Essen. . Bis 2015 stehen bei der Nationalbank in Essen bis zu 70 Arbeitsplätze vor allem in der Zentrale in Essen auf der Kippe. Der Vorstand der Bank prüft außerdem die Auslagerung von Geschäftsbereichen. So sollen die Kosten um zehn Millionen gesenkt werden.
Die National-Bank AG will in den nächsten drei Jahren rund zehn Millionen Euro Kosten einsparen und plant einen Stellenabbau in größerem Umfang. Der Vorstand verhandelt mit dem Betriebsrat über die Streichung von 50 bis 70 Stellen. Das bestätigte der Vorstandsvorsitzende Thomas A. Lange der WAZ. Außerdem prüft das Essener Geldinstitut derzeit die Auslagerung zweier Bereiche, wovon nochmals 40 bis 60 Mitarbeiter betroffen sein könnten. Derzeit beschäftigt die Bank 820 Mitarbeiter.
„Der Vorstand wird alles daran setzen, betriebsbedingte Kündigungen zu vermeiden“, sagte Lange. Ausschließen könne er sie zum jetzigen Zeitpunkt aber nicht. In welchen Bereichen wie viele Stellen gestrichen werden, steht nach seinen Worten noch nicht fest. Fakt ist: Der Jobabbau wird vor allem die Zentrale in Essen treffen. Es gehe dort um die Straffung von internen Prozessen. Die Kunden sollten davon nichts spüren.
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Rückgang nach Rekordjahr 2011
Von der möglichen Auslagerung betroffen wären indes die Handelsabwicklung, der Zahlungsverkehr sowie die technologische Infrastruktur. „Es gibt noch keinen Beschluss darüber. Wir machen das nur, wenn es sich tatsächlich rechnet und im Interesse der Bank ist“, betonte Lange. Dies sei kein „verkappter“ Personalabbau.
Im vergangenen Geschäftsjahr sank der Jahresüberschuss der Bank um zwei Millionen auf 16,5 Millionen Euro. 2011 war allerdings das Jahr mit dem zweitbesten Ergebnis in der Firmengeschichte gewesen. Angesichts des niedrigen Zinsumfeldes ging 2012 auch der Zinsüberschuss von 102,6 Millionen (2011) auf 96 Millionen Euro zurück.
Abbau trifft auch Führungsebene
Lange geht davon aus, dass das Umfeld infolge der Finanzkrise auch in den kommenden Jahren schwierig bleibt. „Wir sind sehr vorsichtig, was die Zukunft angeht“, sagte er. Aus seiner Sicht wird sich das Zinsniveau nur langsam erholen. Zudem sei zuletzt die Kreditnachfrage des Mittelstands gesunken und die Kunden investierten deutlich weniger Geld in Wertpapiere. Schließlich habe die Bank seit Ausbruch der Finanzkrise deutlich höhere aufsichtsrechtliche Pflichten, die jährlich Kosten in Millionenhöhe bedeuteten, zu erfüllen. „Wir sind in einer starken Position und wollen aus der Position der Stärke handeln“, so Lange. Sinkende Renditen dagegen mit höheren Risiken zu kompensieren, sei nicht das Selbstverständnis der Bank. Man sei in der Vergangenheit gut damit gefahren, nicht in Anleihen südeuropäischer Länder wie Spanien, Griechenland, Italien oder Portugal zu investieren.
Neben dem geplanten Personalabbau hat die Bank zu Jahresbeginn auch ihre Führungsebenen von fünf auf drei reduziert. Die Zahl der Bereichsleiter sank damit von 16 auf 9.