Essen. Zehn Tage lang war Andreas H. auf der Flucht, nachdem er seine Nachbarin auf der Steeler Straße drei Tage lang eingesperrt und vergewaltigt hatte. Dass die Polizei ihn erwischte, verdankt sie einem Zufall: Er rauchte auf dem Bahnhof Essen-West.
Zehn Tage lang war Andreas H. auf der Flucht, nachdem er seine Nachbarin auf der Steeler Straße in Essen drei Tage lang eingesperrt und vergewaltigt hatte. Dass die Polizei ihn erwischte, verdankt sie einem Zufall: Er rauchte auf dem Bahnhof Essen-West, erzählt am Dienstag ein Beamter vor dem Landgericht Essen.
In Pressemitteilungen hatte die Polizei mitgeteilt, dass Beamte der Bundespolizei den 46-Jährigen am 20. März im Bahnhof Essen-West entdeckt und widerstandslos festgenommen hätten. Dabei waren die Polizisten trotz Großfahndung völlig ahnungslos, wen sie vor sich hatten. „Wir sind nicht aus Essen, kannten ihn deshalb nicht aus der Lokalpresse“, erklärte am Dienstag ein 41-Jähriger vor der VI. Strafkammer.
"Ich hatte in Essen noch etwas vor"
Zusammen mit der Landespolizei hätten sie S-Bahnhöfe auf Drogenhandel kontrolliert. Essen-West sei immer eine gute Anlaufstelle, weil dort zu jeder Tages- und Nachtzeit gehandelt werde. Aufgefallen sei Andreas H. ihnen, „weil er im Bahnhof rauchte, denn das ist ja auch verboten“, erzählte der Beamte weiter. Sehr betrunken sei er gewesen, 2,26 Promille ergab ein Alkoholtest.
Auch interessant
Bei der Personalienüberprüfung stellte sich heraus, dass er zur Fahndung ausgeschrieben war. Aber erst auf der Wache hätten sie wirklich gewusst, wen sie festgenommen hatten. Zuvor plauderten sie noch bei einer Zigarette vor dem Bahnhof mit ihm. Er soll sie auch gelobt haben: „Habt Ihr gut gemacht, Jungs. Jetzt habt Ihr mich.“ Ein Beamter soll ihn gefragt haben, warum er sich nicht schon vorher gestellt hätte. „Ich hatte in Essen noch etwas vor“, soll er geantwortet haben. Heute wird der Prozess fortgesetzt, erwartet wird am Nachmittag das Urteil.