Essen. . „Essen verwöhnt“ hat wieder seine große Stärke ausgespielt: Zu moderatenen Preisen Einblicke zu bieten in die hiesige Spitzen-Kochkunst. Ein Rundgang.

Endlich: Die Gastro-Meile in der Innenstadt ist wieder mal ohne Dauerregen und Kälte über die Bühne gegangen, und das freut niemanden mehr als Organisator Rainer Bierwirth. Dass „Essen verwöhnt“ auch diesmal zwei kräftige Gewitter erlebte, fällt da fast nicht mehr ins Gewicht. „Hochzufrieden“ seien die beteilligten 25 Wirte jedenfalls gewesen, so Bierwirth, und zufrieden waren erkennbar auch viele Gäste.

Aus gutem Grund. Denn selten bietet sich die Gelegenheit, so viele Spitzenrestaurants an einem Tag zu besuchen und sich einen Überblick über die jeweiligen Kochkünste zu verschaffen. Die Meile ist inzwischen so etwas wie eine Visitenkarte für die beteiligten Essener Gastronomen. Wer hier einen guten Eindruck hinterlässt, kann hoffen, den einen oder anderen neuen Gast bald mal abends im Restaurant wiederzusehen. Dabei ist „Essen verwöhnt“ sicherlich nicht billig, aber - gemessen am Gebotenen - doch fast immer seinen Preis wert.

Eindruck von Nelson Müllers sternedekorierter „Schote

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Wer also beispielsweise vor einem Besuch in Nelson Müllers sternedekorierter „Schote“ wissen möchte, was ihn erwartet, konnte sich am Stand schon mal einen Eindruck verschaffen. Und man darf sagen: Der „Appetizer“ schmeckt nach mehr.

Auch, wenn die Zusammenstellung ungewöhnlich klingen mag. Der „Gourmetteller Schote“ vermittelt damit jedoch einen guten Überblick über Müllers große Bandbreite. Von der Sylter Aroyalauster „Rockefeller“ über die fein abgeschmeckte „Terrine von der Entenleber mit Aprikosenchutney“ bis hin zu Reibekuchen mit Crème fraiche und Imperialkaviar neben dem Wachtelspiegelei reicht die Auswahl. Damit ist Müllers Gourmet-Gericht 2013 mit 18 Euro eines der teuersten auf der Meile - doch der Gast bekommt einige wirklich gute Geschmackserlebnisse geboten.

Routiniert und zuverlässig

Ohne Chi-chi, aber wie jedes jahr eine solide Bank: der Kölner Hof. Nicht wenige Meilen-Besucher steuern das Frohnhauser Traditionshaus quasi automatisch an. Lamm und das wunderbar saftige Rinderfilet (10 Euro) kommen auf den Punkt zum Teller, routiniert und zuverlässig wie ein Schweizer Uhrwerk. Auch das muss man erst mal können.

Eingestiegen sind wir freilich mit zwei kleineren Vorgerichten; die vegetarische „Bruschetta al Pomodoro“ (2,50 Euro) aus der „Trattoria Trüffel Da Diego“ überzeugt mit frischen Zutaten und fruchtigen Geschmack und auch die „Thaicurrysuppe“ (5 Euro) aus dem Hause „Lucente“, die uns mit einer Black-Tiger-Garnele serviert wird, macht Appetit auf mehr. Zwei Häuser, die bei der Meile eine gute Empfehlung für sich abgegeben haben.