Klima-Agentur Essen? Sie erinnern sich? Richtig, es handelt sich um jenes, vom Bund mit rund fünf Millionen Euro finanzierte Forschungsprojekt, das sich kein geringeres Ziel gesteckt hat, als die Klimakultur in dieser Stadt zu verändern. Mitte vergangenen Jahres hat die Klimaagentur im elften Stock des Rathauses ihre Arbeit aufgenommen - weitgehend unbemerkt von der breiten Öffentlichkeit. Künftig will man den Bürgern deshalb auf Augenhöhe begegnen.
Wie Umweltdezernentin Simone Raskob im Gespräch mit dieser Zeitung bekannt gab, wird die Klima-Agentur bald umziehen, als neue Adresse ist ein Ladenlokal am Kop-stadtplatz ausgeguckt. Klaus Kordowski, Leiter der Agentur, hofft, Bürger dort ab dem 1. April in Sachen Klimaschutz beraten zu können, und zwar kostenlos.
Essen hat Nachholbedarf
Wer sich etwa als Eigenheimbesitzer mit dem Gedanken trägt, sein Häuschen zu modernisieren, um Energie und Geld zu sparen, soll am Kopstadtplatz an der richtigen Adresse sein. Die Instandsetzung von Wohngebäuden zählt neben dem Thema Mobilität zu den wichtigsten Baustellen der Klima-Agentur. Hier hat Essen großen Nachholbedarf, bestätigt Simone Raskob. Der Bestand an Gebäuden aus den 50er und 60er Jahren ist hoch, rund 55 000 Wohnungen heizen mit Nachtspeicherheizungen. Die Klimaagentur will Bürgern Hilfe Stellung leisten, mehr noch will sie „Wegweiser“ sein zu Energieberatern oder Handwerkern, formuliert Kordowski. Im zweiten Jahr nimmt die Klima-Agentur damit neuen Anlauf und verspricht, was viele Bürger von Beginn an erwartet haben dürften. Der Start verlief holperig, zwei der fünf Mitarbeiter haben das Team wieder verlassen. Die Stellen sollen in Kürze wieder besetzt werden.
Für Essens Umweltdezernentin bleibt das Forschungsprojekt ein wichtiger Baustein beim Klimaschutz. Umso mehr gilt dies, seit NRW als erstes Bundesland ein Klimaschutzgesetz auf den Weg gebracht hat und der Ausstoß an Treibhausgasen bis zum Jahr 2020 um mindestens 25 Prozent sinken soll.
2016 läuft das Forschungsprojekt übrigens aus.