Essen. Treffen soll aber nicht den Politstreit spiegeln.

Das kann ja heiter werden: Wenn Reinhard Paß – wie berichtet – für Dienstag die „Unterstützer der Messeertüchtigung“ zum Stelldichein an den Ort des Geschehens lädt, sind 50 der 120 angepeilten Minuten für eine Diskussion reserviert. Die dürften auch reichen, wenn die Befürworter des Teilneubaus eh unter sich sind.

Sind sie aber nicht, wie das Büro des Oberbürgermeisters gestern auf NRZ-Anfrage bestätigte: Auch Grüne und Linke als Initiatoren des Bürgerbegehrens sind offiziell geladen und könnten sich auch positionieren – in der Hoffnung, dass es im Angesicht einer absehbaren Mehrheit von Messe-Befürwortern nicht zur Redeschlacht kommt. Denn „das Treffen soll eigentlich keine Plattform für die politische Auseinandersetzung sein“, wie Büroleiter Uwe Gummersbach sagt. Er schätzt die Zahl der geladenen Gäste auf rund 50 bis 60. Denen wollen OB und Messe-Leitung noch mal eingehend erläutern, wie „zwingend notwendig“ der 123 Millionen Euro teure Teilneubau der Messe sei.

"Grüne und Linke nicht mehr einladen"

Und dass man die Kräfte für eine große Breitenwirkung bündeln müsse, um eine „entsprechende externe Wirkung zu entfalten“. Für Paß soll das Treffen darum Auftakt und erstes Treffen für ein Bündnis pro Messeausbau sein, das zwar keine konzertierte Kampagne als Ziel vorformuliert; das wäre, so Gummersbach „anmaßend, die Leute einzuladen und so etwas dann abzuverlangen“.

Und dennoch: „Wir hätten nichts dagegen, wenn es dazu käme“, fügt Gummersbach hinzu. Im Rathaus sei man jedenfalls „gespannt auf die Reaktionen der Teilnehmer“ und davon abhängig gelte es dann, eine „To do“-Liste anzufertigen. Wenn man manchen skeptischen Stimmen aus dem Pro Messe-Lager glauben will, die sich ungern von Grünen und Linken in die Karten schauen lassen mögen, dürfte an erster Stelle dieser Liste stehen: „Grüne und Linke nicht mehr einladen.“ Haken dran.