Essen. 700 Haushalte in Essen müssen sich einen neuen Gasanbieter suchen: Die Stadtwerke kündigen dem Gasversorger Flexgas den Netznutzungs-Vertrag. Die Gas-Versorgung ist für die Betroffenen sicher. Die “gesetzliche Ersatzversorgung“ wird aber teurer sein. Verbraucherschützer raten, schnell zu handeln.

Die Stadtwerke Essen drehen dem Gasversorger Flexgas sowie der Löwenzahn Energie und der Optimal Grün quasi den Gashahn zu. Sie haben die Netznutzungsverträge mit den Firmen gekündigt, wie eine Stadtwerke-Sprecherin bestätigte. Das heißt: Flexgas, Löwenzahn Energie und die Optimal Grün, die kein eigenes Netz besitzen, dürfen künftig kein Gas mehr durch die Leitungen der Stadtwerke liefern. Flexgas, Löwenzahn Energie und die Optimal Grün sind Töchter der insolventen Flexstrom AG. Flexgas ist bislang nicht insolvent, weil es kürzlich von einem Investor übernommen wurde. Allerdings ist der Ende letzter Woche vom Kaufvertrag wieder zurückgetreten.

Den Stadtwerken zufolge sind in Essen rund 700 Haushalte betroffen. Sie müssen allerdings nicht befürchten, dass sie nun kein Gas mehr bekommen. Sie fallen in die so genannte gesetzliche Ersatzversorgung und werden von den Stadtwerken beliefert - allerdings zum teuren Grundtarif. Verbraucherschützer raten daher, jetzt schnell zu handeln.

Laut Verbraucherzentrale NRW müssen Kunden zunächst das Vertragsverhältnis mit Flexgas bzw. Löwenzahn Energie oder der Optimal Grün sauber beenden, indem sie selbst kündigen. Dabei sollten sie beachten, dem bisherigen Versorger eine Frist zu setzen. Musterschreiben gibt es auf der Internetseite der Verbraucherzentrale. Nach der Kündigung muss der alte Gasanbieter innerhalb von sechs Wochen eine Abrechnung schicken und ein etwaiges Guthaben erstatten.

Vertrag mit Flexgas wegen Zahlungsproblemen gekündigt

Möglicherweise kann man auch Schadensersatzansprüche geltend machen, weil man in die teurere Grundversorgung gefallen ist. Gleichzeitig sollten Betroffene sich möglichst schnell darum kümmern, aus der Grundversorgung herauszukommen, rät die Verbraucherzentrale. Entweder wechseln sie zu einem anderen Anbieter - was in den ersten drei Monaten jederzeit möglich ist. Oder sie sprechen mit den Stadtwerken über alternative Tarife.

Die Stadtwerke haben den Netznutzungsvertrag nach eigenen Angaben mit Flexgas gekündigt, weil es Zahlungsprobleme gab. Nach Darstellung der Stadtwerke geht es um Rückstände im fünfstelligen Bereich. Der Vertrag sei daraufhin am 20. April gekündigt worden.

Wichtige Internet-Links für Flexgas-Kunden: