Essen. . Kurserholung korrigiert Abschreibung der Stadt.
Ruhe bewahren – das sagte sich so leicht: Schließlich hat die Stadt erst noch zum Jahresende erneut mehr als zwei Millionen Euro in der Bilanz abschreiben müssen, weil ihre einst in Schweizer Franken aufgenommenen dreistelligen Millionen-Kredite sich durch den Kursverfall des Euro im Nachhinein verteuert haben. Damit summieren sich die Wertkorrekturen auf mittlerweile rund 68,5 Millionen Euro in den vergangenen drei Jahren.
Und doch gibt’s scheinbar Hoffnung am Ende des Schweizer Währungstunnels. Die Geduld mit den Fremdwährungskrediten, so glaubt Stadtkämmerer Lars Martin Klieve, zahlt sich aus. Denn der Schweizer Franken notiert mittlerweile spürbar über dem von der Schweizerischen Nationalbank garantierten Kurs von 1,20, gestern lag er laut dem Finanzportal „finanzen.net“ bei etwa 1,2369 Franken.
Abschreibungen wären wettgemacht
Bliebe es bei diesem Kurs auch bis zum Jahresende, dann könnte die Stadt sich buchhalterisch wieder mehr als elf Millionen Euro gutschreiben – die Abschreibungen der vergangenen beiden Jahren wären damit wettgemacht.
Ausgemachte Sache ist das jedoch noch nicht, und die gestrige Sitzung des städtischen Haupt- und Finanzausschusses zeigte auch die große Skepsis der Politik gegenüber Kreditabenteuern aller Art: Eine redaktionelle Änderung in der Hauptsatzung, wo der ursprüngliche Beschaffungswert in Euro durch den Betrag in Schweizer Franken ersetzt wurde, war Anlass genug zu betonen: Weitere Kreditaufnahmen in der Alpenrepublik soll es nicht geben. Das vom Rat zugestandene Volumen von 450 Millionen Schweizer Franken – derzeit rund 364 Millionen Euro – ist ohnehin komplett ausgeschöpft.