Essen. . Immer mehr Essener satteln aufs Rad um: „Eine aktuelle Erhebung zeigt, dass derzeit sechs Prozent aller Fahrten mit dem Rad unternommen werden. Beim vorherigen Mikro-Zensus waren es nur vier Prozent“, sagt Bürgermeister Rolf Fliß (Grüne). So setzen Stadt Essen und Regionalverband Ruhr (RVR) auf den Ausbau des Radwegenetzes. Am Samstag erst wurde die Verbindung über die ehemalige Trasse Rheinische Bahn zwischen dem Altendorfer Schölerpad und Bahnhof Borbeck offiziell eröffnet.

Immer mehr Essener satteln aufs Rad um: „Eine aktuelle Erhebung zeigt, dass derzeit sechs Prozent aller Fahrten mit dem Rad unternommen werden. Beim vorherigen Mikro-Zensus waren es nur vier Prozent“, sagt Bürgermeister Rolf Fliß (Grüne). So setzen Stadt Essen und Regionalverband Ruhr (RVR) auf den Ausbau des Radwegenetzes. Am Samstag erst wurde die Verbindung über die ehemalige Trasse Rheinische Bahn zwischen dem Altendorfer Schölerpad und Bahnhof Borbeck offiziell eröffnet.

Die Kosten

Die Pläne für den Ausbau des 1,8 Kilometer langen Teilstücks sind nicht neu, „sie lagen fertig bei der Stadt Essen, nur hatte die nicht das Geld, den städtischen Eigenanteil aufzubringen“, sagt RVR-Umweltdezernent Ulrich Carow. Der RVR schließlich schulterte den Eigenanteil von 10 Prozent, den Rest des 1,25 Millionen Euro teuren Umbaus einer ehemaligen Güterbahntrasse steuerte das Land NRW bei. Was die Kosten trieb: Zwei alte Bahn-Brücken mussten instand gesetzt, der Durchlass des Borbecker Mühlenbachs saniert werden.

Der Ausbau ist damit nicht beendet. Bis Ende 2014 soll auch die 1,4 Kilometer lange Lücke zwischen Frohnhauser Weg und Kaldenhover Baum geschlossen und damit freie Bahn geschaffen sein für Radler von Steele über den Gruga-Radweg zum Mülheimer Hauptbahnhof.

Radschnellweg Ruhr ist geplant

Doch auch diese Route ist nur ein Mosaikstein im Gesamt-Konzept. Von Hamm bis Duisburg könnte der Verkehr ab 2015 über die so genannte Radautobahn, den Radschnellweg Ruhr, rollen. So zumindest sieht es ein ehrgeiziger Masterplan vor. Eine weiter Zukunfts-Baustelle: Nach dem Willen von NRW-Verkehrsminister Michael Groschek (SPD) soll die ehemalige Kruppsche Werksbahn als Radweg von der Pferdebahn bis zum Sulterkamp ausgebaut werden. Weitere sieben Kilometer Radweg, die bis 2017 ans Netz gehen könnten. Ehrgeizige überregionale Projekte, die aber auch helfen, Essens Stadtteile besser miteinander zu verbinden.

148 Kilometer ausgebaute Wege

Die Stadt indes plant ihrerseits: „148 Kilometer haben wir im Rahmen des Projektes Neue Wege zum Wasser schon gebaut“, sagt Baudezernentin Simone Raskob, „24 weitere Kilometer sollen folgen. Die Vorlage werden wir im September in den Rat einbringen.“ Natürlich sind das nicht gänzlich neue Wege. Vorhandenes soll nutzbar gemacht werden, indem man bessere und querungsarme Verbindungen für Radfahrer herstellt.

Damit arbeitet die Stadt weiter daran, die Stadtteile an drei Hauptrouten anzuschließen: die „Wasserroute“ (Dellwig-Margarethenhöhe-Werden) die „Stadt-Route“ (Emscher-Kanal-Nordviertel-Hügel) und die „Natur-Route“ (Nordsternpark-Stoppenberg-Annental). Erreichen wolle man, so Raskob, dass bis 2016 rund elf Prozent des Individualverkehrs über Radwege rollt. Dann könnte der Radverkehr ein wirklicher Faktor werden bei einem Projekt, das Raskob sehr am Herzen liegt: der Bewerbung Essens zur „Grünen Hauptstadt Europas“.