Essen. Mal wieder gute Nachrichten für den Messestandort Essen: Ab dem kommenden Jahr soll erstmals die Deutsche Immobilienmesse stattfinden und künftig in Essen etabliert werden. Die neue Fachmesse wird jedoch die Lücke der Weggänge der jüngsten Vergangenheit nicht füllen können.

Nach schmerzhaften Weggängen populärer Ausstellungen und der laufenden politischen Diskussion um den teilweisen Neubau der Messe, dürfte diese Nachricht für den Messestandort Essen gerade recht kommen: Im kommenden Jahr wird der Messekalender um eine Veranstaltung reicher sein.

Der auf regionale Messen spezialisierte Veranstalter Mattfeldt & Sänger Marketing und Messen will eine Deutsche Immobilienmesse auf die Beine stellen und diese soll in Essen angesiedelt werden. Das bestätigte Projektleiter Tobias Neubauer. Die Verträge seien unterschriftsreif, hieß es. Die Messegesellschaft Essen äußerte sich am Dienstag auf Nachfrage nicht zu dem Neuzugang.

Nach Angaben Neubauers wird die Deutsche Immobilien-Messe eine reine Fachmesse werden und erstmals am 2. und 3. Juli 2014 stattfinden. Künftig soll sie einmal jährlich Besucher und Aussteller aus der Branche zwei Tage lang nach Essen bringen, hoffen die Organisatoren. Essen sei als Standort ausgewählt worden, weil die Stadt ein großes Einzugsgebiet habe und es auf dem Gelände geeignete Hallen gebe.

100 Aussteller erwartet

Im ersten Jahr erwarten die Veranstalter um die 100 Aussteller. Damit wird die Messe eine der kleineren in Essen sein, die Weggänge wie den der Fitnessmesse Fibo nicht kompensieren kann. Zu den 26 Messen im vergangenen Jahr kamen zusammen knapp 12.000 Aussteller – im Schnitt also rund 460.

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A ls Publikum will Neubauer Entscheider aus der Immobilien- und Finanzwirtschaft gewinnen. Darunter sind neben Immobilienmaklern, vom Ein-Mann-Büro bis hin zu größeren Unternehmen, auch Vertreter aus Grundstücks- und Wohnungswirtschaft, Bauträger, Wohnungsbaugesellschaften, Mitarbeiter von Bausparkassen, Finanzberater, Versicherungsvermittler, Vermögensberater und Existenzgründer.

Keine Konkurrenz zur Expo Real

Wie viele Besucher die Messe nutzen werden, sei schwer abschätzbar, sagte Neubauer. Man setze stark auf Mitglieder des Bundesverbandes für die Immobilienwirtschaft (BVFI), mit dem man die Messe zusammen veranstalte. Neubauer betonte, dass die Essener Messe keine Konkurrenz-Veranstaltung zum großen Immobilien-Branchentreff in München, der Expo Real, werden soll, wo es eher um große Immobiliengeschäfte gehe. „Wir haben uns dagegen gefragt, warum andere Wirtschaftsbereiche eine Zulieferermesse haben, nur die Immobilienbranche nicht“, so Neubauer.

Sie solle vor allem ein Forum für diverse Dienstleistungen sein, die von der Immobilienwirtschaft, besonders von Maklern, nachgefragt würden. So seien als Aussteller Anbieter von Software für Kundenmanagementsysteme ebenso wie Vertreter von Franchise-Unternehmen und der Finanzbranche angedacht.