Essen. . Für Schulsanierungen in den Ferien fließen nur 2,5 Mio. in 35 Schulgebäude in Essen. Das reicht gerade einmal für die nötigsten Arbeiten wie Brandschutz und Verkehrssicherheit. Das Streichen von Klassenzimmern ist zurzeit purer Luxus. Vor zehn Jahren investierte die Stadt noch mehr als das Doppelte.

Ferienzeit ist Baustellenzeit. Das gilt für die A 52 momentan genauso wie für 35 Schulen im Stadtgebiet, die für das neue Schuljahr fit gemacht werden: Es wird viel verputzt, abgedichtet, gebohrt und gestrichen, dazu Kabel und Rohre verlegt.

Für die städtische Immobilienwirtschaft bedeuteten die Ferien die ar­beitsintensivste Zeit des Jahres. Die Stadt investiert diesen Sommer rund 2,5 Millionen Eu­ro in ihre Schulgebäude. Vor zehn Jahren waren es noch 6,3 Millionen Euro – alleine in den Ferien. Doch heute gibt der klamme Haushalt der Stadt dies nicht mehr her. Heute reicht das knappe Budget allenfalls, um gesetzliche Verpflichtungen zu erfüllen, die sich aus dem verschärften Brandschutz und der Verkehrssicherheit ergeben.

Wände streichen ist Luxus

Alles andere gilt als purer Luxus – so wie an der Bonifaciusschule in Steele. Dort können nur deshalb die Klassenräume gestrichen werden, weil die Bezirksvertretung immerhin 10.000 Euro aus ihrem Budget bereitgestellt hat. „Im Grundschulbereich dürfen die Bezirksvertretungen dafür eigene Mittel einsetzen“, sagt Stefan Schulze vom Presseamt. Die Stadt hat für derlei Kosmetik schon lange kein Geld mehr.

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© Stadt Essen

Wer in die Liste in den Ferienplan mit 41 Einzelprojekten schaut, dem fällt rasch auf: Nahezu die Hälfte der Arbeiten hat mit dem Brandschutz zu tun – Pflichtmodernisierungen, wie es die Stadt nennt, im größeren oder kleineren Umfang.

Dazu gehören unter anderem der Austausch von Kabeln in technischen Anlagen, der Austausch und die Reparatur von Brandschutztüren sowie die Vor- und Nacharbeiten an den Decken. Was keinen Aufschub böte, werde natürlich „unmittelbar umgesetzt“, sagt Schulze – auch während der Schulzeit. Ohnehin schauen die Kontrolleure alle drei Jahre vorbei, wenn der Brandschutz turnusmäßig überprüft wird. So erklären sich auch diesen Sommer die Summen zwischen 40.000 und 600.000 Euro.

Räume müssen angepasst werden

Ein weiteres Baupaket betrifft die integrativen Beschulung, sie richtet sich an Kinder mit sonderpädagogischen Förderbedarf. Wechseln sie an weiterführende Schulen, müssen hier oft Räume angepasst werden – durch zusätzliche Wände und Türen. Nur so kann den Kindern ein integrativer Un­terricht ermöglicht werden. An drei Schulen ist das aktuell der Fall.

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Wer die Zahlen in der Tabelle zusammenrechnet, kommt auf 4,8 statt 2,5 Millionen Euro. Das liegt daran, dass einzelne Bauvorhaben länger dauern und auch nach den Ferien weitergeführt werden, beispielsweise an der Gesamtschule Bockmühle. Für die dringendsten Arbeiten wird das Geld reichen – mehr aber ist diesen Sommer nicht drin.