Essen.

Anfang März ging ein 28-Jähriger im U-Bahnhof Altenessen auf einen Ticketprüfer mit einem Messer los. Der Kontrolleur hatte den Mann in der U 17 ohne Fahrschein erwischt. Dem Angriff konnte er gerade noch ausweichen. Übergriffe wie diese schaffen es in den Polizeibericht. Andere tauchen in der Statistik der Evag auf. Das Nahverkehrsunternehmen spricht von „sicherheitsrelevanten Vorkommnissen“. 13 registrierte die Evag im vergangenen Jahr.

Und dabei handelte es sich, wohl gemerkt, um die schwerwiegenden Fällen: „Tätlicher Angriff auf Fahrer“, „Sicherheitsdienst wird bedroht“ oder „Jugendliche werfen Knaller“. Die Zahlen sind seit Jahren in etwa konstant, heißt es bei der Evag. Das Klima aber sei spürbar rauer geworden, berichtet Fahrdienstleiter Torben Skuballa.

„Bei einem Piloten würden sich die Leute nicht so verhalten“

Zu spüren bekämen dies vor allem Busfahrer. Anders als ihre Kollegen in der Straßenbahn sitzen sie nicht in einer geschlossenen Fahrerkabine. Der Kontakt zu den Fahrgästen ist unmittelbar.

Auch interessant

Da hilft auch eine Schutzscheibe, mit der inzwischen jeder zweite der 189 Evag-Busse ausgerüstet ist, nur begrenzt. Auch Kameras, mittlerweile Standard an „Bord“, können nicht verhindern, dass Fahrer beleidigt oder sogar bespuckt werden, wie Skuballa berichtet. Wenn nicht sogar Schlimmeres geschieht. Sogar vereinzelte Fälle von „Busfahrer-Bashing“ habe es gegeben. Der tätliche Angriff auf den Fahrer wird dabei per Handy-Kamera aufgenommen, der Film dann ins Netz gestellt. Für Schlagzeilen sorgten solche Übergriffe bislang in Berlin. In Essen seien schwere Übergriffe glücklicherweise selten.

Warum werden Fahrer zu Opfern? Skuballa kann darüber nur spekulieren. Der Fahrdienstleiter spricht von mangelndem Respekt. Der Beruf des Busfahrers sei augenscheinlich nicht sehr angesehen. „Bei einem Piloten oder einem Schiffskapitän würden sich die Leute nicht so verhalten.“ Seit Busfahrer angehalten sind, die Tickets ihrer Fahrgäste beim Einsteigen zu kontrollieren, seien Kollegen viel öfter Aggressionen ausgesetzt.

In der Straßenbahn-Fahrschule

Die für die Grundausbildung genutzte Straßenbahn.
Die für die Grundausbildung genutzte Straßenbahn. © Thomas Schmidtke / WAZ FotoPool
Dominik Duwe, Manuel Prskalo, Stefan Krüger, Aysegül Wittenberg, Sebastian Nasse und Fahrlehrer Peter Czech. (v.l.)
Dominik Duwe, Manuel Prskalo, Stefan Krüger, Aysegül Wittenberg, Sebastian Nasse und Fahrlehrer Peter Czech. (v.l.) © Thomas Schmidtke / WAZ FotoPool
Zu Gast in der Evag-Fahrschule.
Zu Gast in der Evag-Fahrschule. © Thomas Schmidtke / WAZ FotoPool
Fahrschüler Sebastian Nasse.
Fahrschüler Sebastian Nasse. © Thomas Schmidtke / WAZ FotoPool
Die für die Grundausbildung genutzte Straßenbahn.
Die für die Grundausbildung genutzte Straßenbahn. © Thomas Schmidtke / WAZ FotoPool
Am Führerstand: Sebastian Nasse.
Am Führerstand: Sebastian Nasse. © Thomas Schmidtke / WAZ FotoPool
Fahrschüler Sebastian Nasse.
Fahrschüler Sebastian Nasse. © Thomas Schmidtke / WAZ FotoPool
Zu Gast in der Evag-Fahrschule.
Zu Gast in der Evag-Fahrschule. © Thomas Schmidtke / WAZ FotoPool
Am Führerstand: Sebastian Nasse.
Am Führerstand: Sebastian Nasse. © Thomas Schmidtke / WAZ FotoPool
Fahrschüler Manuel Prskalo und Fahrlehrer Peter Czech.
Fahrschüler Manuel Prskalo und Fahrlehrer Peter Czech. © Thomas Schmidtke / WAZ FotoPool
Fahrschüler Sebastian Nasse und Fahrlehrer Peter Czech.
Fahrschüler Sebastian Nasse und Fahrlehrer Peter Czech. © Thomas Schmidtke / WAZ FotoPool
Im Bild Dominik Duwe.
Im Bild Dominik Duwe. © Thomas Schmidtke / WAZ FotoPool
Manuel Prskalo lernt in der Evag-eigenen Fahrschule.
Manuel Prskalo lernt in der Evag-eigenen Fahrschule. © Thomas Schmidtke / WAZ FotoPool
Zu Gast in der Evag-Fahrschule.
Zu Gast in der Evag-Fahrschule. © Thomas Schmidtke / WAZ FotoPool
Fahrschüler Sebastian Nasse und Fahrlehrer Peter Czech.
Fahrschüler Sebastian Nasse und Fahrlehrer Peter Czech. © Thomas Schmidtke / WAZ FotoPool
Zu Gast in der Evag-Fahrschule.
Zu Gast in der Evag-Fahrschule. © Thomas Schmidtke / WAZ FotoPool
Fahrschüler Sebastian Nasse und Fahrlehrer Peter Czech.
Fahrschüler Sebastian Nasse und Fahrlehrer Peter Czech. © Thomas Schmidtke / WAZ FotoPool
Zu Gast in der Evag-Fahrschule.
Zu Gast in der Evag-Fahrschule. © Thomas Schmidtke / WAZ FotoPool
Fahrschüler Sebastian Nasse und Fahrlehrer Peter Czech.
Fahrschüler Sebastian Nasse und Fahrlehrer Peter Czech. © Thomas Schmidtke / WAZ FotoPool
Fahrlehrer Peter Czech.
Fahrlehrer Peter Czech. © Thomas Schmidtke / WAZ FotoPool
Sebastian Nasse.
Sebastian Nasse. © Thomas Schmidtke / WAZ FotoPool
Sebastian Nasse.
Sebastian Nasse. © Thomas Schmidtke / WAZ FotoPool
Sebastian Nasse.
Sebastian Nasse. © Thomas Schmidtke / WAZ FotoPool
Zu Gast in der Evag-Fahrschule.
Zu Gast in der Evag-Fahrschule. © Thomas Schmidtke / WAZ FotoPool
Fahrlehrer Peter Czech.
Fahrlehrer Peter Czech. © Thomas Schmidtke / WAZ FotoPool
Zu Gast in der Evag-Fahrschule.
Zu Gast in der Evag-Fahrschule. © Thomas Schmidtke / WAZ FotoPool
Zu Gast in der Evag-Fahrschule.
Zu Gast in der Evag-Fahrschule. © Thomas Schmidtke / WAZ FotoPool
1/27

Mit einem dicken Fell ist es da nicht getan. Deeskalationstraining - bislang ein freiwilliges Angebot an Mitarbeiter im Fahrdienst - ist inzwischen verpflichtend. Fahrer sollen lernen, auch in kritischen Situationen ruhig und besonnen zu reagieren. Die Evag bemüht sich um Prävention bei Jugendlichen in Schulen und Moscheen. Ob es hilft? Gerade im Fahrdienst sei der Anteil an Langzeitkranken hoch, heißt es. Ein raues Klima gilt nicht als gesundheitsfördernd.