Im Gespräch mit Frank Bente, Geschäftsführer beim Jugendwerk der Awo in Essen.
1 Am Volkswald wollen Sie einen Jugendclub einrichten, aber die Stadt will nicht mitspielen. Passiert Ihnen so etwas häufiger?
Nicht in dieser Art, aber es gibt oft andere Probleme, mit denen wir zu kämpfen haben. Wir hatten eine lange Diskussion mit Aldi über unser Jugendzentrum in Schonnebeck. Es
war lange nicht klar, ob es abgerissen werden muss. Und auch beim Zentrum an der Heßlerstraße diskutieren wir über Flächen. Das wird Mitte 2014 dicht gemacht, da suchen wir seit Monaten nach einer Lösung. Aber das Angebot an Orten ist begrenzt. Und dann gibt es noch das Problem mit den Schulhöfen.
2 Nämlich welches?
An Schulen mit offenem Ganztag können andere Kinder während des Betriebs nicht zum Spielen auf den Hof. Und das sind nicht wenige: 60 Prozent gehen nicht auf solche Schulen. Sie stehen draußen am Zaun und gucken zu. Das gilt auch am Wochenende und an Feiertagen. Andere Plätze zum Spielen gibt es für sie im Umfeld oft nicht. Darüber hinaus will die Stadt zehn Prozent der Spielplätze abbauen.
3 Ist Essen denn immer noch eine „Großstadt für Kinder“?
Essen schimpft sich Großstadt für Kinder, doch das ist sie nur noch bedingt. Offizielle Jugendräume, an denen sich Jugendliche treffen können, fehlen. Sie suchen sich eigene Orte und treffen sich dort – bis sie auffällig werden. Spielflächen für Kinder werden reduziert. Sie werden in ihren Möglichkeiten eingeschränkt. Und dann wird gesagt, Essen würde gut darstehen.