Essen. Die Stadt Essen hat ihr Klimabüro vom Rathausturm in die Kopstadtpassage verlegt. Das Ladenlokal war zuvor mal eine Eisdiele. Verbraucher, Vereine und Unternehmen sollen bei der Klima-Agentur Beratung finden in allen Fragen, die sich ums Energiesparen oder auch um umweltfreundliche Mobilität drehen.

Vor ein paar Jahren servierte an gleicher Stelle noch eine Eisdiele Stracciatella oder Banana-Split. Ab sofort dreht sich im Ladenlokal am Kopstadtplatz 12 alles um den Klimaschutz. Die Klima-Agentur Essen ist endlich herabgestiegen aus dem Rathausturm und hat in der Kopstadtpassage ein neues Domizil bezogen.

Das befindet sich gleich neben der Geschäftsstelle der Umwelt- und Verkehrsverbände, was ja auch buchstäblich nahe liegt. Verbraucher, Vereine und Unternehmen sollen bei der Klima-Agentur Hilfe und kompetente Beratung finden in allen Fragen, die sich ums Energiesparen oder auch um umweltfreundliche Mobilität drehen.

Ohne Bürger wird das nichts

Aufklärung tut Not, will die Stadt ihr selbstgestecktes Ziel in Sachen Klimaschutz nicht verfehlen, machte Umweltdezernentin Simone Raskob gestern anlässlich der offiziellen Eröffnung deutlich. Bis zum Jahr 2020 soll der Ausstoß an Kohlendioxid in Essen im Vergleich zum Jahr 2009 um 40 Prozent sinken. „Wir sind bei 23 Prozent“, die übrigen 17 Prozent würden angesichts ungleich schwieriger, so Raskob in Anspielung auf den gewaltigen Investitionsstau allein in städtischen Gebäuden.

Ohne Bürger wird das nichts, lautet die Botschaft. Wer zumindest auf einen ersten Blick wissen will, wie es um die eigene Immobilie bestellt ist, kann bei der Klima-Agentur voraussichtlich im Herbst Einblick nehmen in die thermographischen Luftaufnahmen, die der Energieversorger RWE in Kooperation mit der Stadt Essen jüngst schießen ließ.

Präsent sein mit eigenem Info-Mobil

Bis dahin soll auch ein Experte für alle Fragen rund um die Gebäudesanierung das Team um Kai Lipsius, seines Zeichens städtischer Klimabeauftragter, verstärken. Lotse wolle die Klima-Agentur heute schon sein, betont Lipsius. Damit Bürger durchblicken durch das Dickicht an Fördermöglichkeiten und Formularen. Zumindest die Erstberatung ist kostenlos, was etwaige Hemmschwellen senken dürfte.

Auch eine Türschwelle auf Erdgeschossniveau mag da hilfreich sein. Dennoch wollen Lipsius und seine Mitarbeiter nicht allein darauf warten, dass jemand hineintritt. Mit einem eigenen Info-Mobil will die Klima-Agentur bei Veranstaltungen auf den Marktplätzen von Karnap bis Kettwig präsent sein.