Essen. Es hagelt weiter Kritik an Andreas Bomheuer: Der Essener Dezernent für Kultur, Integration und Sport sei „unorganisiert und überfordert“, wettert die SPD. Politische Anfragen seien mitunter ein Jahr in Arbeit. Die Diskussion um die Person Bomheuer gewinnt damit weiter an Schärfe.
Ein vernichtendes Urteil zur Arbeit von Andreas Bomheuer fällte jetzt die SPD-Ratsfraktion. Aufgehängt an den aktuellen Diskussionen um angeblich falsch eingesetzte Mittel für die Integrationspolitik, attestiert ihm die SPD, sein Dezernat aus Kultur-, Integrations- und Sport-Zuständigkeiten nicht in den Griff zu bekommen. Darunter zu leiden hätten letztlich alle drei Bereiche. „Insgesamt wirkt Herr Bomheuer in seiner Arbeit blass, unorganisiert und überfordert“, stellt SPD-Fraktionschef Rainer Marschan fest.
Dass nun mit Integrationsmitteln Projekte gefördert werden, die eher aus dem Kulturtopf bezahlt werden müssten, haben SPD und Grüne zu Recht in den Ausschüssen bemängelt. Damit spricht sich die SPD gar nicht gegen die Projektinhalte aus. „Wir bezweifeln nur ihre Wirkung für die Integrationsbemühungen in Essen.“ Wenn Bomheuer von neuen Ansätzen spricht, „hätten wir diese gerne erst in den Gremien beraten, bevor er mit der Umsetzung beginnt“.
Seit dem letzten Jahr warte man nun auf Informationen. „Die entsprechenden Gelder fließen aber schon, das bemängeln wir. Es ist schade, dass die CDU dieses Gebaren deckt, anstatt für transparenten Mitteleinsatz einzutreten.“
SPD kritisiert die Arbeitsweise Bomheuers
Hart ins Gericht geht die SPD mit Bomheuers Arbeitsweise. „Selbst die Beantwortung einfacher Anfragen dauert mitunter ein ganzes Jahr.“ Die politische Arbeit werde so enorm erschwert. Die organisatorische Neuausrichtung der Kulturverwaltung dauere nun dreieinhalb Jahre und sei immer noch nicht abgeschlossen. Freie Kulturträger beschwerten sich über willkürliche Fördermittelvergabe.
„Mit dem Erscheinungsbild der städtischen Kulturarbeit können wir nicht zufrieden sein“, so SPD-Ratsherr Hans Aring. Ähnliches gelte für den Sport. „Hier erscheint der Beigeordnete ideenlos. Die knappen Haushaltsansätze reichen hinten und vorne nicht, nun solle es „externer Sachverstand“ richten. „Seinem eigenen Haus traut er die Aufstellung eines auskömmlichen Wirtschaftsplans für die Sport- und Bäderbetriebe offensichtlich nicht zu“, moniert die SPD.