Essen-Schonnebeck. . 4600 Kinder werden in dieser Woche in Essen eingeschult. Ihnen fehlt noch die so wichtige Erfahrung im Straßenverkehr. Deshalb weisen markante Banner an den Straßen und rote Mützen auf ihren Köpfen verstärkt auf sie hin.
Die Kinder von der Kita Portendieck wissen ganz genau, wie man richtig über die Straße geht. Das haben die Kleinen nämlich brav auswendig gelernt und am Montag bei einem Ortstermin an der rege befahrenen Kreuzung Immelmannstraße und Huestraße demonstriert: „An der Bordsteinkante stopp. Luki, luki auf die Füße. Links schauen, rechts schauen, links schauen, rechts schauen.“ Da kommt gerade, als es losgehen soll, ein bunter Bulli um die Ecke. Und die eben noch so konzentrierten Kinder rufen staunend im Chor „ein Eiswagen, ein Eiswagen, ein Eiswagen.“
So schnell geht das manchmal im Straßenverkehr. Und genau dann kann es gefährlich werden.
4600 Kinder werden eingeschult
4600 Kinder werden in dieser Woche in Essen eingeschult. Diesen I-Dötzen fehlt noch die Verkehrs-Erfahrung ihrer älteren Mitschüler und so haben sich die Stadt Essen, die Verkehrswacht und die Polizei etwas Besonderes zum Schutz der kleinsten Schüler ausgedacht. Alle 4600 I-Dötze erhalten mit Unterstützung der Sparkasse Essen und der Dekra vor dem ersten Schultag markante rote Mützen. Zudem hat die Verkehrswacht im Stadtgebiet etwa 50 große gelbe Banner aufhängen lassen. Die mahnende Aufschrift: „Brems dich. Die Schule hat begonnen.“ „Die Spannband-Aktion ist ein wichtiges Zeichen für die Sicherheit unserer jüngsten Verkehrsteilnehmer. Die I-Dötze kennen die Verkehrsregeln in den meisten Fällen noch nicht so gut und lassen sich auf dem Schulweg leicht ablenken. Daher ist es um so wichtiger, dass die Autofahrer zu Beginn verstärkt auf sie achten“, sagte Oberbürgermeister Reinhard Paß, der am Montag zur Präsentation nach Schonnebeck gekommen war.
Da Verkehrsteilnehmer zwar solche Hinweise sehen, aber nicht zwingend auf sie reagieren, helfen Polizei und Ordnungsamt mit weiteren erzieherischen Maßnahmen nach. „Wir werden verstärkt Einsätze auf Schulwegen durchführen. Unsere Bezirksbeamten sind vor Ort präsenter. In Schutzzonen rund um die Schulen werden Geschwindigkeitsüberwachungen intensiviert“, sagt Polizeihauptkommissar Uwe Rippke das Vorgehen in diesen Tagen.
Duales Vorgehen hat sich bewährt
„So wollen wir den Verkehr insgesamt für die Kinder noch sicherer machen“, erklärt Verkehrspädagogin Ute Zeise. Zeise und Rippke, Leiter der Verkehrsinspektion der Polizei Essen, wissen, dass sich die Unfallzahlen mit Kindern in den letzten Jahren in NRW positiv entwickelt haben. „Und bei fast allen Unfällen ist die Ursache menschliches Versagen oder Fehlverhalten“, erklärt der Polizeihauptkommissar. Deshalb kann die Statistik noch weiter verbessert werden.
In Essen hat sich der duale Ansatz bewährt. Schon lange vor dem ersten Schultag ist Verkehrserziehung ein Thema. Speziell für die I-Dötze und ihre Eltern gab es in zudem lehrreiche Broschüren mit dem Titel „Sicher zur Schule“. Diese zeigen unter anderem, wie Eltern mit ihren Kindern den sicheren Schulweg suchen und nach und nach einüben. Auf der anderen Seite sollen die großen Verkehrsteilnehmer für die Themen „Vorsicht und Rücksicht“ sensibilisiert werden. Deshalb die intensivierten Maßnahmen in diesen Woche.