Essen. . Die jüngst von Thyssen-Krupp verkündeten Pläne, weitere 3000 Stellen zu streichen, führt auch am Standort Essen zu großen Einschnitten: Ein Drittel der Belegschaft ist betroffen, bestätigt Betriebsratschef Holger Hollnack: “Das hat uns kalt erwischt“.
Die Größenordnung des Stellenabbaus bei Thyssen-Krupp am Standort Essen wird konkreter: Neben den 200 Stellen in der Konzernverwaltung sollen mindestens 470 weitere Jobs abgebaut werden.
Allein bei bei den Service-Töchtern Thyssen-Krupp Business Services (TKBS) und der ThyssenKrupp IT Services (TKIT) sind mehr als ein Drittel der Belegschaft betroffen, bestätigte der Betriebsratsvorsitzende von TKBS, Holger Hollnack. Bei den Töchtern arbeiten 850 Mitarbeiter – vorwiegend in Essen. 300 Stellen sollen dort bis 2015 wegfallen.
Thyssen-Krupp-Betriebsrat befürchtet betriebsbedingte Kündigungen
„Das hat uns kalt erwischt“, sagte Hollnack. Zumal noch nicht einmal feststehe, welches Geschäftsmodell die beiden Gesellschaften künftig haben werden. Zu diesem Stellenabbau kommen laut Hollnack noch 170 Arbeitsplätze hinzu, die im Bereich Corporate Services wegfallen.
„Wir machen uns große Sorgen, ob das tatsächlich so sozialverträglich wie angekündigt, gelingen wird“, sagte er. Der Betriebsratschef befürchtet angesichts der Größenordnung und des straffen Zeitplans, dass es doch betriebsbedingte Kündigungen geben wird – entgegen der Zusage der Konzernspitze. „Es wird Kosteneinsparungen geben. Darüber machen wir uns keine Illusion. Aber wir hoffen, dass wir nicht dafür zahlen müssen, wofür wir nichts können“, so Hollnack.
Wie berichtet, hatte Thyssen-Krupp angekündigt, weltweit weitere 3000 Stellen zu streichen, 1600 in Deutschland. Was das unterm Strich für den Standort Essen bedeutet, ist noch nicht klar. Hier sollen sowohl Jobs gestrichen werden aber auch neue durch Verlagerung entstehen.