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Der Stellenabbau bei der National-Bank wird konkret und soll offenbar schneller über die Bühne gehen als angekündigt. Nach Informationen dieser Zeitung wird das Geldinstitut bis zum 1. März bis zu 70 Mitarbeitern Aufhebungsverträge vorlegen. Die Betroffenen erhalten bis zum 15. März Bedenkzeit, ob sie unterschreiben oder nicht.

Sollten nicht genügend Mitarbeiter auf das Angebot eingehen, seien betriebsbedingte Kündigungen nicht mehr zu vermeiden. Die Arbeitsplätze sollen noch im Laufe diesen Jahres abgebaut werden. Die National-Bank zieht die Daumenschrauben also an.

Es herrscht ein Klima der Angst

Seit der Vorstand der Belegschaft am vergangenen Mittwoch darlegte, was da auf sie zukommt, herrscht im Hause ein Klima der Angst, berichten Insider. „Fast jeder zuckt zusammen, wenn nur das Telefon schellt, weil er fürchtet, er wird zum Vorstand gerufen, um zu unterschreiben.“

Vorstandsvorsitzender Thomas A. Lange hatte bereits im Januar im Gespräch mit dieser Zeitung erklärt, er könne nicht ausschließen, dass es zu Kündigungen kommen könnte. Der Vorstand werde aber alles daran setzen, dies zu vermeiden.

Betriebsrat erstreitet Interessenausgleich

Der Mitarbeiterinformation vom vergangenen Mittwoch waren Gespräche mit dem Betriebsrat vorausgegangen. Diese mündeten in einen so genannten Interessenausgleich. Wer einen Aufhebungsvertrag unterzeichnet und das Haus „freiwillig“ verlässt, soll abgefunden werden mit 0,7 Prozent des Bruttogehaltes pro Jahr im Hause.

Bei jenen, die sich schnell entscheiden, legt die Bank 0,3 Prozent oben drauf. Mitarbeiter, die eine Familie ernähren müssen, oder die schwerbehindert sind, sollen eine höhere Abfindung bekommen. Martina Peil, Bereichsleiterin bei der Dienstleistungsgewerkschaft Verdi, warnte davor, Aufhebungsverträge ohne Abstimmung mit der Agentur für Arbeit vorschnell zu unterzeichnen.

Ursache sei die Finanzkrise

Verdi war zum eigenen Bedauern in die Gespräche zwischen Bank und Betriebsrat nicht eingebunden. Auch zur Mitarbeiterinformation war die Gewerkschaft nicht geladen, da es sich nicht um eine Betriebsversammlung handelte. Die National-Bank wollte auf Anfrage dieser Zeitung keine Stellung nehmen.

Den geplanten Personalabbau begründet die Bank mit notwendigen „Anpassungen“ infolge von Wirtschafts-, Finanz- und europäischer Schuldenkrise. Im zurückliegenden Geschäftsjahr war der Jahresüberschuss im Vergleich zu 2011 um zwei Millionen Euro zurückgegangen auf 16,5 Millionen Euro. Der Zinsüberschuss sank von 102,6 Millionen auf 96 Millionen Euro. Innerhalb von drei Jahren will die Bank zehn Millionen Euro Kosten einsparen. Hausintern firmiert der Prozess unter „Impuls 2015“. Die National-Bank beschäftigt 820 Mitarbeiter.