Essen.

Der Neubau des Saaltraktes am Landgericht Essen kommt jetzt doch. Am Montag will NRW-Justizminister Thomas Kutschaty (SPD) die Pläne für das Gebäude an der Kortumstraße in Rüttenscheid vorstellen. Im Februar 2014 sollen die Bauarbeiten starten, teilte das Ministerium am Freitag mit.

Ausgerechnet das Umweltgift PCB im alten Saaltrakt hat den Justizbehörden zu dem Neubau verholfen. Im Oktober hatten Schadstoffmessungen erhöhte PCB-Werte in dem 50 Jahre alten Gebäude ergeben. Der landeseigene Bau- und Liegenschaftsbetrieb (BLB) stellte Luftreinigungsgeräte auf, empfahl häufiges Wischen und Lüften.

Sanierung galt als unwirtschaftlich

Eine Sanierung des maroden Hauses galt als unwirtschaftlich. „Wir wollen den Neubau, er ist immobilienwirtschaftlich sinnvoller“, hatte im Oktober ein BLB-Sprecher dieser Zeitung gesagt.

Mehrfach hatte Landgerichtspräsidentin Monika Anders in der Vergangenheit Hinweise aus dem Ministerium weitergegeben, der Neubau komme bald. Aber immer wieder gab es andere Justizprojekte, die auf der Bauliste weiter oben standen. In dem geplanten Neubau sollen neben dem Land- und Amtsgericht Essen auch Säle entstehen, die das benachbarte Arbeitsgericht nutzen wird.

28 Millionen Euro für den Neubau

Das neue Haus soll 28 Millionen Euro kosten und auf den Parkplätzen zwischen dem Landgerichtsgebäude und der Forensik entstehen. Der alte Saaltrakt wird bis zum Umzug weiterhin genutzt, weil laut Ministerium aktuell keine Gesundheitsgefährdung durch PCB besteht.