Essen. . Immobilien bleiben gefragt wie nie. Das gilt vor allem für Eigentumswohnungen. 2012 gingen die Verkaufszahlen nach dem Rekordjahr 2011 abermals nach oben. Die gute Nachricht für Kaufinteressierte: Die Preise stiegen nur moderat.
Darf es eine gepflegte Eigentumswohnung sein? Ein schmuckes Eigenheim für die kleine Familie? Oder sogar ein exklusives Penthouse mit Seeblick? Was auch immer Immobilienprofis in diesen Tagen anbieten - es findet offenbar seinen Käufer. Nie ließen sich Häuser, Wohnungen oder Grundstücke besser an den Mann bringen.
Zu diesem Schluss kommt das Immobiliencenter der Sparkasse beim Blick auf die Verkaufszahlen 2012. Die zogen im Vergleich zum Rekordjahr 2011 sogar noch einmal leicht an - um 0,6 Prozent.
Historisch niedrige Zinsen
Die historisch niedrigen Zinsen von unter drei Prozent bei zehnjähriger Laufzeit befeuern wie andernorts auch in Essen die Nachfrage. Der feine Unterschied: Die Preise blieben auch 2012 nahezu auf dem Niveau des Vorjahres. Für gebrauchte Immobilien verzeichnete die Sparkasse einen moderaten Anstieg zwischen einem und zwei Prozent. Lediglich für Neubauten mussten Käufer etwas tiefer in die Tasche greifen; die Preise zogen hier um fünf Prozent an. Zwischen 2500 und 3000 Euro pro Quadratmeter Wohnfläche dürfen es schon sein, exklusive Objekte in absoluten Toplagen wie am Ruhrufer in Kettwig gehen sogar für 5000 Euro pro Quadratmeter weg.
Insgesamt wechselten 3140 Immobilien und Grundstücke die Besitzer. Besonders gefragt waren einmal Eigentumswohnungen; 1743 Kaufverträge wurden 2012 unterzeichnet - 2011 waren es 1702 . Wobei der Anteil an Neubauwohnungen mit 13 Prozent noch überraschend niedrig ausfällt angesichts schlagzeilenträchtiger Projekte wie der „Grüne Mitte“ im Uni-Viertel.
Angebot wird steigen
Auch gebrauchte Immobilien finden also ihre Käufer. Das Angebot dürfte angesichts des demografischen Wandels sogar noch steigen. Denn inzwischen verzeichnet die Sparkasse einen Trend, mit dem eigentlich schon vor Jahren gerechnet wurde und den Günter Bergmann, der Leiter des Sparkassen-Immobiliencenters, so beschreibt: „Ältere Damen, die nach dem Tod ihres Ehemannes, alleine in ihrem Einfamilienhaus mit 200 Quadratmetern Wohnfläche leben, trennen sich inzwischen leichter von ihrer Immobilie.“ Senioren suchen altengerechte Wohnungen gerne mit kurzen Wegen zu Geschäften und kulturellen Einrichtungen.
Die Sparkassen beobachtet aber auch, dass die Preiserwartungen für Altimmobilien überzogen sind. Käufer hingegen interessierten sich nicht selten mehr fürs Grundstück als für den Altbau, um diesen abzureißen und neu zu bauen. Nach Einschätzung der Sparkasse wird sich die Nachfrage allein mit Altimmobilien nicht befriedigen lassen. Vorstand Volker Behr: „Wir haben in Essen zu wenige Baugrundstücke.“