherweise noch einen letzten Film. Und dann noch einen letzten. Und einen allerletzten. Man muss sich also keine Sorgen machen, wenn Helge Schneider Montagabend in der Essener Lichtburg bei der Premiere von „ 00 Schneider – im Wendekreis der Eidechse“ verkündete, dies sei der letzte. „Filmen ist eigentlich viel zu viel Arbeit!“ Auch wenn die viele Arbeit beim Mülheimer Meister der Verzettelung und Verzögerung mal wieder so kunstvoll hingeschludert rüberkommt wie sein Outfit, mit dem Schneider im stilechten Citroën gestern Abend am Roten Teppich vor der Lichtburg Halt machte. Im schicken braunen Anzug, mit Lederjacke und sogar mit Hut. Eine Reminiszenz an die ganzen anderen Hollywoodstars, die hier schon Station gemacht haben.

Aber während Hollywood seine Beine dann doch lieber in der Hollywoodschaukel baumeln ließ, wie Schneider bedauernd feststellen musste, waren viele langjährige Fans und Freunde nach Essen gekommen. Alte Ruhrgebiets-Kollegen wie die Regisseure Werner Nekes und Adolf Winkelmann beispielsweise und natürlich Filmdarsteller wie Rocko Schamoni. Auch Comedian Hannes Bender hatte seinen Spaß an diesem schrägen Commissiario von der Ruhr, dem kuriose „Charleys Tante“-Imitate den Lottoschein abluchsen, während heimtückische Eierdiebe Wut und Galle spucken und ein entlaufener Affe Mülheims Torten-Ruhe stört.

Schneiders echte 93-jährige Tante saß übrigens auch im Publikum und freute sich über das Heimspiel ihres Neffen, das später noch bei Bier und Bockwurst aus dem Glas gefeiert wurde (ein Gimmick des Filmes). In der Filmbar sorgten Schneiders alte Bandgefährten wie Peter Thoms für den entspannten Party-Sound. Und Premierengäste wie Uwe Lyko, besser bekannt als Herbert Knebel, zeigten sich vom Schneider-Werk angenehm überrascht. „Ehrlich, ich bin auch schon mal nach einer Stunde aus einem Helge-Film rausgegangen. Aber dat is sein bester.“ Diesmal, lobte Lyko, sei sogar eine Handlung zu erkennen. „Ach, guck mal, denkt man dann, da hat sogar jemand mit Dramaturgie gearbeitet.“

"00 Schneider"-Premiere

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