Essen. Kleiderordnung bei der Essener Evag: Die Busfahrer dürfen bei der Hitze keine kurzen Hosen tragen. Für warme Temperaturen stehen in der Kleiderkammer dünne Sommerhosen sowie kurzärmlige Hemden zur Verfügung. Ein Kleidungsstück ist allerdings im Sommer wie im Winter vorgeschrieben: die Mütze.
Es gab mal Busfahrer bei der Evag, die trugen bei Wetter wie diesem kurze Hosen. Bei der Arbeit! Es war sogar genehmigt, die Evag-Dienstkleidung hatte ein Sommer-Modell im Angebot, das nicht mal bis zum Knie ging. Vor fünf Jahren aber war damit Schluss: „Die kurzen Hosen wurden aussortiert“, erinnert sich Ellen Int-Veen, die Leiterin der Evag-Kleiderkammer. Die Kammer hat ihren Sitz im Betriebshof an der Ruhrallee.
Es sieht hier ein bisschen aus wie im Herrenausstatter-Fachgeschäft: In wandhohen Holzregalen stapeln sich die Oberhemden, noch frisch verpackt in Folie, alle Größen, zwei Sorten Blau: „Bei diesen Temperaturen tragen viele Fahrer und Fahrerinnen das hellblaue Hemd mit kurzen Ärmeln“, sagt Ellen Int-Veen. Und zieht ein Hemd aus dem Regal: fein liniert, weiß-blau, mit dem Evag-Emblem eingestickt auf der Brusttasche.
Evag-Polohemd ist neu im Programm
Ganz neu im Programm ist das dunkelblaue Evag-Polohemd aus Funktionsmaterialien: „Die Nachfrage war sehr groß.“ Das Polo-Hemd hat das dunkelblaue Hemd, das es ebenfalls als Kurzarm-Version gab, abgelöst. Krawatten-Pflicht gibt es übrigens nicht bei der Evag, doch der Evag-Binder wird gerne gesehen.
Das war mit den kurzen Hosen anders: „Sie entsprachen nicht unserer Vorstellung von einem einheitlichen Auftritt unseres Personals“, berichtet Evag-Sprecher Olaf Frei. Deshalb kamen die kurzen Hosen weg. Dafür gibt es für Fahrerinnen und Fahrer dunkelblaue Hosen in zwei Stoff-Stärken, eine dicke für den Winter, eine dünne für Tage wie diese.
Und bei der Polizei? Es war zum Jahresbeginn 2012, als man im Essener Polizeipräsidium erstmals die neuen, blauen Uniformen anzog: Schrittweise waren sie in NRW eingeführt worden. Im Sommer sind kurzärmlige Hemden erlaubt, dann ist eine Krawatte nicht nötig, bei den langärmligen Winterhemden ist der Schlips jedoch Pflicht.
Mütze ist auch bei Hitze Pflicht
Das besagt die Vorschrift. Die Polizei-Hemden sind aus einem Kunstfaser-Gemisch. „Sie tragen sich angenehm und sind viel atmungsaktiver als die Vorgänger“, lobt Peter Elke, Sprecher der Essener Polizei. Doch auch die Hitze befreit die Polizisten nicht von einem Kleidungsstück: der Mütze.
„Ein Polizist muss für den Bürger erkennbar sein“, erklärt Sprecher Peter Elke. „Deshalb ist die Mütze vor allem im Wach- und Wechseldienst Pflicht.“ Der weiße Deckel der Mütze reflektiere Licht, die Mütze sei auch Eigenschutz für Beamte im Straßenverkehr. Nur: Atmungsaktiv ist die Polizistenmütze leider nicht, auch nicht die aus der neuesten Uniform-Generation.