Essen. . Am Ostrand am Rheinischen Platz ist noch eine Grünfläche frei. Dort könnte laut Bebauungsplan ein weiterer Neubau entstehen. Umweltschützer warnen: Das versperrt die Sicht auf die Gertrudiskirche und verschlechtert das Stadtklima.
Das neue Univiertel „Grüne Mitte“ schafft die lang ersehnte, attraktive Verbindung von Innenstadt und Nordviertel – jetzt appellieren Umweltschützer: Baut nicht die letzte Freifläche zu!
Der Runde Umwelttisch Essen (RUTE) bemängelt, dass ein zwischen Friedrich-Ebert-Straße und Gladbecker Straße geplantes Gebäude die Sichtachse zwischen neuem Viertel und Gertrudiskirche versperren würde. Konkret geht es um eine etwa 3500 Quadratmeter große, spitzwinklige Brachfläche, die der Stadt gehört. Laut Bebauungsplan aus dem Jahr 2006 könnte dort ein sechsstöckiges Gebäude errichtet werden. „Sollte an dieser Stelle wirklich ein so hohes Gebäude entstehen, versperrt das komplett die Sicht“, sagt Thomas Weden vom RUTE. Die Folge: Der östliche Zugang zur Grünen Mitte wäre nicht mehr so einladend wie momentan. „Von einer Anbindung des Nordviertels an die Innenstadt könnte dann keine Rede mehr sein“, so Weden.
Gegen eine Bebauung der Grünfläche sprechen seiner Meinung nach auch Umweltschutzgründe: „Der Rheinische Platz ist hoch belastet mit Feinstaub. Aus unserer Sicht macht es einfach keinen Sinn, eine weitere Grünfläche zu opfern, um einen Klotz dorthin zu setzen.“ Gerade Essen, das sich in Kürze als Europäische Klimahauptstadt bewerben will, dürfe nicht unnötig Grünflächen vernichten, sagt Weden. Er und Dieter Küpper, Sprecher von RUTE, haben ihre Bedenken schon mehrfach beim Amt für Stadtplanung und Bauordnung vorgetragen. Bislang, so die Umweltschützer, ohne nennenswerte Resonanz. „Als das Gebäude 2006 geplant wurde, war noch gar nicht abzusehen, wie das neue Univiertel einmal aussehen würde“, sagen die Umweltschützer und bekräftigen ihre Forderung nach einer Änderung des Bebauungsplans.