Essen. . In der Sekundarschule am Stoppenberg waren sie am Mittwoch immer noch mit Anmeldegesprächen beschäftigt, den vierten Tag in Folge. Jedes dritte Kind muss abgelehnt werden – der Platz reicht nicht aus.
In der Sekundarschule am Stoppenberg waren sie am Mittwoch immer noch mit Anmeldegesprächen beschäftigt, den vierten Tag in Folge. 258 Kinder, davon kündete die Terminlage, sollten am Ende auf der Liste der Anwärter stehen – viel mehr als man aufnehmen kann. Etwa jedes dritte Kind wird die Schule neuer Form, die im Sommer mit dem zweiten Jahrgang startet, abweisen müssen.
175 Kinder können zugelassen werden
„Uns freut der große Erfolg, andererseits bedauern wir, so vielen Interessierten keinen Platz bieten zu können“, sagt Bernd Ottersbach, Schuldezernent des Bistums, dem Träger der Schule. Zum vergangenen Schuljahr hatte das Bistum die Haupt- und Realschule seines Schulzentrums in dem neuen Modell aufgehen lassen. Die Zahl der jetzigen Anmeldungen liegt weit über den 195, die zuletzt für Haupt- oder Realschule vorsprachen, und auch über den 205, die die Sekundarschule bei ihrer Premiere verzeichnete. Aufnehmen kann sie 175 Kinder in sieben Klassen.
Wie erklären sich die Verantwortlichen den Ansturm? „Der offensichtlichste Grund ist: Wir sind immer noch die einzige Sekundarschule in Essen“, so Ottersbach. Eine städtische Sekundarschule gibt es nicht, und das große Interesse der Eltern am bischöflichen Vorläufer wird manchen erneut fragen lassen, warum eigentlich.
Die Stadt verweist stets darauf, die Gründung einer Sekundarschule könne nicht von oben verordnet werden, das Ansinnen müsse aus den Schulen heraus kommen. Bei Konferenzen mit Schulleitern in allen Bezirken hätten sich kaum Anknüpfungspunkte ergeben. Vor allem die Begeisterung der Realschulen hält sich in Grenzen. Sie fürchten einen Profilverlust, wenn sie sich mit einer Hauptschule zusammentun.
Profitieren vom guten Ruf
Ob eine städtische Sekundarschule bei den Anmeldungen so erfolgreich gewesen wäre wie die bischöfliche, ist in der Tat ungewiss. Am Stoppenberg profitiert man auch vom ohnehin guten Ruf der Schulen in kirchlicher Trägerschaft. Die anderen Standorte verzeichneten bei den vorgezogenen Anmeldungen ebenfalls reges Interesse.
Mehr als 205 Termine hatte das Holsterhauser B.M.V.-Gymnasium, das erstmals Jungen aufnimmt. Gut 15 Kinder wird die Schule abweisen müssen, obwohl sie erstmals wieder mit sechs Klassen startet. Auch das Don-Bosco-Gymnasium in Borbeck kann nicht alle 124 angemeldeten Kinder aufnehmen (2012: 127).
Am Mariengymnasium in Werden, das nach Geschlechtern getrennten Unterricht anbietet, zählte man 135 Anmeldungen (2012: 132), 50 von Jungen, 85 von Mädchen. Je zwei Klassen wird es geben, weshalb diesmal vor allem Mädchen abgewiesen werden. Zuletzt zogen die Jungen den Kürzeren.
Kapazitäten hat noch das Gymnasium am Stoppenberg mit 115 Anmeldungen (2012: 128). Vielleicht, hofft Bistums-Schuldezernent Ottersbach, kann man hier den einen oder anderen geeigneten Aspiranten der Sekundarschule unterbringen. Alle anderen müssen nun auf die Anmeldungen an den städtischen Schulen warten.