Essen.

Der Grugapark hat wie alle städtischen Institutionen Finanzprobleme. Das wird nicht nur am Erhaltungs- und Pflegezustand deutlich, das versperrt dem Park auch sinnvolle Weiterentwicklungen wie etwa den Aufbau eines japanischen Gartens. Seit langem wird daran gedacht, mit einer Stiftung der Gruga privates Geld zufließen zu lassen, und ein erster, wichtiger Schritt ist jetzt getan: Eine Runde von Persönlichkeiten um den früheren Essener Kulturdezernenten Oliver Scheytt hat einen Stiftungsverein gegründet, um der Gruga zu helfen.

„Unsere Idee war, vor allem die Essener Unternehmen stärker an die Gruga zu binden“, sagt Janine Flocke, die im Vorstand für Öffentlichkeitsarbeit zuständig ist. Das scheint gelungen. Denn neben Stadttöchtern wie Stadtwerke und Sparkasse sind auch Namen wie RWE, Brockhoff Immobilien oder die Geno-Bank mit dabei. Neben Geld, könnte es laut Janine Flocke auch darum gehen, Sachleistungen einzuwerben, die dem Park dann unmittelbar zugute kommen.

Alle Gründungsmitglieder fühlten sich der Gruga persönlich eng verbunden und wollen als Multiplikatoren seinen Wert weitertragen und der Öffentlichkeit vermitteln, heißt es in einer Mitteilung. Arndt Neuhaus Vorstandsvorsitzender der RWE Deutschland AG: „Die Bedeutung des Grugaparks für Essen sehen wir als eminent hoch an.“

Standortfaktor für Firmenansiedlungen

Der Park stelle auch einen nicht zu unterschätzenden Standortfaktor für Firmenansiedlungen und Fachkräftebindung in Essen dar. Ziel ist ferner, möglichst viele Bürger in die Projekte des Stiftungsvereins einzubeziehen, um so den Park mitzugestalten. „Deshalb sind auch Mikro- und Mini-Sponsorings, von der Tierpatenschaft bis zur Parkbankanschaffung, willkommen“, so Janine Flocke.

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    Durchaus will der Verein, der nach Einwerben entsprechenden Kapitals zur Stiftung werden soll, im Park auch stilbildend wirken, auf Missstände und Fehlentwicklungen hinweisen. „Das machen wir aber in enger Abstimmung mit der Gruga-Verwaltung.“ Es gehe nicht darum, „den Park umzukrempeln“.

    Sorgen dieser Art hatte es wohl gegeben, weshalb Grün und Gruga sich intensiver an der Vereinsarbeit beteiligt als es manchem der potenziellen Gründer lieb war. So zog eine Rüttenscheider Steuerberaterin und Stiftungsexpertin, die in engagierter Arbeit die Satzung ausgearbeitet hatte, ihre Mitarbeit wieder zurück. „Unstimmigkeiten gibt es überall“, kommentiert dies Janine Flocke.

    Wie auch immer: Beitritte von Bürgern und Firmen sind herzlich willkommen. Der Mitgliedsbeitrag liegt für Privatpersonen bei 50 Euro, für Firmen und Institutionen bei 240 Euro pro Jahr. Kontakt ist über die Grün- und Gruga-Mitarbeiterin Ulrike Streich möglich, die nebenbei als Geschäftsführerin des Vereins fungiert: Tel. 88 67 120 oder mail ulrike.streich@gge.essen.de

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